31. Oktober 2025, 15:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer Beerensträucher geschickt kombiniert, kann über viele Monate hinweg frische Früchte aus dem eigenen Garten ernten. Durch die Auswahl verschiedener Sorten wie Johannis-, Stachel-, Him- und Brombeeren entsteht eine natürliche Ernteabfolge mit abwechslungsreichen Aromen. myHOMEBOOK zeigt drei Beispiel-Beerenhecken in unterschiedlichen Größen, die eine lange, fast unterbrechungsfreie Beerensaison ermöglichen – pflegeleicht und ideal für jeden Garten.
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Acht Sträucher für eine Beerenhecke ohne Erntelücke
Acht bewährte Sorten aus fünf Beerenarten bilden eine Hecke, die in den meisten Hausgärten gut Platz findet. Auf etwa zwölf Metern Länge folgen früh, mittel und spät reifende Sträucher aufeinander und sorgen gemeinsam für eine durchgehende Ernte über den ganzen Sommer.
Maibeeren
Den Anfang machen die Maibeeren, auch als Sibirische Blaubeeren oder Honigbeeren bekannt. Sie reifen ab Ende Mai, wenn andere Früchte noch Wochen oder gar Monate auf sich warten lassen. Da sie nicht selbstfruchtbar sind, müssen immer zwei Sorten gemeinsam gepflanzt werden, damit Beeren geerntet werden können. Besonders beliebte Sorten sind ‚Morena‘ und die etwas später reifende ‚Fialka‘. Die länglichen, blauschwarzen Früchte erinnern geschmacklich an Heidelbeeren.
Jostabeeren
Im Juni folgen Jostabeeren. Die Sorte ‚Jostine‘ ist selbstfruchtbar, starkwüchsig und robust. Ihre dunklen Früchte verbinden das Aroma von Stachel- und Johannisbeeren und überbrücken den Zeitraum zwischen Maibeeren und Johannisbeeren.
Rote und weiße Johannisbeeren
Sehr frühe Johannisbeeren können ab Mitte Juni geerntet werden. Viele andere Sorten reifen erst im Juli. Johannisbeeren sind zwar selbstfruchtbar, liefern aber höhere Erträge, wenn eine zweite Sorte in der Nähe steht. ‚Rolan‘ liefert ab Mitte Juli aromatisch-säuerliche, große, mittelrote Beeren. Etwa gleichzeitig reift ‚Versailler‘, der Klassiker unter den weißen Johannisbeeren, bekannt für seine süßen, besonders aromatischen Früchte.
Stachelbeeren
Eine ähnliche Reifezeit haben Stachelbeeren. Auch sie sind meist selbstfruchtbar, bringen aber bessere Erträge, wenn eine zweite Sorte in der Nähe wächst. Die Sorte ‚Hinnonmäki Gelb‘ ist vergleichsweise wenig anfällig für Mehltau und trägt süß-aromatische Früchte.
Herbsthimbeeren
Im Spätsommer beginnt die Erntezeit für Herbsthimbeeren, die oft bis zum ersten Frost tragen. Werden zwei Sorten gepflanzt, wirkt sich das meist ertragssteigernd aus, nötig sind zwei Sorten aber nicht. ‚Autumn Bliss‘ ist eine sehr bekannte frühe Herbsthimbeere. Sie kann man ab Mitte August ernten und schmeckt süß-säuerlich und aromatisch. Ebenfalls ab August erntereif ist die sehr aromatische und großfrüchtige ‚Himbo Top‘. Wer die Bildung der himbeertypischen Ausläufer verhindern möchte, setzt eine Wurzelsperre. Himbeeren pflanzt man am besten an das Ende der Hecke, wo sie leichter zugänglich sind und die Lücke im Beet nach dem Schnitt nicht so auffällt.
Für eine solche durchgehende Beerenhecke sollten insgesamt rund zwölf Meter Länge und etwa 1,2 Meter Breite eingeplant werden. Je nach Wuchsverhalten der einzelnen Arten liegt der Pflanzabstand zwischen etwa einem und eineinhalb Metern. Kräftigere Sträucher wie die Jostabeere brauchen etwas mehr Raum.
Natürlich gibt es viele weitere Sorten, mit denen sich Beerenhecken gestalten lassen. Entscheidend ist, dass die Reifezeiten unterschiedlich verteilt sind.
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Kompakte Beerenhecke für kleine Gärten
Etwa 3 bis 3,5 Meter reichen aus, um eine kleine Beerenhecke zu pflanzen, die fast den ganzen Sommer Früchte liefert.
Ende Juni startet die rote Johannisbeere ‚Jonkheer van Tets‘, eine Sorte mit großen, saftigen Beeren und gutem Geschmack. Im Juli folgt die bewährte Stachelbeere ‚Hinnonmäki‘ Gelb‘ mit ihren süß-aromatischen Früchten. Von August bis zum Frost sorgt die Herbsthimbeere ‚Himbo Top‘ für den fruchtigen Abschluss des Beerensommers.
Erweiterte Beerenhecke für große Gärten
Wer mehr Platz zur Verfügung hat, kann die durchgehend tragende Beerenhecke erweitern. Sommerhimbeeren, wie die ertragreiche, süß-aromatische ‚Willamette‘ und die sehr geschmackvolle, süße ‚Meeker‘, reifen ab Juli. Sie sorgen für eine frühe Himbeerernte und harmonieren gut mit den späteren Herbstsorten.
Auch schwarze Johannisbeeren wie ‚Ben Sarek‘ (hohe Erträge, sehr robust) und ‚Rosenthals Langtraubige‘ (kräftiges Aroma mit angenehmer Säure) sind tolle Kandidaten für eine Beerenhecke und liefern von Juli bis August. Sie sind zwar selbstfruchtbar, erzielen jedoch höhere Erträge, wenn zwei Sorten nebeneinanderstehen. Wer eine zweite Stachelbeersorte pflanzt, zum Beispiel die rotfrüchtige ‚Redeva‘, kann ab Juli die süß-fruchtigen Beeren ernten.
Für diese XXL-Variante sollten etwa 18 Meter Länge und rund 1,2 Meter Breite eingeplant werden. Bei einer zweireihigen Pflanzung genügt eine Länge von etwa 11 bis 13 Metern, wenn die Sträucher versetzt gesetzt werden. Die Breite sollte dann auf rund 1,8 Meter erweitert werden, damit zwischen den Pflanzen noch etwas Raum für Pflege und Ernte bleibt.
Extra-Tipp
„Himbeeren brauchen zwar eine leichte Stütze und tanzen damit etwas aus der Reihe, fügen sich aber trotzdem gut in die Beerenhecke ein. Brombeeren, Taybeeren, die Japanische Weinbeere und ähnliche Rankenbeeren wachsen kräftiger und brauchen ein stabiles Gerüst sowie mehr Platz. Deshalb finden sie in den hier vorgestellten Hecken keine Erwähnung.“