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Totholz verwerten

Warum eine Benjeshecke in jeden naturnahen Garten gehört

Totholzhecke, Benjeshecke
Aus einem Totholzhaufen lässt sich leicht eine Benjeshecke errichten Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

07.04.2022, 17:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eine Benjeshecke aus Baumschnitt bietet Vögeln, Igeln und Insekten im Garten Schutz. Die Naturhecke hält zudem Wind ab und bietet Sichtschutz. Das Anlegen der Naturhecke ist im Grunde nicht schwierig. Richtig angelegt, kann die Hecke viele Jahre lang halten.

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Wind, Staub, Lärm von der Straße oder fremde Blicke – eine Hecke kann vor all dem schützen und den Garten zu einem intimen Ort machen. Hecken bieten zudem einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tiere. Besonders anziehend für die kleinen, aber wichtigen Gartenbewohner ist die sogenannte „Benjeshecke“, etwas nüchterner auch als „Totholzstreifen“ bekannt. Für diese Art von Hecke wird Strauch- oder Baumschnitt verwendet, der horizontal gestapelt wird. Übrigens: Eine Benjeshecke bietet nicht nur Tieren einen wichtigen Rückzugsort, auch ein Gemüsebeet oder empfindliche Gartenpflanzen werden so gut vor Wind und widriger Witterung geschützt.

Woher stammt eigentlich der Begriff „Benjeshecke“? Der Name bezieht sich auf den deutschen Landschaftsgärtner Hermann Benjes, der diese Heckenart in den 1980er-Jahren entwickelt hat. Man kann dazu „Totholzhecke“ sagen. Benjeshecke klingt jedoch freundlicher.

Benjeshecke im Garten anlegen – Schritt für Schritt

Beim Schneiden von Gehölzen und Sträuchern fällt viel Grünschnitt an. Die Äste und Zweige sind das ideale Füllmaterial, um eine Benjeshecke anzulegen. Und so geht es:

Vorbereitung

Zuerst misst man die Fläche für die Benjeshecke in zwei Reihen aus und markiert den Abschnitt. Je nach Größe kann der eigene Grünschnitt nicht ausreichen. Einige Gartencenter bieten Totholz an. Nachfragen kann man auch bei der örtlichen Straßenmeisterei, die überschüssiges Totholz mitunter kostenlos zum Abholen anbietet.

Auch interessant: Wie man eine Mischhecke im Garten richtig anlegt

Stützhölzer einbringen

Tannen- oder Birkenstämme bieten sich gut als Stützhölzer an. Im Baumarkt oder Gartencenter bekommt man auch bearbeitete und imprägnierte Holzpfähle. Für eine drei Meter lange Benjeshecke sollte man acht Pfähle einrechnen. Bei einer Höhe von rund eineinhalb Metern ist ein Durchmesser von rund acht Zentimetern ausreichend.

Für die Pfähle gräbt man 40 bis 60 Zentimeter tiefe Löcher. Je nach Länge der Äste und Zweige bemisst man den Abstand zwischen den Löchern. Ein halber Meter Abstand reicht in der Regel für eine mittelgroße Hecke.

Imprägnierte Pfähle aus dem Baumarkt sind stabiler und halten der Witterung meist länger stand – sind allerdings mit Chemie behandelt und weniger nachhaltig. Große Pfähle kann man auch mit einem großen Vorschlaghammer in die Erde rammen. Generell kann eine gut angelegte Hecke aus Totholz rund 15 Jahre halten.

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Hecke mit Totholz auffüllen

Stehen die Stützhölzer stabil, kann man die Hecke befüllen. Stöcke, Äste und Stämme werden zuerst eingelegt. Dann schichtet man nach oben hin immer feinere Zweige und Gestrüpp. Eine größere Benjeshecke mit großen Pfählen kann man verdichten, indem man auf das Füllmaterial steigt und vorsichtig von einer Seite zur anderen entlang läuft. Um nicht zu stürzen, hält man sich dabei an den Stützhölzern fest.

Bei einer niedrigeren Hecke aus Totholz reicht es, das Gestrüpp mit der Hand herunterzudrücken. Generell sollte man jedoch nicht zu stark verdichten, ansonsten finden viele Nützlinge keinen Unterschlupf. Achtung: Ist die Hecke verdichtet, sollte man das Füllmaterial nicht ein weiteres Mal nachpressen. Vögel oder Igel, die sich darin eingenistet haben, könnten zerquetscht werden.

Benjeshecke: Großaufnahme eines Vogels in einer Hecke
In einer Benjeshecke aus Totholz finden Vögel und andere kleine Tiere Schutz Foto: Getty Images

Kein krankes Totholz verwenden

Das Totholz, das man zum Befüllen der Hecke verwendet, sollte keine Pilz- oder Pflanzenkrankheiten aufweisen. Ungünstig sind auch wuchsfreudige Pflanzen, wie zum Beispiel erneut austreibende Brombeeren. Die Experten vom Naturschutzbund (Nabu) empfehlen als Begleitpflanzen für eine Benjeshecke unter anderem Buschwindröschen, Akelei, Vergissmeinnicht oder Roter Fingerhut.

Überstehendes abschneiden

Zweige und Gestrüpp, das an der Seite der Hecke übersteht, schneidet man im letzten Schritt mit einer Gartenschere ab. Bei gröberen Ästen hilft eine Baumschere. Den überschüssigen Grünschnitt gibt man wiederum auf die Benjeshecke.

Auch interessant: Mehr als nur Sichtschutz: Die passende Hecke für den Garten finden

Wie hoch sollte eine Benjeshecke sein?

Je nachdem, wie viel Füllmaterial zur Verfügung steht, kann eine Benjeshecke ganz unterschiedlich lang sein. Möglich ist sogar eine gesamte Umzäunung des Grundstücks oder Gartens. Verdichtet man die Hecke mit der Hand, sollte sie höchstens in Brusthöhe ragen. Wer die Hecke als Sichtschutz nutzen will, kann sie auch auf rund zwei Meter in der Höhe anlegen. Dabei sollte man jedoch ausreichenden Abstand zum Nachbargrundstück einhalten.

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Welche Tiere finden in der Hecke Schutz?

Anders als der Name verspricht, ist Totholz ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere. So finden in einer Benjeshecke zum Beispiel nützliche Insekten Schutz. Aber auch Igel, kleine Vögel und sogar Amphibien und Reptilien.

Themen Gartenpflanzen
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