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Späte Ernte

Tomaten werden nicht rot? Wie sie ganz leicht nachreifen

Im Herbst reifen Tomaten im Garten, auf dem Balkon oder dem Gewächshaus nicht mehr. Man sollte sie trotzdem ernten und nachreifen lassen.
Im Herbst reifen Tomaten im Garten, auf dem Balkon oder dem Gewächshaus nicht mehr. Man sollte sie trotzdem ernten und nachreifen lassen. Foto: Getty Images
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Franka Kruse-Gering
Annelie Neumann
, Annelie Neumann

18. September 2025, 12:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn die Temperaturen im Herbst für einige Tage unter zehn Grad fallen und die Sonne sich nur noch selten zeigt, reifen Tomaten im Freien nicht mehr nach. Deshalb ist es wichtig, sie rechtzeitig zu ernten, auch wenn sie noch grün sind. Viele hoffen zwar auf ein paar zusätzliche warme Tage, doch irgendwann ist die Saison endgültig vorbei. Die unreifen Früchte lassen sich jedoch problemlos in der Wohnung nachreifen. So können Hobbygärtner auch nach dem Ende des Sommers noch rote, aromatische Tomaten genießen. myHOMEBOOK erklärt, wie es geht und was man beachten sollte.

Warum sollte man unreife Tomaten ernten?

Bei Freilandtomaten greift bei feuchter Witterung die Kraut- und Braunfäule um sich, erklärt Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. „Auch im Gewächshaus reifen die Früchte bei mangelhafter Einstrahlung bei kürzeren Tagen und flacher stehender Sonne kaum noch. Zudem droht dann hier die Botrytis-Fäule“, erklärt Scheu-Helgert weiter. Daher die Empfehlung der Expertin: „Ernten Sie die Tomaten, die jetzt noch am Strauch hängen, unbedingt vollständig ab!“ Wenn diese noch grün und unreif sind, stellt dies kein Problem dar. Man kann sie auf der Fensterbank ohne großen Aufwand nachreifen lassen.

Tomaten nachreifen lassen – so geht’s

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um grüne Tomaten nachreifen zu lassen:

In Stiegen nachreifen lassen

  1. Alle gesunden Tomaten abernten.
  2. Bestenfalls sollte man ganze Fruchtstände in flache Stiegen legen.
  3. Die Stiegen mit den Tomaten an einem circa 16 Grad Celsius warmen Ort aufbewahren.
  4. Die Tomatenkisten gelegentlich überprüfen. Sortieren Sie dabei faulende und aufgeplatzte Früchte aus, um Fruchtfliegen und Schimmel zu vermeiden.

Tomatenstängel mit Fruchtständen nachreifen lassen

Alternativ dazu kann man von den Tomatenpflanzen sogar ganze Stängelstücke, an denen noch Fruchtstände sind, abschneiden. Danach die Blätter entfernen und an einer Schnur bei circa 16 Grad Celsius im Schuppen oder Heizungskeller aufhängen. Licht benötigen die Tomaten zum Nachreifen im Übrigen laut Expertin nicht.

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Unreife Tomaten in der Wohnung nachreifen lassen

Unreife Tomaten lassen sich auch ganz einfach an einem warmen Plätzchen in der Wohnung nachreifen, verrät Sandra von Rekowski, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V.: „Legen Sie die Tomaten einfach mit Abstand zueinander auf ein Tablett.“ Der Abstand ist wichtig, damit sie sich bei eventuell auftretenden Krankheiten nicht gegenseitig anstecken. Die Tomaten reifen dann nach und können zu einem späteren Zeitpunkt gegessen und verarbeitet werden.

Wenn man es kaum erwarten kann, die letzten Tomaten aus dem Garten oder dem Balkon zu essen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit. Mittels Papiertüte und einem Apfel lässt sich der Reifeprozess auf natürlichem Wege beschleunigen:

  1. Man legt die unreifen Tomaten zusammen mit einem Apfel in eine Papiertüte. Alternativ kann man diese auch in Zeitungspapier einwickeln.
  2. Die eingetüteten Tomaten kommen danach an einen warmen Ort. Bereits nach wenigen Tagen sind die Tomaten nachgereift.

Zur Erklärung: Äpfel sondern Ethylen ab. Das beschleunigt den Reifeprozess. Daher empfiehlt es sich, Obst und Gemüse immer getrennt von Äpfeln zu lagern, wenn man schnelle Reife (wie braune Bananen) verhindern möchte.

So verwenden Sie nachgereifte Tomaten richtig

Rote, nachgereifte Früchte sollte man baldmöglichst aufbrauchen. Aber auch grüne lassen sich zu einem leckeren Chutney verarbeiten, verrät Marianne Scheu-Helgert: „Verwenden Sie nur voll ausgewachsene Früchte kurz vor der Rotfärbung. Diese haben gegenüber halbwüchsigen Früchten einen erheblich niedrigeren Solaningehalt. Lassen Sie grüne Früchte nachreifen und brauchen Sie sie ebenfalls bald auf, sobald sie rot umfärben. Solche Früchte entwickeln natürlich nicht mehr das volle Aroma. Sie lassen sich dann irgendwann am besten nur noch für Suppen und Soßen verwenden.“

Tipp der Expertin Marianne Scheu-Helgert: „Tomaten können Sie auch sehr gut im Ganzen einfrieren. 10 Minuten nach der Entnahme aus dem Gefriergerät lassen sie sich gut in Scheiben schneiden – ideal für Pizza- oder Focaccia-Belag.“

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Grüne Tomaten bloß nicht essen

Die unreifen grünen Früchte darf man nicht in größeren Mengen essen, denn sie enthalten Solanin, das bei einer bestimmten Dosis giftig bis tödlich ist. Vergiftungssymptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Halskratzen, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen.

Mit der Einfärbung der Tomaten ins Orange und Rote sinkt der Solaningehalt stark. Die roten Früchte enthalten dann gar keines mehr – ausgenommen im Stielansatz, daher sollte man diesen besser immer herausschneiden. Keine Lösung ist es, grüne Tomaten vor dem Verzehr zu kochen. Dabei geht nur ein Teil des Solanins ins Kochwasser über, es wird aber nicht zerstört.

Die Ausnahme: Grüne Tomatensorten

Manche Tomaten muss man aber gar nicht retten, denn ihre grüne Farbe ist gewollt. Das gilt für die Sorten, die als grüne Tomaten verkauft werden und auch im Reifezustand noch grün sind. Diese verlieren ihr Solanin ebenfalls mit zunehmender Reife.

Mit Material der dpa

Themen Gemüse Herbst Tomaten

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