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Pflanzen-Wissen

Ist das Heil- und Würzkraut Gundermann giftig?

Der Gundermann ist ein echtes Wunderkraut, es wächst an Waldrändern und auf feuchten Wiesen
Der Gundermann ist ein echtes Wunderkraut, es wächst an Waldrändern und auf feuchten Wiesen Foto: picture alliance / Hippocampus-Bildarchiv | Frank Teigler
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

17.04.2024, 11:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Pflanze Gundermann, auch Gundelrebe genannt, ist ein wahres Wunderkraut – so sagt man zumindest. Bereits die Römer und auch die Germanen sollen die heilende Kraft erkannt und genutzt haben. Auch heute noch wird der Gundermann gern in der Naturheilkunde verwendet. Angeblich soll er aber auch giftig sein. Was steckt dahinter?

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Gundermann findet in vielen Bereichen Anwendung. Er wird als Heilkraut verwendet, auch als Würze in Suppen und Salaten. Selbst in Sternerestaurants findet man ihn hin und wieder auf der Karte. Doch unter bestimmten Umständen kann der Verzehr gefährlich werden, er kann nämlich giftig sein. myHOMEBOOK erklärt, was man bei der Verwendung der Pflanze beachten sollte.

Wann kann Gundermann giftig sein?

Wie bei vielen Pflanzen macht die Dosis das Gift. Grundsätzlich kann Gundermann gern zum Würzen von Speisen verwendet werden. Man kann ihn auch roh genießen, aber in Maßen. Die Pflanze enthält unter anderem den Bitterstoff Glechomin. Diesem wird nachgesagt, dass er in hohen Mengen Übelkeit auslösen kann. Allerdings ist Glechomin bisher noch nicht gut erforscht. Man ist auf der sicheren Seite, wenn man den Gundermann wirklich nur zum Würzen oder in geringen Mengen, etwa im Tee konsumiert.

Für manche Tiere ist er hingegen wirklich giftig. Bei Pferden zeigt sich eine Vergiftung beispielsweise durch erweiterte Pupillen, Atemnot, Zittern, Schweißausbrüche und rötlich-gelben Schleimausfluss aus Mund und Nase. Nach einem erhöhten Konsum kann vereinzelt sogar der Tod des Tieres eintreten. Neben Pferden sollten auch Meerschweinchen, Hamster und Vögel nichts vom Gundermann konsumieren.

Was steckt noch im Gundermann?

Neben dem Bitterstoff Glechomin stecken noch allerhand andere Dinge im Gundermann. Neben Vitamin C, Gerbstoffen und Kalium finden sich auch ein paar organische Säuren und ätherische Öle wieder. Diese Kombination aus verschiedenen Inhaltsstoffen macht den Gundermann auch so beliebt in der Naturheilkunde. Selbst Hildegard von Bingen war schon eine große Verfechterin der Pflanze.

Richtig verarbeitet findet Gundermann in der Naturheilkunde vor allem Verwendung in Form von Tee zur Linderung von Erkältungsbeschwerden und bei Ekzemen oder Furunkeln. Bei Erkältungen ist er auswurffördernd und schleimlösend. Bei äußeren Beschwerden wirkt er trocknend und zusammenziehend, schreibt der Naturschutzbund Mecklenburg-Vorpommern. Für den Tee verwendet man einen Teelöffel frischen oder getrockneten Gundermann auf 125 Milliliter heißes Wasser, diese Menge ist nicht giftig. Nach einer Ziehzeit von rund zehn Minuten kann er eingenommen werden.

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Kann man den Gundermann mit anderen giftigen Pflanzen verwechseln?

Eine Verwechselung des Gundermannes mit anderen giftigen Pflanzen ist nicht möglich. Es gibt aber einige ungiftige Pflanzen, die ihm sehr ähnlich sehen.

Kriechender Günsel

Der Kriechende Günsel sieht dem Gundermann sehr ähnlich. Eine verwechslung ist allerdings nicht schlimm, da er nicht giftig ist
Der Kriechende Günsel sieht dem Gundermann sehr ähnlich. Eine verwechslung ist allerdings nicht schlimm, da er nicht giftig ist Foto: picture alliance / Zoonar | Joerg Hemmer

Diese Pflanze sieht dem Gundermann sehr ähnlich, ist aber nicht giftig und kann sogar verzehrt werden. Ähnlich wie beim Gundermann sollte man aber auch hier nicht übertreiben und das Kraut nur in Maßen genießen. Die Pflanzen haben fast identische violette Blüten, man kann sie aber anhand der Blätter unterscheiden. Der Gundermann hat gezackte Blätter, wohingegen der kriechende Günsel abgerundete Blätter hat.

Kleine Braunelle

Auch die Kleine Braunelle sieht dem Gundermann ähnlich, allerdings nur auf den ersten Blick, aufgrund der Farbe ihrer Blüten. Diese Pflanze ist aber ebenfalls nicht giftig und findet seit jeher Anwendung in der Naturheilkunde. Anhand der Blätter lassen sich die beiden Pflanzen unterscheiden. Bei der kleinen Braunelle sind die Blätter ebenfalls gleichmäßig abgerundet und nicht gezackt wie beim Gundermann. Auch die Blüten weisen eine etwas andere Form auf, sie sind weitaus kolbenförmiger. Wenn Sie mehr über die Kleine Braunelle erfahren wollen, können Sie das hier nachlesen.

Rote Taubnessel

Die Rote Taubnessel kann man anhand der Blüten vom Gundermann unterscheiden. Die Blüten des Gundermannes sind blau-violett
Die Rote Taubnessel kann man anhand der Blüten vom Gundermann unterscheiden. Die Blüten des Gundermannes sind blau-violett Foto: picture alliance / Zoonar | Erich Teister

Die Rote Taubnessel wird auch sehr gern mit dem Gundermann verwechselt. Das ist allerdings nicht schlimm, da auch sie nicht giftig ist. Sowohl die Blüten als auch die Blätter sehen sich in diesem Fall sehr ähnlich, was eine Verwechslung wahrscheinlich macht. Es gibt aber ein paar Eigenschaften, an denen man sie fast sicher unterscheiden kann.

Die Blätter des Gundermannes sind glatt, die der Roten Taubnessel leicht behaart, wie bei einer Brennnessel. Auch die Farbe der Blüten kann hilfreich bei einer Unterscheidung sein. Die Blüten des Gundermannes sind blau-violett, die der Roten Taubnessel gehen etwas weiter ins Rötliche. Zu guter Letzt kann man beide Pflanzen anhand ihrer Höhe unterscheiden. Der Gundermann kriecht, wohingegen die Rote Taubnessel aufrecht wächst.

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