

6. Mai 2025, 16:42 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Lindenwanzen sind rot-schwarz, etwa vier bis sechs Millimeter groß und bevölkern im Frühjahr und Herbst Linden und andere Malvengewächse – vorzugsweise Winterlinden. Doch was tun, wenn sich die auffälligen Insekten erst einmal am Baumstamm oder an Gartenpflanzen niedergelassen haben?
Haben sie sich erst einmal breitgemacht, sind sie kaum zu übersehen: Lindenwanzen, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, breiten sich zunehmend auch in unseren Gärten aus und bevölkern in großer Zahl Baumstämme. Aktuell fallen sie besonders in Berlin auf, wie die B.Z. berichtet (gehört wie myHOMEBOOK zu Axel Springer). Ihre krabbelnden Massen sorgen selbst bei erfahrenen Hobbygärtnern für Unbehagen. Doch richten sie tatsächlich Schaden an? Oder sind sie einfach nur harmlose Lästlinge?
Sind Lindenwanzen gefährlich für Pflanzen im Garten?
Nein. Lindenwanzen (Oxycarenus lavaterae) sind weder für den Baum noch für uns Menschen gefährlich, erklärt Lars Sund vom Naturschutzbund Berlin (NABU) auf Anfrage von myHOMEBOOK: „Die Wanzen und ihre Larven wandern am Baumstamm nach oben in die Baumkrone, sobald der Baum belaubt ist. Dort saugen sie Saft aus den Blättern und den nicht verholzten Teilen. Der Baum selbst erleidet dabei keinen Schaden.“ Dennoch können die massiv auftretenden Wanzen nerven. Dafür gibt es einen Begriff: Lästlinge.
Übrigens: Optisch kann man Lindenwanzen leicht mit Feuerwanzen verwechseln. Mehr zu diesem Insekt erfahren Sie hier.
Welche Pflanzen sind betroffen?
Lindenwanzen bevölkern bevorzugt Malvengewächse und Lindengehölze, laut NABU vorzugsweise Winterlinden. Auch Haselnussgewächse können betroffen sein. Im Herbst rotten sich die Insekten am Baumstamm zusammen und suchen in Baumritzen Schutz vor dem nahenden Winter. Manche überstehen die kalte Jahreszeit, andere jedoch nicht.

Sollte man handeln, wenn Lindenwanzen im Garten auftauchen?
Da die Wanzen nicht schädlich sind, muss man auch nicht handeln, beruhigt der Experte. „Man kann sie ganz unbedenklich im Garten lassen, zuschauen und mehr über sie lernen“, erklärt Sund mit einem Augenzwinkern.
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Handelt es sich um ein Berliner Phänomen?
„Das ist kein Berliner Phänomen“, erläutert Sund. „Das erste Mal wurde sie vor gut 18 Jahren am Oberrhein entdeckt und kommt nun auch im Norden vor wie zum Beispiel Anklam. Da wurde sie schon 2022 gesichtet und es ist gut möglich, dass sie nun auch noch nördlicher zu finden ist.“