7. November 2025, 17:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Rosskastanien, Esskastanien, Maronen – so viele Namen für Früchte, die sich rein optisch sehr ähneln. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Es handelt sich nicht um Synonyme für die gleiche Frucht. myHOMEBOOK erklärt, welche Unterschiede zwischen Kastanie(n) und Marone bestehen.
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Kastanie ist nicht gleich Kastanie
Sowohl Rosskastanie als auch Esskastanie sind Baumfrüchte. Ihre ähnlichen Namen können leicht zu Verwechslungen mit üblen Folgen führen. Im Gegensatz zu Esskastanien sollte man Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) nicht essen. Sie enthalten Saponine. Das sind bitter schmeckende Pflanzenstoffe, die bei Menschen zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen führen. Man pflanzt sie daher als Zierbaum an. Die Früchte dienen als Bastelmaterial oder als Tierfutter für Rehe und Wildschweine.
Bei Edelkastanien (Castanea sativa), die auch Esskastanien genannt werden, handelt es sich um eine genießbare Frucht. Obwohl sowohl Ross- als auch Edelkastanie als „Kastanie“ bezeichnet werden, stammen sie aus verschiedenen Familien. Die ungenießbare Rosskastanie zählt zur Familie der Seifenbaumgewächse, die essbare Edelkastanie zu den Buchengewächsen.
Die Bäume kann man bereits anhand der Blätter voneinander unterscheiden: Die runden Blätter der nicht essbaren Rosskastanie sind handförmig angesetzt, während Esskastanien gezackte, einzelne Blätter besitzen. Und auch die Früchte der Bäume kann man optisch voneinander unterscheiden. Rosskastanien haben kugelige Früchte mit einem großen weißen Fleck, die in einer Hülle mit wenigen, feinen Stacheln umgeben sind. Bei der Esskastanie sind die Früchte meist kleiner, mit zwei abgeflachten Seiten. Sie besitzen einen kleinen Pinsel am oberen Ende und sind von einer stacheligen Hülle umgeben.
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Erst kam die Edelkastanie und dann die Marone
Die Marone kann man wie auch die Esskastanie verzehren. In der gehobenen Küche gelten sie als Delikatesse, und auch auf dem Weihnachtsmarkt sind sie für viele ein beliebter Snack, auf den sie nicht verzichten möchten. Bei Maronen handelt es sich um eine spezielle, gezüchtete, süßere Variante der Edelkastanie. Die Esskastanie ist also die ursprüngliche Form, aus der die Marone als Sorte hervorgeht.
Maronen wurden dabei so gezüchtet, dass die Früchte größer, runder und aromatischer sind als die normalen Esskastanien. Ebenso bedacht wurde das Schälen der Frucht: Ihre Fruchtkammern sind vornehmlich einzeln. Sie sind also nicht durch ein Innenhäutchen getrennt, welches man mühselig entfernen müsste.
Vielerorts wird „Maroni“ als Synonym für die Esskastanie verwendet. Insbesondere in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ist das der Fall. Botanisch betrachtet handelt es sich jedoch um eine veredelte Unterart.
Fazit
Bei Rosskastanien handelt es sich um die runden, harten Früchte, die man bei einem Waldspaziergang sammelt, um herbstliche Deko zu basteln. Sie sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie Bitterstoffe enthalten. Edel- oder Esskastanien sind nicht mit Rosskastanien verwandt – der Name trügt. Daher kann man die Früchte der Edelkastanie essen. Maronen sind wiederum eine gezüchtete, „verbesserte“ Form der Esskastanie. Ihre Früchte sind größer und aromatischer.