20. November 2025, 15:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn die Temperaturen sinken, greifen viele Garten- und Balkonbesitzer zu Meisenknödeln, um heimische Vögel zu unterstützen. Doch gerade die weitverbreiteten Varianten im Kunststoffnetz bergen Risiken – nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Umwelt.
Darum können Meisenknödel für Vögel problematisch sein
„Auch wir raten davon ab, genetzte Meisenknödel als Futter anzubieten“, warnt Silvia Teich, Pressesprecherin vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), auf Anfrage von myHOMEBOOK. Der Grund dafür ist eindeutig: Die feinen Netze können für Vögel zur Falle werden. Sie verfangen sich mit ihren Krallen oder Schnäbeln in den Maschen und verletzen sich dabei schlimmstenfalls.
Doch es gibt noch ein weiteres Problem: „Zudem bleiben die leeren Netze häufig in Bäumen, Büschen oder am Boden zurück, wo sie von der Witterung langsam brüchig werden“, ergänzt Teich. Die dabei entstehenden Kleinteile zersetzen sich nur langsam, werden zu Mikroplastik und gelangen letztlich in den Boden – und von dort möglicherweise in den Nahrungskreislauf.
Worauf man bei Meisenknödeln achten sollte
Trotz dieser Risiken spricht grundsätzlich nichts gegen Meisenknödel. Im Gegenteil, wie Teich erklärt: „Meisenknödel sind sinnvoll, da sie den Vögeln Körnerfutter und Fett bieten.“ Gerade diese Kombination sei energiereich und daher wichtig, um die Tiere durch den kräftezehrenden Winter zu bringen.
Wichtig ist dabei jedoch die richtige Darreichungsform: „Wir raten, die Knödel in Spendern für Meisenknödel anzubieten“, so Teich. Empfehlenswert seien dabei Metallspender, die sich einfach nachfüllen lassen. Teich verrät noch einen praktischen Tipp für Bastelfreunde: „Man kann auch ausgediente Schneebesen als Knödelspender nutzen.“ Diese einfach mit den Knödeln befüllen, umdrehen und an passender Stelle aufhängen.
Meisenknödel selbst machen – einfache Anleitung mit Video
Sollte man Vögel auch im Sommer füttern?
Meisenknödel selbst herstellen
Ganz ohne Plastik und komplett unbedenklich ist dagegen die folgende DIY-Idee. Meisenknödel lassen sich nämlich auch in wenigen Schritten selbst herstellen – und das oft mit Zutaten, die man ohnehin schon zu Hause hat. Gleichzeitig lassen sich dabei auch Abfälle wie leere Orangenschalen hervorragend wiederverwenden. Im Video erfahren Sie, wie man dabei vorgeht:
Qualität des Futters nicht vernachlässigen
Neben der Verpackung spielt laut der NABU-Expertin auch der Inhalt eine wichtige Rolle. „Bei Meisenknödeln sollte man außerdem auf die Qualität achten.“ Ihre Empfehlung: Produkte aus dem Fachhandel kaufen, bestenfalls in Bioqualität. Diese werden in der Regel mit hochwertigen Zutaten hergestellt.
Wer Vögeln eine Alternative zu Meisenknödeln bieten möchte, kann auch zu anderen Futterformen greifen. „Daneben kann man auch Körnerfutter in Futtersäulen anbieten, wo das Futter nach unten rutscht.“ Der Vorteil: Diese Art der Fütterung ist deutlich hygienischer als das klassische Vogelhäuschen, da die Tiere das Futter nicht mit ihren Füßen verunreinigen.