
10. Juni 2025, 5:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Name Rosenrost kommt nicht von ungefähr: An Rost erinnernde Pusteln auf der Blattunterseite der Rosen weisen auf die Pilzerkrankung hin. myHOMEBOOK verrät, wie man die Krankheit von anderen Pilzerkrankungen unterscheiden kann, wie gute Vorbeugung funktioniert und was im Ernstfall zu tun ist.
Wer im Garten Rosen hat, stimmt sicher zu: Pilzliche Schaderreger lieben die romantischsten aller Blumen. Rosenrost (Phragmidium mucronatum) ist neben Mehltau, Sternrußtau und Grauschimmel eine der häufigsten Pilzkrankheiten an Rosen. Wie erklären hier, wie Rosenrost aussieht, was Sie tun können, damit Ihre Rosen gar nicht erst erkranken und was zu tun ist, wenn die Krankheit doch zugeschlagen hat.
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Rosenrost erkennen
Rosenrost überwintert in Form robuster Sporen auf abgefallenem Laub und an verholzten Trieben. Schon ab Ende März werden die neuen Blätter infiziert. Gut sichtbar wird Rosenrost aber erst im Mai, wenn sich auf den Blattoberseiten kleine rot-gelbe Flecken bilden. Ist der Befall sehr stark, können die Flecken ineinander übergehen. Auf der Blattunterseite entstehen kleine orange-rote, später dunkle Pusteln.
Rosenrost von anderen Pilzerkrankungen sicher unterscheiden
- Echter Mehltau verursacht auf Rosen einen weißen, mehligen, leicht abwischbaren Belag auf der Oberseite der Blätter.
- Falscher Mehltau bildet auf der Blattunterseite einen grau-weißen Pilzrasen, und führt auf der Oberseite zu gelblichen bis bräunlichen Flecken.
- Sternrußtau zeigt sich auf der Blattoberseite durch unregelmäßig geformte, rußige wirkende schwarz-graue Flecken, die von einem gelblichen Hof umgeben sein können.
- Grauschimmel hinterlässt braune, abgestorbene Stellen an Blättern, Knospen und Blüten. Diese werden schließlich von einem mausgrauen Pilzrasen überzogen.
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Rosenrost vorbeugen: 6 Tipps für gesunde Rosen
Um einem Befall mit Rosenrost vorzubeugen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
- Robuste Sorten wählen: ADR-Rosen (geprüfte Rosen mit hoher Widerstandsfähigkeit) gelten als besonders robust und werden weniger von Rosenrost befallen.
- Einen luftigen und sonnigen Standort wählen: Ein sonniger Platz mit guter Luftzirkulation sorgt für ein schnelles Abtrocknen der Blätter und macht es den Pilzsporen auf diese Weise schwerer zu keimen. Zu dichte Pflanzabstände sind daher zu vermeiden. Gleichzeitig sollte man Triebe, die ins Strauchinnere wachsen, regelmäßig entfernen.
- Gezieltes Gießen: Beim Gießen sollte man darauf zu achten, bodennah zu gießen, damit die Blätter möglichst nicht nass werden.
- Nicht zu stark düngen: Eine angemessene Düngung stärkt das Pflanzengewebe und reduziert die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. Bei einer zu starken Düngung hingegen wird das Pflanzengewebe weich und damit anfälliger für Krankheiten.
- Pflanzliche Stärkungsmittel: Eine Spritzung beispielsweise mit Ackerschachtelhalm kann die Zellwände stärken und so die natürliche Abwehr gegen Rosenrost und andere Krankheiten unterstützen.
- Auf Hygiene achten: Befallene Pflanzenteile sollten schnell entfernt werden. Auf den Kompost gehören sie nicht, denn bei vielen Komposten im Garten werden die Temperaturen, die nötig sind, um die Pilzsporen zu zerstören, nicht erreicht.

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Rosenrost bekämpfen
Ob Rosenrost nach seinem Ausbruch bekämpft werden sollte, hängt vor allem vom Ausmaß des Befalls ab. Bei einem leichten Befall genügt oft ein fachgerechter Rückschnitt im folgenden Frühjahr kombiniert mit dem gründlichen Entfernen des Falllaubs. Oft verschwindet der Rosenrost so von selbst. Kommt der Rosenrost aber jedes Jahr wieder oder ist der Befall stark, kann eine gezielte Behandlung helfen. Heilend wirksame Biopräparate stehen hier nicht zur Verfügung, weshalb Biogärtner primär auf präventive Maßnahmen setzen.
Wer konventionelle Fungizide einsetzen möchte, dem stehen systemische Mittel mit Wirkstoffen wie Azoxystrobin, Difenoconazol oder Triticonazol zur Verfügung, die den Rosenrost gezielt abtöten. Wichtig beim Einsatz dieser Präparate ist es, die Wirkstoffgruppen zu wechseln, damit sich keine Resistenzen bilden. Wirkstoffgruppen erkennt man an den Endungen der Wirkstoffbezeichnungen. So gehören beispielsweise Difenoconazol und Triticonazol zur selben Wirkstoffgruppe und sollten daher nicht nacheinander angewendet werden.

Extra-Tipp
„Ein bewährtes Hausmittel gegen Rosenrost, das präventiv wirkt, ist ein Knoblauch-Zwiebel-Tee: 100 g Knoblauch und 100 g Zwiebeln klein schneiden und mit 2 Litern kochendem Wasser aufgießen. 30 Minuten ziehen lassen, abseihen und abkühlen lassen. Dann ein kleines bisschen Rapsöl beimischen, den Mix in eine Sprühflasche füllen und die Rosen damit ab dem Blattaustrieb etwa einmal in der Woche besprühen.“