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Woran es liegt, wenn Walnüsse im Garten schwarz werden

Verfärben sich Walnüsse, kann das auf Schädlinge hinweisen
Verfärben sich Walnüsse, kann das auf Schädlinge hinweisen Foto: Getty Images
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

19.10.2023, 13:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Im Herbst nimmt die Ernte im Garten ihren Lauf. Die Früchte im Beet, von Sträuchern und Bäumen können nun gesammelt werden. Dazu zählen auch Nüsse. Doch was bedeutet es, wenn die Walnüsse schwarz sind? Kann man sie so noch essen?

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Walnüsse sind unter anderem reich an Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Zink und Beta-Cerotin. Das sind noch längst nicht alle wertvollen Inhaltsstoffe, doch reichen sie aus, um deutlich zu machen, dass es sich um wahrlich gesunde Nüsschen handelt. Wer einen eigenen Walnussbaum im Garten hat, sollte unbedingt auf schwarze Stellen an der Schale achten. Denn diese deuten auf einen Schädling hin, der die Ernte erheblich dezimieren kann.

Schwarze Walnüsse: Walnussfruchtfliegen können der Grund sein

Verfärben sich die Walnüsse am Baum, ist das in der Regel kein gutes Zeichen. Häufig ist ein Schädling dafür verantwortlich: die Walnussfruchtfliege. Das Insekt legt seine Eier in den Früchten ab. „Nach dem Schlüpfen ernähren sich die Maden vom Fruchtfleisch der Fruchtwand, welche dadurch weich, feucht und schwarz wird“, erklärt die Walnussmeisterei gegenüber myHOMEBOOK. Laut den Experten kommen die Fruchtfliegen deutschlandweit vor.

Gut zu wissen: Neben der Walnussfruchtfliege kann auch eine Pilzinfektion für die Verfärbung verantwortlich sein, wie etwa durch eine Erkrankung an Marssonina oder durch den bakteriellen Walnussbrand. Ein eindeutiges Zeichen für den Schädling sind die weißen Larven im Fruchtfleisch der Nuss.

Wie erkennt man einen Befall der Walnussfruchtfliege?

Erste Anzeichen eines Befalls sind kleine schwarze Punkte auf der Frucht. „Diese entstehen durch den Einstich der Fliege bei der Eiablage“, so die Experten. In den Sommermonaten legen die weiblichen Fruchtfliegen bis zu 400 Eier – etwa 15 Stück pro Walnuss. Ein eindeutiger Indikator für die Walnussfruchtfliege sind jedoch die Maden in den schwarzen Fruchtschalen.

Sehen die Walnüsse am Baum wie hier zu sehen aus, können die Larven der Walnussfruchtfliege dafür verantwortlich sein
Sehen die Walnüsse am Baum wie hier zu sehen aus, können die Larven der Walnussfruchtfliege dafür verantwortlich sein Foto: picture alliance / blickwinkel/R. Koenig | R. Koenig

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Wie wird man die Walnussfruchtfliege wieder los?

Die Walnussmeisterei empfiehlt, den Zyklus der Walnussfruchtfliege genauer anzuschauen. Auf diese Weise könne man besser einschätzen, welche Maßnahmen sinnvoll sind. „Während der Monate Juni bis August setzen wir auf Gelbtafeln in Kombination mit Lockstofftafeln.“ In dieser Zeit fliegen die weiblichen Tiere zum Walnussbaum, um die Eier abzulegen. An den Tafeln bleiben die Tiere kleben, eine Eiablage wird verhindert.

Die Walnussmeisterrei betont, wie wichtig der Einsatz von Lockstofftafeln hierbei sei. Durch den Ködergeruch könne man die Fallen-Fangkraft um rund 60 Prozent erhöhen. „Ohne die Tafeln ist die Fangkraft der Falle nicht effektiv genug.“

Im September graben sich die Fliegenlarven in den Boden, um sich zu verpuppen und zu überwintern. Im Juli nächsten Jahres schlüpfen die Tiere dann aus dem Erdboden und die Paarung und Eiablage beginnt von vorn. „Damit die Larven nicht mit den runter fallenden Walnüssen in die Erde kriechen können, kann man im September eine Plane unter den Walnussbäumen im Garten ausbreiten“, erklärt die Walnussmeisterei.

Die befallenen Früchte sollte man nicht auf dem Kompost entsorgen. Besser ist es, die Walnüsse zunächst zu verbrennen oder in die Tiefkühltruhe zu legen. Auf diese Weise sterben die Fliegenlarven in den Früchten. Anschließend kann man die Walnüsse im Sondermüll entfernen.

Ein Tipp der Walnussmeisterei: „Falls man Hühner hat, sollte man diese unter dem Walnussbaum halten. Dort picken die Tiere die Larven aus dem Boden.“

Muss man schwarze Walnüsse melden?

Nein, eine allgemeine Meldepflicht bei schwarzen Walnüssen gibt es nicht. Gegenüber myHOMEBOOK meint die Walnussmeisterei allerdings: „Die Forschung kann vorangetrieben werden, wenn man den Befall von Walnussfruchtfliegen beim Pflanzenschutzdienst meldet.“ Der Grund ist simpel. Je mehr Leute den Befall durch die Walnussfruchtfliege anzeigen und somit einen Bedarf signalisieren, desto eher wird an (ökologisch-zertifizierten) Mitteln geforscht.

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Kann man schwarze Walnüsse noch essen?

Die Larven der Walnussfruchtfliege dringen selten bis zum Kern der Walnuss vor. Damit bleibt die eigentliche Nuss tatsächlich noch essbar – obwohl sie durch das schwarz verfärbte Äußere durchaus unappetitlich aussieht. Sollten es die Schädlinge doch bis zum Kern geschafft haben, ist vom Verzehr der Nüsse abzusehen. Bei einem starken Befall kann es zudem dazu kommen, dass kein Nusskern ausgebildet wird.

Hinweis: Schwarze Walnüsse gelten in der Pfalz übrigens als Delikatesse. Bei den „Pfälzer Trüffeln“ handelt es sich allerdings nicht um erkrankte Früchte. Die Walnüsse werden vielmehr eingestochen und in süßem Sirup eingelegt.

Themen Bäume Gartenpflanzen Schädlinge
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