
11. Juni 2025, 5:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Elektrogrill ist in der Regel nachhaltiger als ein Holzkohlegrill. Doch wie kann man den Energieverbrauch gering halten? Eine Expertin gibt Tipps.
Elektrogrills gelten als umweltfreundlichere Alternative zur Holzkohle. Doch um ihren Vorteil voll auszuspielen, lohnt sich ein bewusster Umgang. „Stiftung Warentest“ verrät, wie man beim Elektrogrill Energie sparen kann, was sich letztlich auch finanziell lohnt. Wie lässt sich der Stromverbrauch senken?
Elektrogrill nachhaltiger als Holzkohle
Für viele Grillfans gehört der typische Rauchgeschmack vom Holzkohlegrill einfach dazu – das Erlebnis scheint untrennbar mit glühenden Kohlen verbunden. Umweltfreundlich ist diese Grillvariante jedoch meist nicht, vor allem wenn die Herkunft der Holzkohle fragwürdig ist. Tropenhölzer in der Kohle-Mischung können die Klimabilanz erheblich verschlechtern.
„Lieber sollte man Gas- oder noch besser Elektrogrills benutzen“, rät Anke Scheiber von der „Stiftung Warentest“. Wer dabei auf Ökostrom setzt, könne den Umweltvorteil weiter ausbauen. Im Test schnitten verschiedene Elektrogrills gut ab – mit ihnen lasse sich ebenfalls ein gelungenes Barbecue veranstalten.

Die besten Tipps zum nachhaltigen Grillen

Grillen mit Holzkohle oder Briketts – was ist der Unterschied?

8 Tipps, um Rauch beim Grillen zu reduzieren
Energie mit dem Elektrogrill sparen
Ist die Entscheidung für einen Elektrogrill gefallen, lässt sich der Energieverbrauch mit einigen gezielten Handgriffen zusätzlich senken. Wie das geht, erklärt Anke Scheiber:
1. Die Haube als Effizienzfaktor
Die größte Energiemenge verbraucht der Grill beim Aufheizen. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, sollte in dieser Phase die Haube geschlossen bleiben. Auch beim anschließenden Grillen hilft es, den Deckel möglichst wenig zu öffnen, um die Temperatur effizient zu halten. So kann Strom gespart werden.
Dazu passend: Welche Elektrogrills 2025 im Test überzeugen
2. Grillgut vorbereiten statt kühlen
Ein weiterer Tipp: Fleisch, Fisch oder Gemüse sollten nicht direkt aus dem Kühlschrank auf den Grill. „Damit die Grilltemperatur ohne viel Energie gehalten werden kann, sollte das Grillgut nicht zu kalt auf den Rost oder die Platte kommen“, so Scheiber. Am besten ist es, tierische Produkte schon vorher auf Raumtemperatur zu bringen. Gemüse lässt sich sogar kurz blanchieren – das reduziert die Garzeit.
3. Alles in einem Durchgang grillen
Wer clever plant, grillt möglichst alles auf einmal. Ist der Elektrogrill erst einmal ordentlich heiß, sollte man am besten die ganze Grillfläche nutzen und das gesamte Grillgut an einem Stück fertig grillen, rät die Expertin. Mehrere Grilldurchgänge verursachen durch das wiederholte Aufheizen unnötig hohe Stromkosten.
4. Nachhaltigkeit beginnt beim Grillgut
Anke Scheiber betont: Der Nachhaltigkeitsaspekt endet nicht beim Grillmodell – auch die Auswahl der Lebensmittel spielt eine entscheidende Rolle. „Je nachdem, was man grillt, hat man unterm Strich eine bessere oder schlechtere Bilanz.“
Vegetarische Speisen schneiden in der Klimabilanz grundsätzlich besser ab als Fleisch. Doch selbst Fleischliebhaber können nachhaltiger grillen, wenn sie auf regionale Produkte aus ökologischer Tierhaltung setzen.

Meine Erfahrungen mit Elektrogrills
„Vor einigen Jahren hatte ich mir auch mal einen kleinen Elektrogrill für den Balkon angeschafft. Der Vorteil ist, dass man weder Gas noch Kohle benötigt – nur eine Außensteckdose oder ein Verlängerungskabel. Die Geräte heizen schnell auf, aber das Ergebnis ließ leider zu wünschen übrig: Innen war das Grillgut noch roh, außen bereits schwarz. Und irgendwann war das Gerät eines namhaften Herstellers schließlich defekt. Mittlerweile grille ich ausschließlich mit Gas.“
Mit Material der dpa