
17. Juni 2025, 16:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Internet weiß alles. Dennoch halten sich bestimmte Mythen hartnäckig. Wer im Netz nach umweltfreundlichen Wegen sucht, Wäsche sauber zu bekommen, liest immer wieder vom Waschball oder von der Waschkugel. Deswegen ist myHOMEBOOK für diesen Artikel zusammen mit einem Experten der Sache auf den Grund gegangen.
Wenn man umweltfreundlich Wäsche waschen möchte, gibt es einige Methoden. Vom Efeu, über Waschnüsse, bis zum Waschball. Doch taugt ein solcher Waschball überhaupt etwas?
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Waschbälle sind beliebt
Wäschewaschen gehört nun einmal zum Alltag. Dabei wird regelmäßig Energie verbraucht und das Wasser mit chemischen Rückständen belastet. Bei steigenden Energiekosten und einem wachsenden Umweltbewusstsein suchen Menschen nach günstigen und umweltfreundlichen Alternativen. Waschbälle oder Waschkugeln stehen dann meist ganz oben auf der Liste.
Angeblich sorgen diese ohne Waschmittel oder nur mit geringer Dosierung für blütenweiße Wäsche. In den kleinen, meist aus Hartplastik gefertigten Kugeln, befinden sich – je nach Anbieter – Keramikkügelchen, Mineralien oder Magnetteilchen. Die Hersteller solcher Waschbälle betonen, diese zusätzlichen Stoffe würden den pH-Wert des Wassers verändern, Ionen freisetzen oder die Oberflächenspannung senken und somit den Schmutz aus der Kleidung entfernen.
Ernüchterndes Ergebnis
„Waschbälle und ähnliche Alternativen zu Waschmitteln sind bereits im Jahr 2013 an der Universität Bonn untersucht worden“, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) gegenüber myHOMEBOOK. „Das Resümee lautete damals: ‚Als ein Ergebnis zeigt sich, dass keine der untersuchten Waschmittelalternativen ein besseres Reinigungsergebnis liefert als das Waschen mit reinem Wasser.‘“ Zu einem ähnlichen Resultat kam das National Institute for Consumer Research im norwegischen Oslo.
Im Rahmen der Untersuchung ist festgestellt worden, die Reinigungswirkung beruht vor allem auf der mechanischen Bewegung der Trommel und des Wassers. Bei stark verschmutzter Wäsche reicht auch Wasser allein nicht mehr aus. Darum rät der Experte den Fans von alternativen Produkten: „Wer mit Waschbällen allein ein zufriedenstellendes Waschergebnis erzielt, sollte es einmal nur mit Wasser versuchen.“


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Umweltfreundliche Waschtipps
Ökologisch wertvoll wäre das sicherlich, allerdings mit dem Resultat, immer noch in fleckiger Wäsche herumzulaufen, die dann auch noch müffelt. Wer wirklich nachhaltig waschen möchte, sollte auf die Dosierung achten. Viele moderne Waschmittel gibt es als Konzentrat. Deswegen reichen in der Regel geringe Mengen. Dosierungshinweise finden sich auf der Verpackung.
Noch eine Stufe besser ist die Verwendung ökologisch zertifizierter Waschmittel. Erkennbar am Gütezeichen „Blauer Engel“ oder am EU-Umweltzeichen enthalten diese Produkte weniger chemische Stoffe, sind biologisch abbaubar und verzichten meist auf Mikroplastik und aggressive Duftstoffe. Die Öko-Waschmittel reinigen zuverlässig auch bei niedrigen Temperaturen.
Denn in der Regel reicht eine Wassertemperatur zwischen 30 und 40 Grad aus, um die Wäsche vom Schmutz zu befreien. Nur bei Unterwäsche, Handtüchern oder in Haushalten mit Personen, die gesundheitliche Probleme haben oder in denen kleine Kinder leben, sollte das Wasser auf mindestens 60 Grad erhitzt werden. Ansonsten spart weniger Hitze nicht nur Energie, sondern schützt auch die Fasern.
Selbstverständlich sollte die Maschine bei jedem Waschgang immer gut gefüllt sein. Wer seine Waschmaschine regelmäßig nur halbvoll startet, treibt die Kosten für Wasser und Strom unnötig in die Höhe. Denn ob voll oder halbleer, der Wasserverbrauch bleibt derselbe. Auch auf eine Vorwäsche kann verzichtet werden. Ökologisch wertvoller ist es, stark verschmutzte Stellen mit Gallseife oder einem umweltfreundlichen Fleckenmittel vorzubehandeln. Auch beim Trocknen lässt sich weitere Energie sparen, denn an warmen Tagen übernehmen frische Luft und die Sonne das Trocknen, völlig kostenlos.