Spätestens beim Auszug kommen hinter Bildern oder Regalen unschöne Löcher in der Wand zum Vorschein. Mit Spachtelmasse und der richtigen Herangehensweise kann man die Bohrlöcher wieder verschwinden lassen – und zwar ohne, dass man die Stelle erkennt.
Nicht nur beim Umzug, sondern auch beim Renovieren und Umgestalten tauchen oftmals klaffende Bohrlöcher in der Wand auf. In manchen Fällen sind die Stellen auch noch sichtbar, nachdem man das Loch gefüllt hat. Wenn man es aber richtig macht, bleiben keinerlei Spuren zurück, und die Wand sieht danach aus wie neu. Nach dem Verspachteln des Bohrlochs kann man auch problemlos darüber streichen.
Übersicht
Finger weg von Zahnpasta, Kaugummi und Co.
Eins vorneweg: Im Netz kursieren allerlei kuriose Möglichkeiten, Löcher in der Wand zu stopfen. Doch weder Zahnpasta, Deckweiß noch Kaugummi liefern ein brauchbares oder gar schönes Ergebnis. Letzteres sollte man aus hygienischen Gründen tunlichst vermeiden, denn es kann sich leicht Schimmel bilden. Die einzige empfehlenswerte Herangehensweise ist das Verschließen mit Spachtel und Spachtelmasse.
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Spachtelmasse aus der Tube oder zum Anrühren?
Bei kleinen Bohrlöcher eignet sich Spachtelmasse aus der Tube am besten. Der Vorteil: Die Masse ist bereits gebrauchsfertig und lässt sich direkt in das Bohrloch drücken. Bei größeren Stellen – wenn beispielsweise im Altbau der Putz abgebröckelt ist – kann man die Masse auch selbst anrühren. Dabei handelt es sich auch um die günstigere Alternative. Beachten Sie dabei die Anleitung auf der Packung und gehen Sie lieber sparsam mit dem Wasser um. Denn ist die Gipsmasse zu flüssig, muss man mit weiterem Pulver nachdicken und hat am Ende zu viel hergestellt. Außerdem sollte man die Spachtelmasse gut durchrühren, sodass sie nicht verklumpt.
Hinweis: Bei größeren Löchern ist zudem Tiefengrund nötig. Vor allem bei stark saugendem Untergrund wie Gips verhindert er, dass der Spachtelmasse zuviel Wasser entzogen wird. Bei normalen Bohrlöchern braucht man jedoch in der Regel keinen Tiefengrund.
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Werkzeuge und Materialien zum Verspachteln
- Spachtel
- Spachtelmasse (Tube oder Pulver zum Anrühren)
- Schleifpapier
Zum Anrühren des Pulvers benötigt man zudem noch eine kleine Schüssel. Im Baumarkt gibt es spezielle Gipsbecher dafür, eine alte Schüssel oder Dose eignet sich jedoch genauso gut.

Bohrloch vor dem Verspachteln säubern
Damit die Spachtelmasse gut anhaftet, muss das Loch frei von Staub und Schmutz sein. Am besten saugt man es mit dem Staubsauger gründlich aus. Zudem sollte man den Dübel entfernen, falls es er noch darin steckt. Danach kann die Spachtelmasse verfüllt werden.
Bohrloch verspachteln in 6 Schritten – Anleitung
- Bohrloch säubern: Mit der Staubsaugerdüse das Loch von Staub und Schmutz befreien.
- Spachtelmasse anrühren: Wenn man keine fertige Spachtelmasse verwendet, muss man das Pulver in einer kleinen Schüssel gut mit Wasser verrühren. Danach zügig verarbeiten.
- Spachtelmasse verfüllen: Mit der Tube lässt sich die Masse einfach in das Loch drücken. Dabei sollten keine Lufteinschlüsse zurückbleiben. Danach mit dem Spachtel sauber glattstreichen. Wenn man Masse zum Anrühren benutzt, verfüllt man diese auch mit dem Spachtel, was etwas Übung erfordert. Ansonsten kann auch ein Teelöffel gute Dienste erweisen. Zügiges Arbeiten verhindert ein vorzeitiges Eintrocknen der Masse.
- Trocknen lassen: Lassen Sie nun die Spachtelmasse trocknen, mindestens eine halbe Stunde. Die Trocknungszeit findet sich auch auf der Packung. Die Masse zieht sich beim Trocknen zudem etwas zusammen.
- Mit Schleifpapier glätten: Ist die Stelle uneben, schleift man diese mit etwas feinem Sandpapier ab. Bei größeren Stellen kann man auch eine Schleifmaschine verwenden.
- Gegebenenfalls nacharbeiten: Ist das einstige Loch noch erkennbar, erneut etwas Spachtelmasse aufbringen. Davor sollte die alte Schicht jedoch komplett getrocknet sein – am besten über Nacht. Danach erneut abschleifen.