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Zwei Wohntrends aus Skandinavien

Wie wohnt man eigentlich „hygge“ oder „lagom“?

Hygge ist ein dänischer Wohntrend, der bei der Einrichtung vor allem auf Gemütlichkeit setzt
Bei Hygge dreht sich alles um Gemütlichkeit Foto: Getty Images
Laura Graichen Redakteurin

19.03.2019, 13:48 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Irgendwie hat man das Wort Hygge vielleicht schon mal aufgeschnappt, aber was das Ganze eigentlich sein soll, ist vielen ein Rätsel. myHOMEBOOK erklärt, wie man sein Zuhause „hyggelig“ einrichtet – und auch, wie sich der jüngste Trend „Lagom“ gerade anschickt, Hygge abzulösen.

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Hygge ist ein dänisches und norwegisches Wort und kann am ehesten mit dem Wort Gemütlichkeit übersetzt werden.

myHOMEBOOK fragte beim dänischen Happiness Research Institute nach, was genau Hygge bedeutet. Das Unternehmen untersucht, warum manche Gesellschaften glücklicher als andere sind.

Laut Happiness Research Institute kann Dänemark, wo Hygge fester Bestandteil der Kultur ist und dazu beiträgt, die Lebensqualität zu verbessern, als Vorbild für andere Länder dienen. Denn Hygge könne von jeder Person in jedem Land erlebt und ausgeübt werden.

Die Bedeutung im Interior

In Zusammenhang mit dem Wohnstil dreht sich bei Hygge alles um Entschleunigung und eben Gemütlichkeit. Die eigenen vier Wände sollen in erster Linie das Wohlgefühl fördern. Das Zuhause dient im weitesten Sinne also als eigene kleine Oase, in der man zur Ruhe kommen und sich entspannen kann.

Das bestätigt auch die Innenarchitektin Susanne Kaiser auf myHOMEBOOK-Nachfrage:

Ein wesentlicher Bestandteil ist außerdem die Gastlichkeit. Daher muss bei der Einrichtung immer für ausreichend Sitzgelegenheiten gesorgt sein – die natürlich so bequem und gemütlich wie möglich gestaltet sein sollten.

Wie Sie nach Hygge einrichten

Grundsätzlich orientiert sich Hygge am Skandi-Chic. Vor allem, wenn es um die Farbwahl geht, gibt es Parallele. So wird auch bei Hygge auf Natur- und Pastellfarben gesetzt, die Grundfarbe ist Weiß. Sie sorgt für Frische, Licht und Leichtigkeit.

Ähnlich verhält es sich auch bei den Möbeln. Bei der Einrichtung sind helle Holzsorten gefragt, die für Behaglichkeit sorgen – am besten Birke, Kiefer, Eiche oder Esche. Man muss sich dabei nicht auf ein Holz beschränken, denn bei Hygge dürfen unterschiedliche Materialien gerne gemischt werden. Die Hygge-Perfektion wäre übrigens, wenn man weiße Wände mit einem hellen Holzdielen-Boden kombinieren würde.

Dänische Wohnungen sind weltweit für ihre Innenarchitektur bekannt, und diese spiegelt auch gleichzeitig das Hygge-Gefühl wider, wie der Sprecher des Happiness Research Institute betont. Seine Tipps, wie man seine Wohnung hyggeliger (gemütlicher) machen kann:

1. Mit einem Hyggekrog

Ein Hyggekrog ist eine richtige Kuschelecke, ein Ort an den man sich mit einer Decke, einem Buch und einer Tasse Tee zurückzieht. Den Ort für einen Hyggekrog können Sie selbst bestimmen. In Kopenhagen sieht man diese häufig an Eckfenstern.

https://www.instagram.com/p/BuvT8HUHs7m/

2. Mit Kerzen

Dies ist sicherlich nicht überraschend. Kerzen aller Art tragen zu Hause zu einer gemütlichen Atmosphäre bei.

3. Mit Natur

Die Dänen brauchen das Gefühl den ganzen Wald mit ins Haus zu holen. Was auch immer man draußen in der Natur finden kann, hat einen starken Hygge-Faktor.

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Must-haves für eine Hygge-Einrichtung

Mittlerweile sollte klar geworden sein, dass Hygge auf ein kuscheliges Wohnen abzielt. Ideal sind daher als Sitzmöbel Poufs, Schaukelstühle und bequeme Sofas und Sessel. Darauf dürfen aber natürlich auch gemütliche Kissen und Decken nicht fehlen. Am besten kombiniert man dazu noch flauschige Teppiche wie Schaffelle oder Langfloor-Teppiche.

Bei der Dekoration mit Kissen und anderen Textilien sind Farben und grafische Muster erlaubt, solange sie harmonisch und ruhig ausfallen. Bei Polster- und Dekostoffen würde man aber eher auf Leinen und Baumwolle zurückgreifen, um ein bisschen Leichtigkeit hereinzubringen.

Generell sollten bei der Deko vor allem auf Naturmaterialien dominieren. Zusätzliche Akzente werden durch Grünpflanzen gesetzt.

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Aber selbst, wenn man all diese Hinweise beachtet und seine Wohnung dementsprechend eingerichtet hat, ist ein weiteres Element für hyggeliges Wohnen entscheidend: entspannende Beleuchtung mit Kerzenarrangements, Teelichtern, Lichterketten und Lampen in jeglicher Ausführung. Das Nonplusultra wäre zusätzlich ein Kamin.

Das klingt jetzt erst einmal nach viel Dekoration und Accessoires. Dennoch ist es bei Hygge wichtig, dass die Wohnung nicht überladen wirkt.

Der Hygge-Ablöser Lagom

Diese Eigenschaft bietet eine gute Überleitung zu einem noch neueren Lifestyle-Trend, der Hygge quasi ablöst: Lagom. Dieser Begriff stammt aus dem Schwedischen, und bedeutet sinngemäß so viel wie „alles im richtigen Maß“.

Ähnlich wie auch Hygge ist der Lagom-Trend eine Lebensart, die sich auch im Einrichtungsstil einer Wohnung widerspiegelt.

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Wohnung im Lagom-Stil eingerichtet
Lagom ist ähnlich wie Hygge, nur minimalistischer und nachhaltiger Foto: Photographee.eu – stock.adobe.com

Wie lebt man nach Lagom?

Lagom setzt darauf, Übertreibungen zu vermeiden, und zielt darauf ab, eine Balance zu schaffen. Wichtig: Man reduziert sein Leben auf das Wesentliche. Wer nach diesem Ansatz lebt, ist sparsam, nachhaltig und achtet auf einen fairen Konsum.

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Wie richtet man nach Lagom ein?

Ähnlich wie bei Hygge gilt auch bei Lagom: kuschelige Textilien, natürliche Materialien und Gemütlichkeit stehen im Vordergrund – nur eben mit besonderem Fokus darauf, das Zuhause möglichst entschlackt und nicht überladen wirken zu lassen. Wer sich also entsprechend einrichten möchte, sollte seine Wohnung zunächst einmal entrümpeln.

Wichtig bei all dem: Die Materialien müssen qualitativ hochwertig sein, damit sie auch lange genutzt werden können. Kurzweilige Produkte, die schnell ersetzt werden müssen, sollte man aus Gründen der Nachhaltigkeit vermeiden. Idealerweise setzt man auf Upcycling.

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Deko ist bei Lagom zwar erlaubt, aber auch hier gilt: Überladen Sie Ihre Wohnung nicht. Einzelne Accessoires werden in Szene gesetzt, das gilt auch bei Möbeln und sonstigen Einrichtungsgegenständen. Wichtig: Es sollte reduziert, aber nicht steril wirken.

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Auch farbtechnisch gibt es zwischen Hygge und Lagom Parallelen. Für die Wände empfehlen sich ruhige und schlichte Töne. Accessoires und Möbel dürfen farbig sein – allerdings nur, wenn sie passgenau aufeinander abgestimmt werden und in einer Farbfamilie bleiben.

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Für das i-Tüpfelchen sorgen Grünpflanzen und richtig eingesetztes Licht. Im Gegensatz zu Hygge wird bei Lagom darauf geachtet, dass das Licht nicht nur für eine gemütliche Atmosphäre sorgt, sondern den Raum und dessen Funktion unterstützt.

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