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Blauschwarze Holzbiene

Die Wildbiene des Jahres 2024 ist gewählt

Blauschwarze Holzbiene
Die Blauschwarze Holzbiene ist die Wildbiene des Jahres 2024 Foto: Getty Images / saraTM
Marike Stucke
Autorin

09.01.2024, 14:14 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wer eine Blauschwarze Holzbiene zum ersten Mal sieht, ist nicht selten über die Größe und Lautstärke beim Fliegen der Bienenart erschrocken. Dabei ist die Wildbiene des Jahres 2024 Menschen gegenüber vollkommen friedlich. myHOMEBOOK stellt das besondere Insekt genauer vor.

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Wie in jedem Jahr wurde auch für 2024 eine Wildbienenart zur Wildbiene des Jahres ernannt. 2023 war es die Frühlings-Seidenbiene. Die Blauschwarze Holzbiene wurde vom Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ für 2024 gekürt. Jedes Jahr ehrt dieses Kuratorium eine Wildbienenart, um der Bevölkerung die Besonderheiten der jeweiligen Vertreter nahezubringen, die Aufmerksamkeit auf die teilweise gefährdeten Wildbienen zu lenken und dazu anzuregen, die wichtigen Insekten in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und selbst etwas zu ihrem Schutz beizutragen. Denn mit wenigen Hilfsmitteln kann fast jeder Nistplätze und Rückzugsmöglichkeiten für Wildbienen schaffen und so zu ihrem Schutz beitragen.

Blauschwarze Holzbiene – edel schimmerndes Outfit

Laien halten die Blauschwarze Holzbiene auf den ersten Blick oft für eine große Hummel. Das liegt auch an ihrem dunklen und behaarten Erscheinungsbild. Der Panzer der Wildbienenart ist metallisch-schwarz und mit vielen Haaren besetzt. Nur am Hinterleib und an der Brust trägt die Holzbiene gelbe Härchen.

Die Flügel des Bestäubers schimmern bläulich-violett und erzeugen beim Fliegen ein lautes Brummen. Dies liegt nicht auch zuletzt an der Größe der Blauschwarzen Holzbiene. Mit zwei bis drei Zentimetern ist die Wildbienenart die größte bei uns heimische.

Wildbiene des Jahres 2024 stammt ursprünglich aus Südeuropa

Wie viele Holzbienenarten kam die Blauschwarze Holzbiene ursprünglich vor allem in Süd- und Mitteleuropa vor. Durch den fortschreitenden Klimawandel und damit steigende Temperaturen auch in unseren Breiten hat sich ihr Verbreitungsgebiet sogar auf den Norden von Deutschland ausgeweitet. Sie ist vor allem in Gärten und auf Streuobstwiesen zu finden, da sie hier erstens eine große Nahrungsvielfalt findet und zweitens Totholz, welches sie zum Nisten benötigt.

Schon ab März sind die ersten Blauschwarzen Holzbienen zu beobachten. Sie suchen dann die frühblühenden Korb-, Schmetterlings und Lippenblütler auf, deren Nektar sie mit ihrer langen Zunge besonders gut aufnehmen können. Zu den bevorzugten Blühpflanzen gehören etwa das Gartengeißblatt oder auch die Platterbse. Bis in den Juli hinein fliegen die überwinterten Holzbienen, sammeln Nektar sowie Pollen und erzeugen in dieser Zeit Nachwuchs, der schließlich im Juli und August schlüpft.

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Blauschwarze Holzbienen nistet in Totholz

Bei der Holzbiene kommt der Name nicht von ungefähr. Denn mit ihren kräftigen Kiefern nagt die Insektenart in totes Holz lange Gänge. Diese sind oft so dick wie ein Finger und können bis zu 30 Zentimeter tief ins Holz ragen.

Gartenbesitzer werden aber beobachten, dass die Blauschwarze Holzbiene nicht nur Totholz als Nistplatz akzeptiert. Auch Bohrlöcher in Gartentischen oder Markisen werden gern genutzt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Flexibilität in puncto Nistplatz hat sich die Blauschwarze Honigbiene auch bei uns stark verbreitet.

In die langen Gänge legen die weiblichen Holzbienen ihre Eier ab. Damit der Nachwuchs mit Nahrung versorgt ist, hinterlegt die Wildbiene auch Pollen und Nektar. Schon im Juli und August schlüpfen die jungen Holzbienen dann aus ihren Gängen und erfüllen die Luft ebenfalls mit ihrem eindringlichen Brummen.

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Wildbiene des Jahres 2024 selbst schützen

Wer einen Garten hat oder auch eine große Terrasse kann die Blauschwarze Holzbiene unterstützen, weiter bei uns Fuß zu fassen. Einerseits helfen die richtigen Blühpflanzen der Wildbienenart dabei, genug Nahrung zu finden. Auch auf einem kleinen Balkon können hierfür Natternkopf, Wiesensalbei oder auch Flockenblumen angepflanzt werden.

Wer mehr Platz hat, kann die Blauschwarze Holzbiene mit Blauregen anlocken. Auch andere bestäubende Insekten lieben die genannten Pflanzen. Wer diese anpflanzt, tut also gleich der gesamten Insektenwelt etwas Gutes.

Wildbienenschutz heißt auch, dass auf aggressive Insektizide und andere Pflanzenschutzmittel im Garten oder auf dem Balkon verzichtet wird. Denn diese können nicht nur Schädlingen, sondern auch Nützlingen zusetzen. Alternative Pflanzenschutzmittel mit Neemöl oder auch ein Sud aus Ackerschachtelhalm können ebenso wirksam sein und schützen andere Insektenarten und auch die eigene Gesundheit.

So helfen Sie der Blauschwarzen Holzbiene im Garten

„Mit nur wenigen Mitteln kann fast jeder auf dem eigenen Balkon und im Garten einen Nistplatz für Wildbienen wie die Blauschwarze Holzbiene schaffen. Wer einen Stapel mit Kaminholz hat, sollte auf die großen Nistlöcher achten und diese Holzscheite für die Wildbienen liegen lassen. Aber auch auf einem kleinen Balkon findet fast immer ein Stück trockener Holzstamm Platz, den man zum Beispiel im Wald finden oder auch im Baumarkt kaufen kann. Wichtig ist hierbei, dass der Stamm trocken steht und idealerweise mehrere Stunden am Tag von der Sonne erwärmt wird. Als Starthilfe können in den Stamm mit einer Bohrmaschine auch dicke Löcher gebohrt werden, die auch andere Wildbienenarten dankbar annehmen. Das Einstiegsloch muss allerdings sauber abgeschmirgelt werden, da die Wildbienen sich an den Splittern sonst die Flügel aufreißen können.“Marike Stucke, myHOMEBOOK-Autorin
Themen News Tiere
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