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Neue Regelung beim Flaschenpfand ab 1. Januar 2022

Pfandflaschen
Bisher waren nicht alle Flaschen aus dem Supermarkt pfandpflichtig – aber das soll sich nun ändern Foto: Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

12.11.2021, 10:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bereits seit 2003 gibt es die Pfandpflicht in Deutschland – allerdings mit etlichen Ausnahmen. Damit ist nun Schluss: Ab Januar 2022 bekommen Verbraucher auf fast alle Getränke in Einwegflaschen aus PET oder Dosen Pfand zurück.

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In den Supermärkten gibt es zu Beginn des Jahres 2022 eine große Neuerung – dann gilt fast ausnahmslos auf alle Getränke in Einwegverpackungen die Pfandpflicht. Diese Pflicht bezieht sich seit 2003 auf eine Vielzahl an Getränken in Einwegverpackungen, die man im Supermarkt, beim Getränkemarkt oder auch am Kiosk kaufen kann. Dazu zählen etwa Wasser, Erfrischungsgetränke oder Bier. Im Jahr 2006 gab es bereits eine Änderung – ab dann mussten sämtliche Einzelhändler, die bepfandeten Einwegflaschen und Dosen verkaufen, diese auch wieder zurücknehmen, auch wenn sie diese nicht selbst verkauft hatten. Bisher war der Inhalt der Flaschen entscheidend, ob es darauf Pfand gibt oder nicht. Nun kommt es auf das Material der Verpackung an.

Einweg und Mehrweg – was ist eigentlich der Unterschied?

„Es gibt Einweg- und Mehrweg-Pfandflaschen“, erklärt Gerhard Kotschik vom Umweltbundesamt auf myHOMEBOOK-Nachfrage. Auf Einwegflaschen und auch Dosen gibt es ein Pfand von 25 Cent. Bei Mehrwegflaschen – egal ob aus Plastik oder Glas – bekommt man zumeist 15 Cent, bei Bierflaschen sind es meist nur acht Cent. Mehrweg-Pfandflaschen werden anschließend gereinigt und wiederbefüllt. Laut Kotschik kann eine einzelne Mehrwegflasche bis zu 50 Umläufe erreichen, bevor sie recycelt wird. „PET-Mehrwegflaschen schaffen nicht so viele Umläufe wie Glasflaschen“, meint der Experte für Verpackungen.

Einwegflaschen, etwa aus PET, kommen hingegen nur einmal in den Umlauf und werden anschließend direkt recycelt. „Allerdings ist beim Recycling von PET weniger Energie nötig als bei Glas“, erklärt Kotschik. Generell sei die Herstellung von Glasflaschen sehr ressourcenintensiv. „Aber bei Mehrweg spielt das keine große Rolle, weil die Flasche viele male verwendet wird.“

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Warum gibt es auf manche Flaschen kein Pfand?

„Die Pfandpflicht ist vor vielen Jahren in Kraft getreten“, erklärt Kotschik. In dem Verpackungssegment gab es allerdings zahlreiche Ausnahmen, etwa für Wein, Sekt, Spirituosen, Milch, Frucht- oder Gemüsesäfte. „Die Ausnahmen fallen ab nächstem Jahr weg“, meint der Experte. Ab 1. Januar 2022 sind alle PET-Flaschen und Dosen pfandpflichtig. Allerdings gibt es auch hier noch ein paar Ausnahmen – nämlich eine Übergangsfrist für Milch und Milchmischgetränke bis zum 1.1.2024. Genau geregelt wird dies im Verpackungsgesetz, § 31.

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Müssen Geschäfte, die Pfandflaschen verkaufen, das Leergut auch annehmen?

„Eigentlich ja, wobei man zwischen Mehrweg und Einweg unterscheiden muss“, sagt der Verpackungs-Experte. In Geschäften größer als 200 Quadratmeter müssen alle bepfandeten Einweggetränkeverpackungen aus dem Material zurückgenommen werden, das auch angeboten wird. Kotschik erklärt: „Wer nur Dosen verkauft, muss auch nur diese zurücknehmen“. Das Annehmen von Mehrwegflaschen ist hingegen nicht im Verpackungsgesetz geregelt. Diese kann man in der Regel dort abgeben, wo sie auch verkauft werden. „Man wird damit in der Regel nicht weggeschickt.“ Mehrwegflaschen oder Kästen, die ein Geschäft nicht im Sortiment hat, werden meist nicht zurückgenommen. „Schließlich muss diese Flasche auch wieder zurück zum Abfüller“.

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Wie sollten sich Verbraucher bei Pfandflaschen richtig verhalten?

„Wenn man sich umweltbewusst verhalten möchte, sollte man Mehrwegflaschen aus der Region verwenden“, empfiehlt Kotschik. Schließlich müssen diese immer zurück zum Befüller. Wenn diese quer durch die Republik transportiert werden, sei dies nicht optimal. „Mehrweg aus der Region ist aus Umweltsicht das beste“, rät der Profi. Doch wie erkennt man, woher die Flasche ursprünglich stammt? Kotschik erklärt: „Entweder kennt man die Brauerei oder den Abfüller, oder es steht auf dem Etikett.“

Themen: Nachhaltig leben
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