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Härtetest

15 von 20 Fahrradschlössern fallen bei Stiftung Warentest durch

Mann schließt Fahrrad mit Fahrradschloss an.
Ein Fahrradschloss soll es Dieben schwer machen, den Drahtesel zu stehlen. Doch sichere Schlösser sind nicht leicht zu finden. Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann
Autorin

24.04.2019, 17:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Ob Hinterhof, Keller oder öffentlicher Fahrradständer: Nirgends scheinen Fahrräder vor Dieben sicher zu sein. Wer sein Rad schützen möchte, greift zum vermeintlich sicheren Schloss. Doch nicht alle halten, was sie versprechen.

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Exakt 292.015 Fahrraddiebstähle wurden laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2018 angezeigt. Die Dunkelziffer dürfte indes wesentlich höher sein. So wurde nur jeder zweite Diebstahl zur Anzeige gebracht, wie eine öffentliche Opferbefragung (Deutscher Viktimisierungssurvey 2017) ergab. Als besonders sicher gelten im Allgemeinen Bügel-, Falt- und Kettenschlösser – zu Unrecht, wie die Experten der Stiftung Warentest in der aktuellen Mai-Ausgabe der Zeitschrift „test“ erklären.

Falt- und Kettenschlösser besonders leicht zu knacken

Die schlechte Nachricht vorweg: Wer sein Fahrrad bisher mit vermeintlich sicheren Schlössern vor Langfinger schützen wollte, muss sich von den Experten eines Besseren belehren lassen. Für den Test wählten sie explizit Fahrradschlösser aus, die eine hohe Sicherheit versprachen. Panzerkabelschlösser ließen die Experten bewusst außen vor, erwiesen sich diese bei vorangegangenen Prüfungen bereits als leicht zu knacken. Doch jedes vierte vermeintlich sichere Modell erreichte in puncto „Aufbruchsicherheit“ im Test nur „ausreichend“ oder „mangelhaft“.

Gravierende Preisunterschiede

Ob Spezialwerkzeug, Zangen, Sägen, Bolzenschneider oder akkubetriebener Winkelschleifer: Die Experten rückten den 20 Fahrradschlössern im Prüflabor mit klassischem Diebstahlswerkzeug zu Leibe. Neben der Aufbruchssicherheit untersuchten die Tester die Schlösser hinsichtlich Handhabung, Haltbarkeit (Korrosionsbeständigkeit) und Schadstoffgehalt.

Dabei bestätigten die Testergebnisse die Faustformel „Teurer = sicherer“ nicht. Das preiswertere Bügelmodell „Decathlon B’Twin“ für 36 € erzielte durchaus gute Testergebnisse. Auch das „Kryptolok 990“ ist bereits für ca. 50 Euro erhältlich. Das mit 128 € teure Schloss „Abus Bordo Granit Xplus 6500/110“ war das teuerste Modell der Testreihe.

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„Kleine Sensation“

Als „kleine Sensation“ betiteln die Experten die Testergebnisse des Bügelschlosses „Kryptonite New York Lock LS“. So wehrte der klare Sieger in der Kategorie „Aufbruchsicherheit“ (1,0) nicht nur Sägen und Bolzenschneider ab, sondern für zwei Minuten auch den kreischenden Akku-Winkelschleifer. Großer Wermutstropfen: In der Schadstoffüberprüfung vergaben die Tester nur ein „ausreichend“. Der Grund: In der Ummantelung des Schlosses befindet sich der fortpflanzungsgefährdende Weichmacher DEHP. Die enthaltene DEHP-Menge ist ab kommendem Jahr verboten. So landet das widerstandsfähige Modell in der Gesamtbewertung nur im Mittelfeld.

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Diese 5 Schlösser schnitten mit „gut“ ab

  • Abus Granit Xplus 540/160HB2 (Bügelschloss, Note 1,6, ca. 90 Euro)
  • Abus Bordo Granit Xplus 6500/110 (Faltschloss, Note 1,9, 128 Euro)
  • Decathlon B’Twin 940 (Bügelschloss, Note 2,0, 36 Euro)
  • Abus Citychain 1010/110 (Kettenschloss, Note 2,0, ca. 120 Euro)
  • Kryptonite Kryptolok 990 (Bügelschloss, Note 2,0, ca. 50 Euro)

Den kompletten Test von „Stiftung Warentest“ mitsamt Vergleichstabelle finden Sie in der aktuellen test-Ausgabe 05/2019 oder hier.

Themen: Produkt-Tests
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