Wer sein eigenes Obst oder Gemüse anbauen möchte, muss zuerst teure Anzuchterde besorgen. Das glauben zumindest viele. Dabei kann man Anzuchterde auch selbst herstellen.
Wie schön es ist, selbst gezogenes Gemüse oder Obst auf dem Teller zu haben. Bis dahin ist es aber ein längerer Weg mit Höhen und Tiefen. Zuallererst braucht man die richtige Erde, um etwas anbauen zu können. Dabei muss man gar nicht tief in die Tasche greifen. Man kann Anzuchterde auch selbst herstellen.
Übersicht
Was ist das Besondere an Anzuchterde?
Bei Anzuchterde handelt es sich um eine spezielle, nährstoffarme Erde. Sie eignet sich ganz besonders für Aussaaten und Stecklinge. Sie sorgt dafür, dass sich die Wurzeln der jungen Pflanzen gut ausbilden können und kräftig werden. Überdies verhindert die Armut an Nährstoffen, dass die Pflanze zu früh in die Höhe schießt. Außerdem ist sie sehr locker, sodass sich die Wurzeln frei entfalten können. Das Risiko für Krankheiten bei den Jungpflanzen wird reduziert, da Anzuchterde zumeist keimfrei ist.
Aktuelle Artikel
Woraus besteht Anzuchterde?
Bis vor einigen Jahren bestand Anzuchterde, die man im Handel bekam, aus zwei Dritteln Torf und aus einem Drittel Sand. Der Umwelt zu Liebe und zum Schutz der Moore haben einige Anbieter ihr Angebot gewandelt und bieten nun auch torffreie Erde an. In den meisten Fällen wird diese mit Grünkompost, Kokosfasern, Holzfasern und Mineralien angereichert.
Wie lange lässt man Pflanzen in Anzuchterde?
Nach etwa ein paar Wochen, wenn die Sämlinge eine Höhe von 10 bis 15 Zentimetern angenommen haben, kann man sie in normale Erde umtopfen. Sie sind dann so weit entwickelt, dass sie die Nährstoffe ohne Probleme aufnehmen und verarbeiten können.
Auch interessant: So führt man eine Keimprobe für Saatgut richtig durch
Anzuchterde selbst herstellen
Man muss gar nicht tief in die Tasche greifen, wenn man Anzuchterde verwenden möchte. Man kann Anzuchterde relativ einfach selbst herstellen:
- Man benötigt je ein Drittel Gartenerde, Sand und ausgereiften Kompost.
- Zu beachten ist, dass die Gartenerde möglichst wenig Unkraut beinhaltet. Es bietet sich daher an, sie aus den tieferen Lagen zu entnehmen.
- Die Gartenerde kann zusätzlich mit Perlit angereichert werden, dadurch wird sie durchlässiger.
- Wenn alle Erden miteinander vermischt wurden, sollte man sie einmal sieben, um sie aufzulockern.
- Um sicherzugehen, dass sich keine Keime und Pilze in der Erde befinden, sollte man sie sterilisieren. Das kann man auf verschiedene Arten machen, entweder im Backofen, in der Mikrowelle oder in einem Dampfgarer. Wie man dabei genau vorgeht, lesen Sie hier.
Perlit ist ein glasartiges, vulkanisches Gestein. Man bekommt es im Baumarkt.
Kann man Kaffeesatz als Anzuchterde verwenden?
Viele Hobbygärtner schwören auf Kaffeesatz als Dünger. Das ist auch der Grund, warum man ihn nicht als Anzuchterde verwenden kann – er hat zu viele Nährstoffe. Wenn Setzlinge oder Samen in ein Substrat gesetzt werden, das zu viele Nährstoffe hat, werden sie faul. Sie nehmen die Nährstoffe auf und tun nichts mehr dafür. Ergo: die Wurzeln verkümmern und die Pflanze wird es auf lange Sicht nicht schaffen.