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Invasive Art

Ist die Apfelschnecke eine Gefahr für den Garten?

Apfelschnecke Garten: Eine Apfelschnecke
Hübsch anzusehen, aber Stress für den Garten: Die Apfelschnecke ist auf dem Vormarsch Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

06.07.2021, 10:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Experten warnen, dass Apfelschnecken große Schäden anrichten können. Die Tiere entweichen unbemerkt aus Aquarien oder werden mit Salat eingeschleppt. Die Haltung der Tiere ist in der EU mittlerweile verboten.

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Apfelschnecken kommen eigentlich aus Südamerika. Mittlerweile fühlen sich die Tiere jedoch auch hierzulande wohl. Die Schnecken sind vor allem bei Haltern von Aquarien beliebt. Kein Wunder: Apfelschnecken vertilgen unermüdlich Algen und säubern das Wasser. Mittlerweile machen sich jedoch viele Experten Sorgen um die Schnecken der Gattung „Pomacea“. Denn Apfelschnecken sind kaum zu bändigen, aus Teich oder Aquarium kriechen sie unbemerkt weg. Die Tiere sind gefräßig, sie machen auch über Wasser vor vielen Pflanzen nicht Halt. Nicht nur für den eigenen Garten wird die Apfelschnecke schnell zum Problem. Mittlerweile richten Apfelschnecken in Südeuropa und auf dem Balkan große Schäden an, vor allem in Anbaugebieten. Ohne Fressfeinde verdrängen die Schnecken zudem heimische Arten. Halten, Handel und Vermehren der Tiere sind mittlerweile europaweit verboten (Pflanzenschutzverordnung EU 2016/2031).

Apfelschnecke im Garten verursacht immense Schäden

Wie die Experten des Julius Kühn-Instituts (JKI) berichten, besiedeln die Schnecken mittlerweile Feuchtgebiete, flache Seen oder auch Flüsse. „Die invasiven Schnecken verursachen massive Schäden an vielen Pflanzenarten, die meist im Wasser oder an feuchten Standorten stehen. Das betrifft auch Grundnahrungsmittel wie Reis“, sagt Dr. Gritta Schrader vom Julius Kühn-Institut (JKI).

Keine natürlichen Feinde

Apfelschnecken stammen ursprünglich aus Südamerika. Sie wurden zuerst in die USA, Asien und schließlich nach Spanien eingeschleppt. In der Schweiz tauchten Apfelschnecken 2017 auf, 2018 war Frankreich betroffen. Seit 2019 werden Apfelschnecken in der EU als sogenannte „Unionsquarantäneschädlinge“ eingestuft. Die JKI-Experten erklären: „Das bedeutet, dass sie in der EU nicht einheimisch sind, großen Schaden verursachen können und deswegen amtlich bekämpft werden müssen.“

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Apfelschnecken mit Salat eingeschleppt

Apfelschnecken kommen auf vielen Wegen nach Europa. Wie bei anderen exotischen Tieren floriert hierzulande auch der illegale Handel mit diesen Weichtieren – ein stilles Problem. Ein weiteres Einfallstor sind Steine und Steinlandschaften für Aquarien, an denen die Tiere unbemerkt haften. Die JKI-Experten sagen auch, dass die Schnecken in Wassersalat (Pistia spp.) oder Hornkraut (Ceratophyllum demersum) eingeschleppt werden.

Apfelschnecke im Garten – was tun?

Hat man den Verdacht, Apfelschnecken im Garten zu haben, muss man das melden. Ansprechpartner sind die Experten vom Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes. Auf dem Online-Portal des Julius Kühn-Instituts gibt es weitere Informationen und Ansprechpartner.

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Wie erkennt man Apfelschnecken?

Bei einer Temperatur um die 18 Grad werden Apfelschnecken agil. Dann vermehren sie sich fortlaufend und legen die befruchteten Eier an umliegende Pflanzen ab. Das Eigelege erkennt man leicht an dem pinken, feuchten Glanz. Wie man Schneckeneier aus dem Garten entfernt, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.

Derzeit gehen die Experten davon aus, dass die Schnecken hierzulande im Winter nicht überleben. Durch den Klimawandel könnte sich das jedoch ändern. In den letzten drei Jahren waren die Temperaturen für Apfelschnecken in Deutschland ausreichend warm. Apfelschnecken der Art Pomacea dürfen nicht ins Freie gelangen. Die Experten vom Julius Kühn-Institut raten, dass Besitzer von Aquarien Vorsicht walten lassen sollten, wenn sie das Wasser wechseln.

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