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Standort, Boden, Pflege

Die richtige Pflege von Blattkakteen

Blattkaktus Weihnachtskaktus
Der Weihnachtskaktus ist einer der berühmtesten Vertreter unter den Blattkakteen. Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

18.04.2024, 06:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zu den Blattkakteen gehören eine ganze Reihe von Arten und Sorten, die natürlich und durch Zucht entstanden sind. Sie zeichnen sich besonders dadurch aus, dass sie pflegeleicht und viele Sorten blühfreudig sind. myHOMEBOOK stellt Blattkakteen vor und gibt Tipps, wie sie am besten gedeihen.

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Der Name Blattkaktus steht für eine ganze Gruppe von Kakteen, die aus Mittel- und Südamerika stammen und ähnliche Eigenschaften haben. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem die Gattungen Schlumbergera, mit dem berühmten Weihnachtskaktus als Vertreter oder auch Epiphyllum. Alle Blattkakteen haben gemeinsam, dass sie in Astgabeln oder Vertiefungen von großen Bäumen wachsen. Deshalb gehören die Blattkakteen auch zu den sogenannten „Aufsitzerpflanzen“ (Epiphyten). Durch gezielte Zucht und Einkreuzung entstanden im Laufe der Zeit auch Hybride, die nicht nur auf Bäumen, sondern auch am Boden wachsen.

Blattkakteen pflanzen

Die verschiedenen Sorten und Arten, die zu den Blattkakteen gehören, sind meist im gut sortierten Pflanzencenter oder Baumarkt erhältlich. Sie lassen sich aber auch recht unkompliziert vermehren und werden unter Pflanzenfreunden gerne weitergegeben.

Aussehen und Wuchs

Je nach Art und Sorte unterscheiden sich die Wuchsformen. Meist bestehen die einzelnen Triebe aus leicht verdickten, unterschiedlich langen Gliedern. Je länger die Triebe sind, desto eher wächst die gesamte Pflanze hängend und kann deshalb auch gut als Ampelpflanze kultiviert werden. Blattkakteen mit kürzeren Trieben wachsen aufrecht. Je älter einzelne Glieder sind, desto holziger werden sie. Besonders sind bei den Blattkakteen auch die attraktiven Blüten. Bei guter Pflege können diese mehrmals im Jahr erblühen und tragen hierbei alle Farbnuancen von Rot, Weiß über Rosa, Gelb und Violett. Berühmt sind beispielsweise Weihnachts- und Osterkaktus, die rund um die namensgebenden Feiertage blühen.

Standort und Boden

Viele stellen Blattkakteen fälschlicherweise wie andere Kakteen in die pralle Sonne. Die Kakteengruppe mag es zwar hell und warm, braucht aber eher wenig Sonnenlicht. Dies entspricht dem natürlichen Habitat in den dichten Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Auch sollten Blattkakteen keine Kakteenerde im Topf haben, sondern durchlässige und humusreiche Orchideenerde, die am ehesten den Bedingungen in Astgabeln oder auf anderen Teilen des Regenwaldbaumes entspricht.

Sorten

Blattkakteen gibt es in einer Vielzahl von Sorten und Arten, wobei Epiphyllum die größte Gattung darstellt. Jede Sorte innerhalb der einzelnen Gattungen steht für unterschiedliche Wuchshöhen oder -längen und andersartige Blütenformen und -farben. Wir stellen hier eine Auswahl vor:

  • Weihnachtskaktus: Der Weihnachtskaktus ist einer der berühmtesten Vertreter der Blattkakteen und gehört zur Gattung Schlumbergera. Genauer gesagt gibt es auch innerhalb der Weihnachtskakteen noch unterschiedliche Sorten. Allen gemein ist, dass sie in der Advents- und Weihnachtszeit bei richtiger Pflege besonders leicht zum Blühen zu bringen sind. Die Blüten sind in Rot, Rosa oder Weiß gehalten und halten nur wenige Tage, werden aber in großer Vielzahl ausgebildet.
  • Sägeblattkaktus: Der Sägeblattkaktus gehört zur Gattung Epiphyllum und ist für seine besonders attraktive Blattform bekannt. Wie der Name sagt, sind die Triebe dieses Blattkaktus in einer Sägeblattartigen Form gehalten. Die Pflanze bildet mit der Zeit lange, leicht hängende Triebe aus und wird deshalb häufig als Ampelpflanze gehalten. Darüber hinaus trägt der Sägeblattkaktus wie die meisten Blattkakteen keine Dornen und gilt als sehr pflegeleicht. Kurzum: Die perfekte Anfängerpflanze!
  • Deutsche Kaiserin: Bei diesem Blattkaktus handelt es sich um einen Epiphyllum-Hybriden, der aus der Einkreuzung von bodenbewachsenden Pflanzen entstanden ist. Die Deutsche Kaiserin ist für ihre besonders spektakulären Blüten bekannt, die im lieblichen Rosa erscheinen.

Blattkaktus pflegen

Bewässerung

Ähnliche wie bei den Themen Substrat und Standort werfen Laien Blattkakteen oft mit gewöhnlichen Kakteen und Sukkulenten in einen Topf. Blattkakteen stammen aber wie erwähnt aus dem Regenwald, sie brauchen auch deutlich mehr Wasser als ihre wüstenbewohnenden Verwandten. Von März bis in den Herbst hinein darf der Wurzelballen der Pflanzen deshalb nie vollständig austrocknen.

Düngung

Wie bereits erwähnt, benötigen Blattkakteen eine andere Pflege als gewöhnliche Kakteen oder Sukkulenten. Somit ist auch ein Kakteendünger ungeeignet. Stattdessen sollte man einen speziellen Epiphyllum-Dünger verwenden.

Schnitt

Blattkakteen können unkompliziert zurückgeschnitten werden, sie treiben in der Regel an den Blattgliederrändern neu aus. Verwelkte Blüten oder vertrocknete Blattteile können einfach abgeknipst werden.

Winterhärte

Blattkakteen sind in unseren Breiten nicht winterhart. Ein sonnengeschützter Platz auf der sommerlichen Terrasse tut ihnen gut, im Herbst müssen sie aber zurück in beheizte Räume. Während des Winters sollte aber auch die trockene Luft über Heizkörpern (zum Beispiel auf Fensterbrettern) vermieden werden.

Giftig

Blattkakteen sind nicht giftig und tragen darüber hinaus keinerlei Dornen. Sie sind deshalb die idealen Zimmerpflanzen für Familien mit Kindern oder Haustieren.

Vermehrung

Die Vermehrung von Blattkakteen ist vergleichsweise einfach. Hierfür wird ein Blattglied sauber abgetrennt und kurz trocknen gelassen. Anschließend in feuchte Orchideenerde stecken und stets leicht feucht halten. Nach wenigen Wochen bilden sich feine Wurzeln aus und ein neuer Blattkaktus ist entstanden.

Alternativen

Wer Regenwaldpflanzen mag und dazu noch nach pflegeleichten Zimmerpflanzen sucht, für den eignen sich auch Tillandsien. Sie gehören ebenfalls zu den Aufsitzerpflanzen, versorgen sich aber über ihre raue Blattoberfläche mit Feuchtigkeit. Bei hoher Luftfeuchtigkeit werden Tillandsien so ganz ohne Gießen mit Wasser versorgt. Zum „Gießen“ genügt daher seltenes Besprühen mit kalkarmen Wasser.

Bienenfreundlichkeit

Blattkakteen sind bei uns nicht heimisch und für die meisten bestäubenden Insekten daher auch nicht interessant.

Verwendung

Pflanzen wie Blattkakteen können solitär als pflegeleichte Zimmerpflanzen gehalten werden oder auch als Gruppe helle, aber sonnenabgewandte Zimmer begrünen. In Badezimmern mit Fenstern gedeihen sie aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit ebenfalls gut.

Mehr zum Thema

Krankheiten und Schädlinge

Spinnmilben, Wollläuse oder auch Schmierläuse treten bei Blattkakteen nur selten auf, vor allem dann, wenn die Pflanzen geschwächt sind. Dies passiert meist, wenn die Luft zu trocken ist, was im Winter gerade in Heizungsnähe häufiger vorkommen kann. Abgesehen davon sind Blattkakteen auch in Bezug auf Erkrankungen robust und pflegeleicht.

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