
9. Juni 2025, 14:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsepflanzen im eigenen Garten. Umso ärgerlicher, wenn plötzlich braune Flecken an Blättern oder Früchten auftreten. myHOMEBOOK erklärt, woran man Braunfäule erkennt – und was jetzt zu tun ist.
In feuchten Sommern haben Hobbygärtner häufig mit einem altbekannten Problem zu kämpfen: braune, faulige Stellen an Tomatenpflanzen und -früchten. In vielen Fällen steckt die sogenannte Braunfäule dahinter – eine Pilzkrankheit, die schnell die gesamte Ernte vernichten kann. Doch wie genau entsteht sie? Woran erkennt man sie? Und wie lässt sich der Schaden begrenzen?
Übersicht
Woran erkennt man Braunfäule an Tomaten?
Die ersten Anzeichen zeigen sich meist an den unteren Blättern der Pflanze: Sie bekommen zunächst graubraune Flecken, die sich schnell ausbreiten. Mit der Zeit welken die befallenen Blätter und sterben ab. Später breitet sich die Infektion weiter auf Stängel und Früchte aus, bis schließlich die ganze Pflanze befallen ist. Typisch sind braune, verhärtete Flecken auf den Tomaten, oft in der Nähe des Stielansatzes. Das Fruchtfleisch darunter bleibt hart und ungenießbar. Breitet sich die Braunfäule ungehindert aus, kann innerhalb weniger Tage und Wochen die komplette Pflanze absterben – und damit ist dann auch die gesamte Ernte verloren.
Wie entsteht Braunfäule an Tomaten?
Verursacher der Krankheit ist der Pilz „Phytophthora infestans“, der ursprünglich als Kartoffelfäule bekannt wurde. Er liebt feuchte Witterung und kann sich besonders schnell ausbreiten, wenn die Blätter der Pflanzen längere Zeit nass bleiben. Dies ist besonders in Sommern mit viel Regen der Fall, aber zum Beispiel auch durch den Einsatz von Beregnungsanlagen, die häufig in Betrieb sind.
Typische Ursachen:
- Regennasse Blätter bei Freilandtomaten
- zu hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus
- dichter Pflanzenwuchs, der nicht genügend Luftzirkulation zulässt
- Meist gelangt der Pilz von benachbarten Kartoffelpflanzen auf die Tomaten. Wer beides im Garten anbaut, sollte daher genügend Abstand zwischen den Beeten einhalten. Aber auch Sporen von einem nahegelegenen Kartoffelfeld können mit dem Wind einige Kilometer durch die Luft transportiert werden.
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Sind alle braunen Flecken an Tomaten Braunfäule?
Nein, nicht jeder braune oder graue Fleck muss gleich einen Befall mit Braunfäule bedeuten. Gerade bei unreifen Tomaten treten gelegentlich harmlosere Verfärbungen auf:
- Blütenendfäule zeigt sich als dunkler Fleck an der Blütenansatzseite und entsteht durch Kalziummangel, nicht durch Pilzbefall. Hier sorgt ein passender Tomatendünger für Abhilfe.
- Sonnenbrand hinterlässt helle, später bräunliche Flecken auf der sonnenzugewandten Seite der Frucht und auf den Blättern. Dies betrifft häufig Pflanzen, die zuvor im Gewächshaus heranwuchsen und plötzlich sehr viel direkter Sonne ausgesetzt sind. Wer Jungpflanzen aus dem Gewächshaus auspflanzt, sollte diese vorher gegen das Außenklima abhärten.
Bei Braunfäule dagegen sind die Flecken meist tiefbraun, verhärtet und breiten sich rasch aus. Auch das Laub zeigt zeitgleich Verfärbungen und Vertrocknung.
Was tun bei Braunfäule?
Wird Braunfäule frühzeitig erkannt, lässt sich der Schaden manchmal noch im Rahmen halten. Folgende Maßnahmen helfen:
- Befallene Blätter und Früchte sofort entfernen und im Restmüll entsorgen (nicht auf den Kompost. Von hier aus können sich die Sporen des Pilzes wieder neu im Garten ausbreiten).
- Tomaten ausdünnen, damit mehr Luft an die Pflanze kommt und die Übertragung der Sporen durch direkten Pflanzenkontakt vermindert wird.
- Gießen nur am Morgen und nur den Wurzelbereich, damit Blätter möglichst trocken bleiben. Wer automatisch bewässern möchte, setzt am besten auf ein Tropfsystem, das auch nahe am Boden bewässert und die Blätter trocken lässt.
- Bei anhaltend feuchter Witterung kann eine Schutzabdeckung helfen (z. B. ein Tomatendach im Freiland).
- Tomatensorten mit hoher Widerstandskraft gegen Braunfäule sind meist weniger häufig befallen.
- Ist der Befall bereits stark fortgeschritten, hilft oft nur noch, die ganze Pflanze zu entfernen, um eine Ausbreitung auf Nachbarpflanzen zu verhindern.

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Fazit
Braune Flecken an Tomaten sollten immer genau untersucht werden. Ist Braunfäule die Ursache, muss schnell gehandelt werden, um größere Schäden zu vermeiden. Mit der richtigen Pflege und einem geschützten Standort lassen sich Tomatenpflanzen jedoch gut vor dem Pilz bewahren – und die Ernte bleibt gesichert und fällt reichlich aus.

Basilkum als schützender Pflanznachbar
„Klug ausgewählte Nachbarpflanzen können Tomaten indirekt vor Pilzkrankheiten wie Braunfäule schützen. Basilikum zum Beispiel soll durch seine ätherischen Öle das Wachstum von Pilzsporen hemmen – auch Blattläuse und Spinnmilben sollen so ferngehalten werden. Und: Wer Tomaten und Basilikum bereits im Garten ernten kann, braucht nur noch Mozzarella und kann sich jederzeit eine köstliche Caprese zubereiten!“