
4. Juni 2025, 16:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Je nachdem, welche Nährstoffe fehlen, macht sich ein Nährstoffmangel bei Gurken auf verschiedene Weise bemerkbar. myHOMEBOOK hat bei einer Expertin nachgefragt, worauf Hobbygärtner achten sollten und wie sie Mangelerscheinungen bei Gurkenpflanzen erkennen.
Gurken sind Starkzehrer. Das bedeutet, sie benötigen viele Nährstoffe, um zu kräftig und gesund zu wachsen und leckere Früchte auszubilden. Da nicht alle benötigten Nährstoffe im Boden enthalten sind, ist eine regelmäßige Düngung essenziell. Dabei sollte man auf ein ausgewogenes Düngemittel zurückgreifen, damit Gurken unter keinem Nährstoffmangel leiden.
Wie erkennt man Nährstoffmangel bei Gurken?
Ein Nährstoffmangel kann sich bei Gurken unterschiedlich bemerkbar machen. Das hängt ganz davon ab, welcher Mangel vorliegt. „Die Art der Verfärbung und der betroffene Pflanzenteil helfen bei der Unterscheidung“, erläutert Sandra von Rekowski vom Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. auf Anfrage von myHOMEBOOK. Mobile Nährstoffe wie Stickstoff und Magnesium seien zunächst an älteren Blättern sichtbar. Hingegen seien nicht-mobile Nährstoffe, zu denen Calcium zählt, eher zuerst an jungen Blättern zu sehen.
Gewusst: Mit der Mobilität von Nährstoffen ist gemeint, wie leicht Nährstoffe innerhalb der Pflanze verlagert werden können. Mobile Nährstoffe können bei Bedarf von älteren zu jüngeren Organen transportiert werden. Nicht-mobile Nährstoffe hingegen können nur eingeschränkt oder gar nicht bewegt werden.
Stickstoffmangel
Stickstoff fördert das Wachstum von Blättern und Trieben. Der Nährstoff ist außerdem wichtig, um Chlorophyll, also den grünen Blattfarbstoff, zu bilden. Einen Mangel an Stickstoff erkennt man bei Gurken durch ein schwaches Wachstum sowie blasse bis gelbe Blätter. Da es sich um einen mobilen Nährstoff handelt, ist insbesondere das alte Laub betroffen, das sich verfärbt.
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Phosphormangel
„Dunkelgrüne bis violette Blätter deuten auf Phosphormangel hin“, erklärt die Expertin. Verkümmerte Wurzeln und eine schlechte Fruchtentwicklung können ebenfalls auf einen Mangel des Stoffs hinweisen.
Phosphor ist wichtig für eine gesunde Wurzelbildung. Auch für die Entwicklung von Blüten und Früchten ist der Nährstoff essenziell. Zur Energieübertragung in der Pflanze (ATP) wird ebenfalls Phosphor benötigt.
Kaliummangel
„Kaliumdefizit führt zu braunen Blatträndern und Blattverkrümmungen“, so von Rekowski. Weiche Früchte und ein geringer Ertrag deuten zudem darauf hin, dass die Gurkenpflanze zu wenig Kalium erhalten hat.
Mithilfe des Nährstoffs reguliert die Pflanze den Wasserhaushalt und stärkt die Zellstruktur. Gurken bestehen zu einem großen Anteil aus Wasser. Fehlt dieses oder kann es nicht richtig reguliert werden, hat das Auswirkungen auf die Qualität der Früchte. Außerdem werden die Pflanzen dadurch anfälliger für Krankheiten.
Magnesiummangel
Ein zentraler Bestandteil von Chlorophyll ist Magnesium. Der Stoff unterstützt somit die Fotosynthese der Gurkenpflanzen. „Ein Magnesiummangel zeigt sich durch gelbe Flecken zwischen den Blattadern“, erklärt die Expertin. Als mobiler Stoff sind die Symptome zunächst an älteren Blättern zu beobachten.
Calcium
Für starke Zellwände, starke Wurzeln und die Bildung von Blüten ist Calcium unerlässlich. Gegenüber myHOMEBOOK erklärt von Rekowski, dass sich ein Calciummangel durch das Absterben von Triebspitzen sowie Blütenfäule bemerkbar macht.
Erste Hilfe bei Nährstoffmangel
Je schneller man einen Nährstoffmangel bei Gurken entdeckt, desto besser. Nun ist schnelles Handeln gefragt. „Bei akutem Mangel helfen schnell wirksame Maßnahmen“, so die Expertin. Dazu zählen Flüssigdünger und Jauchen, etwa Brennnesseljauche bei Stickstoffmangel. „Wichtig: Immer ausreichend wässern – ohne Feuchtigkeit keine Nährstoffaufnahme“, betont von Rekowski.

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Fehler, die zu Nährstoffmangel bei Gurken führen
Verschiedene Pflegefehler können zu einem Nährstoffmangel bei Gurken führen. Da Gurken einen hohen Nährstoffbedarf haben, kann es zu dem Trugschluss kommen, besonders häufiges Düngen würde den Pflanzen guttun – ganz nach dem Motto „viel hilft viel“. Doch das stimmt nicht. „Häufige Fehler sind Überdüngung mit Stickstoff, einseitige Mineraldüngung oder das Düngen bei Trockenheit“, zählt die Expertin auf. Besser sei eine ausgewogene, organische Düngung mit Kompost, Hornspänen oder Pflanzenjauchen. Auch das Mulchen des Bodens empfiehlt von Rekowski.
Der pH-Wert des Bodens hat einen Einfluss darauf, wie gut Gurken Nährstoffe aufnehmen können. Ideal ist ein Wert von sechs bis sieben. „Zu saurer oder zu alkalischer Boden blockiert bestimmte Nährstoffe.“ Zudem empfiehlt die Expertin, resistente Sorten zu wählen, für eine gute Belüftung zu sorgen und den Standort für den Anbau von Gurken zu wechseln.