
25. Juni 2025, 10:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob als Gewürz in Suppen, als Zutat für Pesto oder zum Verfeinern von Kartoffelgerichten – Petersilie ist in der Küche äußerst beliebt. Doch nur wenige wissen, dass dieses aromatische Kraut unter bestimmten Bedingungen giftig werden kann. Woran liegt das?
Petersilie gilt als Klassiker unter den Küchenkräutern – frisch, aromatisch und vielseitig einsetzbar. Doch was viele nicht wissen: Unter bestimmten Umständen kann sie giftig wirken. Genau deshalb wurde sie 2023 vom Botanischen Sondergarten Hamburg-Wandsbek zur „Giftpflanze des Jahres“ gekürt. Eine überraschende Wahl, die auf ein oft unterschätztes Risiko aufmerksam machen soll.
Darum ist die Petersilie giftig
Viele Menschen verwenden Petersilie in der Küche, doch das Kraut hat auch eine Schattenseite. Während ihres ersten Jahres bildet die Pflanze die Rosetten, die wir konsumieren. Im darauffolgenden Jahr entwickelt sie Blüten, und nachdem diese verblüht sind, bilden sich Saatkörner. Es ist genau dieser natürliche Ablauf, der Petersilie für bestimmte Personen zu einer potenziellen Gefahr macht.
Die Saatkörner enthalten Petersilienöl, darin befindet sich Apiol. Dieses Apiol wirkt auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus. Im letzteren Fall kann der Giftstoff sogar eine Kontraktion der Gebärmutter auslösen. Des Weiteren kann Apiol allergische Reaktionen nach sich ziehen. Eine zu hohe Dosierung kann zudem zu Nieren- und Leberschäden führen.
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Aber nicht nur die Samen sind giftig, auch die Blätter der Pflanze haben einen gewissen Anteil Apiol inne, dieser Anteil verstärkt sich nach der Blüte massiv. Während oder nach der Blüte sollte die Petersilie also auf keinen Fall verzehrt werden, auch die Blätter sollte man nicht mehr als Dekoration von Speisen benutzen.
Hinweis: Früher wurde Petersilienöl und die Samen häufig für Schwangerschaftsabbrüche verwendet. Diese Nutzung verlief für Frauen leider nicht immer positiv, daran erinnert auch dieser Merksatz: „Petersilie bringt den Mann aufs Pferd und die Frau unter die Erd.“ Petersilie selbst wird zudem nachgesagt, eine aphrodisierende Wirkung zu haben.
Wie man eine blühende Petersilie noch verwenden kann
Wenn die Pflanze erst einmal blüht, ist es bedauerlicherweise zu spät, sie zu essen oder zu verarbeiten. Man sollte sie aber auch noch nicht ausreißen. Besser ist es, sie noch eine Weile blühen zu lassen. Die Samen, die sich in dieser Zeit entwickeln, kann man prima im kommenden Jahr nutzen, um eine neue Pflanze zu ziehen. Beachten sollte man jedoch, dass die Petersilie nicht jedes Jahr an derselben Stelle gedeiht. Man sollte sie also jedes Jahr an einen anderen Standort pflanzen, für mindestens drei Jahre.

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Petersilie ist vor der Blüte sehr gesund
Bevor die Petersilie blüht, ist sie sehr gesund, sie besitzt viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. In einigen Ländern wird sie sogar schon lange als Heilpflanze angesehen. Man verwendet Teile der Petersilie beispielsweise bei der Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck oder bei Nierenleiden. Wie viele andere grüne Gemüsesorten ist die Petersilie reich an Chlorophyll. Dieser Stoff soll dabei helfen, den Körper zu entgiften und zum Beispiel Schwermetalle wie Quecksilber ausleiten.
Auch bei Mückenstichen kann die Petersilie zum Einsatz kommen. Wenn man ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt und es dann auf den Stich legt, sorgen die ätherischen Öle für eine Linderung des Juckreizes.