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Überraschend! Kartoffel ist Giftpflanze des Jahres 2022

Kartoffeln Erde
Wer hätte das gedacht: Die Kartoffel ist die Giftpflanze des Jahres 2022 Foto: Getty Images
Katharina Regenthal
Redakteurin

14.01.2022, 17:06 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Kartoffelsalat, Pommes Frites oder ganz normale Pellkartoffel: Die Kartoffel ist heutzutage als Grundnahrungsmittel kaum noch wegzudenken. Doch aufgepasst: Jetzt ist sie zur Giftpflanze des Jahres 2022 gewählt worden.

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Seit 2005 wird jedes Jahr vom Botanischen Sondergarten in Hamburg-Wandsbek die Giftpflanze des Jahres präsentiert. Abstimmen kann jeder – und in diesem Jahr hat die Kartoffel das Rennen gemacht. Skurril und überraschend zugleich, denn die Kartoffel steht doch häufig auf dem Speiseplan. Doch die Wahl der Kartoffel zur Giftpflanze des Jahres 2022 hat auch einen bestimmten Grund.

Warum die Kartoffel gewonnen hat

Die Kartoffelpflanze enthält als Nachtschattengewächs giftige Alkaloide, die sogenannten Solanine. Sie sind in allen Teilen der Pflanze enthalten und haben die Kartoffel damit zum Kandidaten für die Giftpflanzen-Wahl gemacht.

Doch der Titel für die Kartoffel – Giftpflanze des Jahres 2022 – soll den Verzehr der stärkehaltigen Knollen keinesfalls beschränken, betont der Botanische Sondergarten. Die Kartoffel soll vielmehr Botschafterin dafür sein, dass es mit wenigen Grundkenntnissen problemlos möglich ist, auch Giftpflanzen in Haus und Garten zu nutzen.

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Was an der Kartoffel so giftig ist

Die Solanine sind zwar grundsätzlich in der gesamten Pflanze enthalten, allerdings in unterschiedlicher Konzentration. Von Keimen über Blüten und Früchten bis zu den Blättern nimmt der Solaningehalt ab. Die niedrigste Giftkonzentration hat die Kartoffelknolle, die wir essen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor stark keimenden Kartoffeln. Dann wird der Solaningehalt für den Menschen bedenklich. Das Solanin ist hitzebeständig und wird erst bei über 240 Grad Celsius zerstört – das Kochen in siedendem Wasser reicht nicht.

Außerdem sollten Kartoffeln, sobald sie geschält und zerkleinert sind, nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, erklärt der Botanische Sondergarten Wandsbek. Denn an den Schnittstellen bildet sich das giftige Solanin zum Schutz der Knolle vor Infektionen. Stattdessen sollten geschälte und geschnittene Kartoffeln lieber in Wasser mit einem Schuss Essig gelagert werden, das ist unbedenklich.

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Die Giftpflanzen der vergangenen Jahre

JahrNameHauptwirkstoffe
2005Blauer EisenhutAconitin
2006PfaffenhütchenEvonin, Herzglykoside
2007Roter FingerhutDigitoxin
2008HerkulesstaudeFurocumarine, Psoralen
2009TabakNikotin
2010HerbstzeitloseColchizin
2011EibeTaxin
2012Gemeiner GoldregenCytisin
2013KirschlorbeerPrunasin
2014MaiglöckchenConvallatoxin, Convallatoxol, Convallosid, Desglucocheirrotoxin
2015RitterspornDiterpenoide, häufig Methyllycaconitin
2016Kalifornischer MohnAlkaloide
2017Tränendes HerzIsochinolin-Alkaloide, Protopin, Sanuinarin, Chelerythrin, Cularin
2018WunderbaumRizin
2019AronstabOxalat, Saponin, Coniin
2020Schwarze TollkirscheHyoscyamin, Scopolamin
2021SchlafmohnMorphin, Codein
2022KartoffelSolanin

Die Giftpflanze des Jahres wird seit 2005 jedes Jahr vom Botanischen Sondergarten Hamburg-Wandsbek präsentiert. Zuvor gibt es immer eine Vorschlagsliste, die jeder mit eigenen Ideen ergänzen kann. Die meistgenannten Vorschläge werden zur Wahl gestellt – jeder kann abstimmen. Hintergrund der Aktion ist, dass man sich Gedanken über die Giftwirkung bestimmter Pflanzen macht und diese Aspekte etwa bei der Gartengestaltung beachtet.

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