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Enthält toxisches Rizin

Wunderbaum – Pflege-Tipps für die giftige Zierpflanze

Wunderbaum giftig: Rote Samen des Wunderbaums
Fallen schon von weitem ins Auge: Knallrote Samen des Wunderbaums Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

30.07.2021, 20:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Wunderbaum kann schnell rund drei Meter hoch wachsen und ziert Gärten mit ihren farbenprächtigen Blüten. Die giftige Zierpflanze hat es jedoch in sich, denn allem die Samen werden zur Gefahr.

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Nicht nur die Früchte sind ein echter Hingucker. Ein Wunderbaum (Ricinus communies) schafft es im Garten schnell auf eine stattliche Höhe von bis zu drei Metern. Das alleine ist schon fast ein Wunder, zumal die giftige Zierpflanze nicht winterhart ist.

Warum der Wunderbaum giftig ist

Wenn die Pflanze in der kalten Jahreszeit abstirbt, sind die rot leuchtenden Früchte besonders gut sichtbar. Deren bohnenförmige Samen besitzen einen sehr toxischen Giftstoff: Rizin. Schon ein zerkauter Samen kann schwere Krankheitsanzeichen verursachen. Bei Erwachsenen kann der Verzehr von rund 20 Samen tödlich enden. Für Kinder besteht schon bei fünf Samen Lebensgefahr. Besonders perfide: Die Symptome treten mitunter erst Stunden oder Tage nach dem Verzehr der Samen auf.

Wunderbaum giftige Zierpflanze: Braune und giftige Samen vom Wunderbaum
Die typisch braun gemusterten Samen von der Rizinuspflanze oder dem Wunderbaum enthalten Giftstoffe Foto: dpa picture alliance

Die Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn warnen: „Neben allgemeinem Unwohlsein mit Blässe, Fieber und Zittern haben Betroffene oft Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz. In schwerwiegenden Fällen kommt es zu Bewusstseinsverminderung, Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen und zum Tod. Nach Hautkontakt kann es zu Rötung und Juckreiz im Sinne einer allergischen Reaktion kommen.“

Wichtig: Bei einer Vergiftung muss man sofort einen Arzt aufsuchen. Dort wird die Entgiftung und eine Therapie eingeleitet. Die Notrufnummer der Infozentrale gegen Vergiftungen lautet: 0228 19240. Die telefonische Hilfe ist Tag und Nacht erreichbar. In lebensbedrohlichen Situation ruft man direkt den Notarzt unter 112.

Den Wunderbaum erkennen

Der Wunderbaum ist auch als Rizinuspflanze bekannt. Die Samen der Früchte sind giftig sind, die Fruchtstände selbst jedoch attraktiv. Ein Grund, weshalb das einjährige Wolfsmilchgewächs gerne auch als Kübelpflanze kultiviert wird. Auffällig sind die Blätter mit sieben bis elf Lappen, die wie eingesägt aussehen. Als giftige Zierpflanze muss der Baum außerhalb der Reichweite von Kindern stehen. Vor allem die Samen dürfen nicht in Kinderhände gelangen!

Bekannte Sorten sind „Sanguineus“ mit feurig rotem Laub sowie Stamm. „Carmencita“ wächst besonders ausladend und ist eher für Gärten mit viel Platz geeignet. „Impala“ kann hingegen auch im Kübel auf dem Balkon kultiviert werden, denn diese Sorte wird nur bis zu einem Meter hoch.

Wunderbaum im Garten anpflanzen

Umsichtige Hobbygärtner können einen Wunderbaum mit seinem hübschen Blätterschmuck auch im Garten anpflanzen. Der Standort sollte vollsonnig, der Boden nährstoffreich und durchlässig sein. Eine sandige oder lehmhaltige Erde ist ideal. Wichtig ist ein ausreichender Pflanzabstand im Beet von mindestens einem Meter. Die Wurzeln verzweigen allerdings schnell, beim Einpflanzen auch auf ausreichenden Abstand zum Gartenweg achten.

Wunderbaum optimal pflegen

Rauschen im Winter die Temperaturen in den Keller, stirbt ein Wunderbaum hierzulande ab. Deshalb kultiviert man ihn im Gartenbeet als einjährige Pflanze. Ansonsten ist ein Wunderbaum recht pflegeleicht. Auf folgende Dinge sollten Hobbygärtner jedoch achten:

Bewässerung

Vor allem in den Sommermonaten gießt man einen Wunderbaum regelmäßig. Darauf achten, dass keine Staunässe entsteht! Kurze Trockenperioden hält die pflegeleichte Pflanze aber auch mal durch. Im Kübel oder Balkonkasten braucht Ricinus communies eine regelmäßige Wassergabe. Besonders gut verträgt die Pflanze weiches Wasser, zum Beispiel gesammeltes Regenwasser aus der Tonne.

Düngung

Beim Einpflanzen gibt man etwas Kompost als Dünger mit ins Pflanzloch, idealerweise schon ein bis zwei Wochen vor der Pflanzung. Die zehrende Zierpflanze verwöhnt man auch über das Gartenjahr hinweg immer mal wieder mit einer Düngergabe. Für Kübelpflanzen bietet sich Flüssigdünger an, der regelmäßig alle zwei bis drei Wochen gegeben wird.

Schnitt

Bei einem nicht winterharten Wunderbaum im Garten ist ein Rückschnitt kaum nötig. Wer dennoch die Schere anlegt, trägt robuste Gartenhandschuhe. Alle Pflanzenteile können auf dem Kompost oder im Hausmüll entsorgt werden.

Vermehrung

Das geht über die Aussaat der Samen. Die enthaltenen Giftstoffe können nur bei zerkauten Samen zur Gefahr werden. Die Samen erntet man im Herbst. Sie müssen gut geschützt vor Kindern und Haustieren aufbewahrt werden. Die ideale Zeit zur Aussaat ist nach den Eisheiligen im Frühjahr, wenn der Boden frostfrei bleibt. Damit die Samen besser ankeimen, legt man sie vorab einen Tag lang in warmes Wasser.

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