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Unbedingt vermeiden

3 typische Fehler beim Gießen, die den Pflanzen schaden

Beim Gießen können einige Fehler passieren
Beim Gießen können einige Fehler passieren Foto: Getty Images / Natalia Lebedinskaia
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

19.07.2023, 12:44 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Pflanzen brauchen Wasser. Allerdings kommt es hierbei auf das richtige Maß an. Gießt man insbesondere Topfpflanzen zu oft, schadet man ihnen eher. Welche Fehler man ebenfalls beim Gießen vermeiden sollte, erfahren Hobbygärtner in diesem Artikel.

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Neben Licht ist Wasser eine der grundlegenden Bedingungen, damit Pflanzen wachsen und gedeihen können. Insbesondere Topfpflanzen benötigen in den heißen Sommermonaten reichlich davon. Anders als Gartenpflanzen können ihre Wurzeln nicht auf Wasserreserven im Boden zurückgreifen. Regelmäßige Wasserbeigaben sind also unerlässlich. Beim Gießen können jedoch schnell Fehler unterlaufen, die der Pflanze sogar schaden.

1. Fehler: Viel hilft viel

Lieber seltener gießen und gut durchfeuchten als häufig und wenig zu gießen – das ist sowas wie das erste Gießgebot im Sommer. Denn Pflanzen stellen sich darauf ein, wenn sie mit täglichen Häppchen versorgt werden. Gräser zum Beispiel werden verleitet, ihre Wurzeln flacher wachsen zu lassen – also nur bis dorthin, wo das oberflächliche Gießen den Boden befeuchtet.

Dort sind sie aber in trockenen Zeiten anfälliger – und erst recht darauf angewiesen, dass der Gärtner immer da ist und für Nachschub sorgt. Daher rät auch die Deutsche Rasengesellschaft, den Rasen nicht täglich, dann aber alle Tage kräftig zu gießen.

2. Fehler: Pflanzen mittags gießen

Wer mittags seine Pflanzen gießt, verbrennt sie. Denn Wassertropfen auf den Blättern können in der Sonne wie Brenngläser wirken, so das Umweltbundesamt. Außerdem verdunstet an den heißen Stunden des Tages – also ab Mittag bis in den Abend hinein – ein Großteil des gegossenen Wassers, bevor die Wurzeln der Pflanzen es aufnehmen können.

Auch die frühe Nacht ist an besonders warmen Tagen noch nicht der richtige Zeitpunkt zum Gießen: Dann ist der Boden noch aufgeheizt und es verdunstet ebenfalls viel Nässe. So rät das Umweltbundesamt, dem frühen Morgen dem Vorzug vor dem späten Abend zu geben. Wer eine automatische Bewässerung nutzt, hat es da natürlich einfach: Auf vier Uhr morgens einstellen und währenddessen schlafen.

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3. Fehler: Nicht über den Wurzeln gießen

Wer von oben herab gießt – also die Blätter und Blüten überschüttet –, fördert unter Umständen Schimmelbefall. Denn diese Feuchtigkeit bietet den Sporen einen guten Nährgrund. Außerdem reagieren manche Pflanzen empfindlich auf Wasser von oben: Tomaten und Kohlrabi können dann aufplatzen. Deswegen wird auch empfohlen, in regenreichen Sommern ihnen ein Dach über dem Kopf anbieten zu können.

Zugleich kommt an richtig heißen Tagen beim Gießen aus der Höhe wieder die Verschwendung ins Spiel. Das Wasser kommt nicht dort an, wo es gebraucht wird – an den Wurzeln. Daher raten Experten, nah am Boden zu gießen, also in dem Bereich direkt über den Wurzeln. So übrigens funktioniert auch eine professionelle und ressourcenschonende Tröpfchenbewässerung: Sie gibt punktuell genau an den Wurzeln Wasser ab. Der Nabu hat einen besonderen Tipp für alle ohne Bewässerungssystem: Einen kleinen Blumentopf an den Wurzeln in den Boden eingraben und quasi als Trichter nutzen.

Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessern

Während langer Trockenperioden im Sommer müssen Hobbygärtner nicht nur ihre Kübelpflanzen regelmäßig mit Wasser versorgen, sondern auch die Blumen und das Gemüse im Gartenbeet. Hier kann es helfen, den Gartenboden aufzulockern, um so die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern. Mit einer Gartenhacke kann man die Beete nach dem Gießen auflockern und gleichzeitig unerwünschtes Unkraut entfernen.

Um die Wasserspeicherspeicherfähigkeit zu verbessern, ist es zudem ratsam, Humus auf dem Boden zu verteilen und einzuarbeiten. Humus lockt nicht nur Regenwürmer an, sondern schließt zudem die Poren im Boden. Das Gießwasser entrinnt nach dem Gießen nicht sofort in tiefere Erdschichten, sondern bleibt in erreichbarer Nähe für die Pflanzenwurzeln.

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Weniger gießen dank Bäumen und artenreicher Beete

Nur exotische Pflanzen kommen mit Hitze und wenig Wasser zurecht? Das stimmt nicht! Verschiedene heimische Stauden wie die Graslilie vertragen heiße Sommertage ohne Probleme. Auch Gehölze wie Wacholder oder Wildrosen überstehen kurze Trockenphasen im Sommer ohne Probleme. Tatsächlich ist es alles andere als förderlich, wenn man auf eine minimalistische Bepflanzung des Gartens setzt. Ein kurz getrimmter Rasen mit Ziergräsern am Rand trocknet während der wärmsten Zeit des Jahres schneller aus als ein Rasen mit Wildkräutern oder einer Wildblumenwiese. Die langen Halme der Pflanzen schützen den Boden vor dem Austrocknen. Ein trockener Boden speichert Wasser nur schlecht. Das Gießwasser läuft im schlimmsten Fall direkt zum Grundwasser, sodass die Pflanzen kaum etwas davon haben.

Bäume und Hecken sind ein ideales Mittel, um die Gießwassermengen zusätzlich zu reduzieren. Große Pflanzen spenden nämlich Schatten. Die direkte Sonneneinstrahlung wird reduziert und die Pflanzen im Beet benötigen weniger Wasser. Zusätzlich verdunsten Bäume Wasser und kühlen so ihre Umgebung. Übrigens: Während besonders langer Trockenphasen benötigen auch Bäume und Hecken Wasser. Bewässerungssäcke eignen sich hierfür am besten.

Mit Material der dpa

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