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MYHOMEBOOK-SERIE „MEIN GANZER STOLZ“

Leser Carl hat seinen alten Opel umgebaut – und wohnt darin

ganzer Stolz: Carl und Marie vor ihrem umgebauten Auto
Leser Carl und seine Freundin Marie zeigen ihr umgebautes Auto Foto: myHOMEBOOK
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

06.08.2021, 10:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Für das Format „Mein ganzer Stolz“ sucht myHOMEBOOK Ihre besten, ausgefallensten oder anstrengendsten DIY-Projekte. Dieses Mal: Wie Carl und Marie ihren alten Opel Astra in ein rustikales Wohnauto mit Bett und Kochzeile verwandelten.

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Carl ist 22, liebt Kite-Surfen und die Freiheit. Und er ist begabt im Schrauben. Ob Schweden oder Marokko, mit seinem selbst umgebauten Opel Astra (Baujahr 1996) können er und seine 25-jährige Freundin Marie dorthin fahren, wo gerade die besten Bedingungen zum Surfen sind. Mit Bett und Kochzeile ist ihr DIY-Wohnauto mittlerweile zu einem rustikalen Tiny House auf vier Rädern geworden.

Wie teuer war das DIY-Wohnauto?

Rund 800 Euro haben Carl und Marie für ihr DIY-Projekt berappt. Mit 600 Euro war das gebrauchte Auto der teuerste Posten. Die Gaskochplatte und die Kühlbox haben sie jeweils für 20 Euro erstanden. Einen Wassertank mit 20 Liter Fassungsvermögen bekommt man beim Baumarkt für zehn Euro. So viel hat auch das Solarpaneel gekostet, das die beiden Globetrotter online ersteigert haben. Für einen Laderegler gaben sie sieben Euro aus. Die Dachbox kostete bei Ebay 45 Euro. Schließlich fielen noch einige kleinere Ausgaben für Werkzeuge und Ersatzteile an.

Einen Fahrradanhänger haben die beiden geschenkt bekommen. Auch das restliche Material gab es umsonst, denn Carl hat im DIY-Wohnauto bewusst viele Dinge verbaut, die er gefunden hat. Er und seine Freundin meinen, die Welt versinke geradezu im Müll. Beiden ist klar, dass es auch anders gehen muss. „Für viele ungenutzte Dinge gibt es kreative Lösungen, wenn man nicht den einfachsten Weg wählt und alles neu im Laden kauft. Laufe ich mit offenen Augen durch die Stadt, finde ich viel auf dem Sperrmüll oder in ‘zu verschenken Kisten‘. Brauche ich etwas Bestimmtes, werde ich fast immer auf Ebay-Kleinanzeigen fündig“, erklärt Carl auf Nachfrage von myHOMEBOOK.

Welche Materialien wurden im DIY-Wohnauto verbaut?

Für Kochzeile, Bett und Wassertank brauchten die beiden erstaunlich wenig Material. Mit etwas handwerklichem Geschick hat sich auch der Arbeitsaufwand in Grenzen gehalten.

Material für die Kochzeile

  • Bretter vom Sperrmüll
  • alte Schnürsenkel für die Aufhängung
  • alte Schrauben von der ausgebauten Hutablage
  • Latten vom Lattenrost
  • Gaskochplatte aus einem alten Wohnwagen (damals 20 Euro bei Ebay)

Arbeitsaufwand für die Kochzeile

„Die Montage war sehr einfach“, so Carl und Marie. Für den Einbau brauchten die beiden jedoch rund fünf Stunden. „Die Kochplatten habe ich auf zusammengeschraubten Brettern montiert und mit Schnürsenkeln an Schrauben festgebunden. Auch das Gewürzregal habe ich mit einer Schnur aufgehängt“, erklärt Carl. „An zwei Haken unterhalb der Kochplatten hängen das Kochgeschirr und eine Tüte mit Gewürzen und Lebensmitteln“, ergänzt Marie.

DIY-Auto: Kochzeile im umgebauten Auto von Carl und Marie
Montage und Einbau der Kochzeile kostete wenig Geld und Mühe, allerdings Zeit Foto: myHOMEBOOK

Material für das Bett

  • Lattenrost
  • Matratze

Arbeitsaufwand für das Bett

Carl und Marie haben den hinteren Teil des Wagens so weit ausgebaut, dass sie einen Lattenrost einbauen konnten. Den haben sie auf dem Sperrmüll gefunden. Die Matratze stammt noch aus ihrem alten Wohnwagen. Der Lattenrost war etwas zu groß für das Auto. Die beiden erklären: „Wir haben den Lattenrost kürzer gemacht und in der Mitte durchgesägt. So kann man den Rost zusammenklappen, wenn wir die Rückbank aufbauen wollen. Manchmal brauchen wir auch Werkzeug, das im Ersatzreifen-Fach verstaut ist. Auch dafür ist es praktisch, den Lattenrost zusammenzuklappen.“ Die Matratze wurde schließlich mit einem Cutter zurechtgeschnitten. Der Arbeitsaufwand für den Einbau des Bettes sei sehr gering gewesen, sagen Carl und Marie

Material für den Wassertank

  • Wassertank aus Kunststoff, Fassungsvermögen liegt bei 20 Litern
  • Karabinerhaken
  • Schnur

Arbeitsaufwand für den Wassertank

Im hinteren Teil ihres DIY-Wohnautos haben die beiden einen Wassertank untergebracht. Der Einbau ging rasch über die Bühne. Marie erklärt: „Wir haben den Wassertank mit einem alten Karabinerhaken und der Schnur von Carls kaputter Kite-Bar an den Griff oberhalb der hinteren Tür gehangen. So kann man leichter Wasser zapfen.“

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Was noch im DIY-Wohnauto verbaut wurde

Mit ihrer Solaranlage können Carl und Marie ihre Handys aufladen. Die Ladezeit braucht zwar rund zehn Stunden, aber immerhin sind die beiden im Notfall autark. „Der Arbeitsaufwand ist zwar etwas anspruchsvoller, wenn man sich nicht auskennt. Aber Carl hat Erfahrungen durch die Solaranlage, die er in unserem alten Wohnwagen eingebaut hat“, erklärt Marie.

Um Strom aus dem Solarpaneel zu bekommen, brauchen die beiden zudem einen Laderegler. Das Gerät gibt es günstig im Elektrofachhandel oder online zu kaufen. Der Regler überführt den Sonnenstrom in Batterie oder Handy.

DIY-Auto: Kite-Board an der Decke eines Autodachs befestigt
Darf nicht fehlen: Das Kite-Board hat Carl an der Decke seines DIY-Autos befestigt Foto: myHOMEBOOK

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Warum Carl und Marie in ihrem DIY-Wohnauto leben

Beiden ermöglicht das Leben in ihrem DIY-Wohnauto, frei und nicht ortsgebunden zu sein. So können sie die Welt entdecken. Ihr Lebensstil sei zudem sparsam. „Durch geringere Lebenshaltungskosten muss man weniger Arbeiten und hat mehr Zeit, seinen Leidenschaften und Hobbys nachzukommen“, meint Marie. Vor allem gehe es ihnen jedoch um Nachhaltigkeit. „Für uns ist es ökologisch gesehen besser, weil wir so weniger Strom und Wasser verbrauchen. Wenn wir dann länger an einem Ort bleiben, ist auch der Spritverbrauch gering. Zumal ist das Auto recht klein.“

Beide möchten mit ihrem Lebensstil den Auswüchsen der Überflussgesellschaft entgegenwirken und neue Denkanstöße geben. Carl und Marie sind sich einig: „Unsere innere Ruhe und Zufriedenheit ist am größten, wenn wir draußen einschlafen und aufwachen. Ein großer Anspruch an uns selbst ist, so wenig negative Spuren in dieser Welt zu hinterlassen, wie möglich.“

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