
18. Mai 2025, 12:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine Wärmedämmung kann sich lohnen – wenn sie zum Haus und den eigenen Ansprüchen passt. Doch welcher Dämmstoff ist der richtige? Auf welche Eigenschaften sollte man achten? Die Unterschiede liegen im Detail – und können entscheidend sein.
Dämmstoffe unterscheiden sich nicht nur in ihrer Herkunft – mineralisch, synthetisch oder natürlich –, sondern auch in ihren physikalischen und ökologischen Eigenschaften. Wer plant, sollte gut informiert entscheiden.
Die richtigen Dämmstoffe wählen – Experte gibt Tipps
Bei der Auswahl des passenden Dämmmaterials geht es um weit mehr als nur den Schutz vor Wärmeverlust. „Private Bauherren und Modernisierer sollten bei der Auswahl von Dämmstoffen nicht nur auf die Dämmwirkung achten, also wie gut ein Material Wärme zurückhält“, rät Erik Stange vom Bauherren-Schutzbund. Die Wahl des geeigneten Dämmstoffs sollte stets im Kontext des gesamten Bauvorhabens getroffen werden. Denn jedes Material bringt unterschiedliche Stärken mit.
Wichtige Eigenschaften für Dämmstoffe im Überblick
Ob ökologisch, brandsicher oder besonders effizient bei der Wärmedämmung – folgende Eigenschaften sind laut Experten für die Auswahl relevant:
- Brandschutz
- Verhalten bei Feuchtigkeit
- Wärmeleitfähigkeit
- Ökologische Verträglichkeit
- Möglichkeiten der späteren Entsorgung
Stange erklärt: „Es kommt darauf an, dass der Dämmstoff zur konkreten Bausituation passt – ob Neubau oder Sanierung – und zu den individuellen Anforderungen, etwa in puncto Nachhaltigkeit oder Schallschutz.“
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Unterschiede zwischen Dämmstoffarten
Jeder Dämmstofftyp bringt individuelle Eigenschaften mit sich. Mineralwolle ist laut Stange „nicht brennbar und vielseitig einsetzbar“, synthetische Materialien wie Polystyrol hingegen zeichnen sich durch „eine sehr gute Dämmleistung bei geringem Gewicht“ aus, seien jedoch „ökologisch weniger vorteilhaft“. Um die richtige Wahl zu treffen, sei es wichtig, sich umfassend mit den Eigenschaften auseinanderzusetzen.
Wärmeleitfähigkeit: Der zentrale Wert bei der Dämmung
Ein entscheidender Kennwert ist die Wärmeleitfähigkeit. Je niedriger der Wert, desto besser die grundsätzliche Dämmwirkung. Werte zwischen 0,03 und 0,05 Watt pro Meter und Kelvin gelten als gut. Liegt der Wert darunter, sprechen Fachleute von einem sehr leistungsfähigen Dämmstoff.
Allerdings ergibt sich die tatsächliche Dämmleistung erst im Gesamtkontext des Bauteils. Sie hängt nicht nur von der Wärmeleitfähigkeit, sondern auch von der Dicke der Dämmschicht sowie vom Aufbau und der handwerklichen Ausführung ab.
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit: Diffusion und Kapillarität
Auch der Feuchtigkeitstransport spielt eine wesentliche Rolle. „Ein ‚diffusionsoffener‘ Dämmstoff könne – im Gegensatz zu ‚diffusionsdichten‘ Dämmstoffen – Wasser und Wasserdampf aufnehmen, speichern und wieder abgeben“, erklärt Stange. Die sogenannte Kapillaraktivität gibt zusätzlich an, wie aktiv ein Material Feuchtigkeit innerhalb des Baustoffs weiterleiten kann.

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Brandschutz: Einteilung nach DIN 4102
Im Hinblick auf den Brandschutz sind Dämmstoffe in Baustoffklassen nach DIN 4102 eingeteilt – von A1 bis B3. Die höchste Klassifizierung A1 steht für „nicht brennbar“. Materialien der Klassen B1 bis B3 gelten als brennbar, wobei laut Bauherren-Schutzbund B1 als „schwer entflammbar“ noch zulässig ist.
Wer also eine sinnvolle Entscheidung treffen will, sollte nicht nur Preise und Dämmwirkung vergleichen, sondern genau prüfen, welches Material in welchem Umfeld wirklich überzeugt.
Mit Material der dpa