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Die Vor- und Nachteile einer Kernsanierung

Bei einer Kernsanierung werden unter anderem alte Böden und Fliesen entfernt und durch neue ersetzt.
Bei einer Kernsanierung werden unter anderem alte Böden und Fliesen entfernt und durch neue ersetzt. Foto: Getty Images

08.04.2024, 05:51 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wenn man ein Gebäude bis auf seine tragenden Strukturen zurückbaut, spricht man von einer Kernsanierung. Dabei versucht man, die Bausubstanz wieder allumfassend herzustellen und zu erneuern.

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Das Haus befindet sich in einem miserablen Zustand und man kann darin einfach nicht mehr wohnen? Wie kann man die Immobilie wieder instand setzen, um sie wieder bewohnbar zu machen? Eine Kernsanierung kann die Lösung sein. myHOMEBOOK erklärt, welche Möglichkeiten es gibt und wann sich eine Kernsanierung lohnt.

Was ist eine Kernsanierung?

Bei einer Kernsanierung saniert man ein älteres Gebäude bis auf die Grundmauern, wobei man alle nichttragenden Elemente wie An- und Umbauten entfernt und durch neue ersetzt. Außerdem wird bei dieser weitreichenden Sanierungsmaßnahme fast alles erneuert und auf den modernsten Stand gesetzt. Die Immobilie ist nach der Sanierung bestenfalls fast wie neu.

Tragende Bauelemente wie Wände, Decken, Stützen und das Fundament werden dabei selten erneuert. Es kann aber auch vorkommen, dass man zum Teil auch tragende Elemente ersetzen muss. Das kann der Fall sein, wenn der Schaden sehr groß ist und dadurch die Statik nicht mehr sicher ist.

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Was passiert bei einer Kernsanierung?

Bei einer Kernsanierung verhält es sich ähnlich wie bei einer energetischen Sanierung. Man möchte das Haus energetisch auf den neuesten Stand bringen und dadurch Einsparungen erzielen.

  • Wenn eine Kernsanierung bei einem Wohngebäude nötig ist, muss man teilweise alte Strukturen entfernen und erneuern.
  • Man überprüft auch die bestehende Bausubstanz und Reparaturen, die noch anstehen.
  • Zudem tauscht man bei dieser umfassenden Sanierung die komplette Haustechnik aus und ersetzt Elektro-, Wasser- und Heizungsleitungen.
  • Die Heizungsanlage wird modernisiert.
  • Man erneuert die Fassade und dämmt diese energieeffizient.
  • Das Dach wird erneuert, gedämmt und nach den neuesten Standards isoliert.
  • Man entfernt alte Böden und Fliesen und ersetzt diese durch neue.
  • Fenster und Türen, Decken, Böden und Putz werden erneuert.

Vorteile

  • Die Umwelt wird geschont.
  • Wertsteigerung der Immobilie.
  • Manchmal ist die Sanierung günstiger als ein Neubau.
  • Es gibt staatliche Förderungen.
  • Durch eine energetische Sanierung kann man Heizkosten senken.
  • Lebensqualität in der Immobilie wird gesteigert.
  • Strukturelle Probleme können verbessert werden.

Nachteile

  • Zum Teil können sehr hohe Kosten entstehen.
  • Bewohner können während der Sanierung nicht im Haus wohnen.
  • Die Sanierung kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
  • Gegebenenfalls muss man sich um Genehmigungen und Vorschriften kümmern.

Was vor der Sanierung wichtig ist

Bevor man mit der Kernsanierung beginnt, sollte man ein Gutachten erstellen lassen. Denn nur somit kann man eine realistische Einschätzung über den Umfang und den Preis ermitteln. Man sollte auch unbedingt Spezialisten damit beauftragen. Ein Fachbetrieb und ein Energieberater wären daher die besten Ansprechpartner.

Nach dem Gutachten kann man mit den Sanierungsfachleuten die notwendigen Baumaßnahmen besprechen und planen. Am besten stellt man eine detaillierte Planung zusammen auf.

Da man während der Sanierung nicht in der Immobilie wohnen kann, ist es besser, wenn man nach der Bestandsaufnahme festsetzt, was man zuerst in Angriff nehmen sollte. Erfahrungsgemäß ist es immer gut, wenn man den Fachbetrieb in die Planung einbezieht, da man die Sanierung nicht selbst durchführt und Spezialisten routinierter darin sind.

Ist geklärt, in welcher Abfolge die unterschiedlichen Sanierungsmaßnahmen erfolgen, kann man sich verschiedene Angebote einholen. Man sollte sich dabei jedoch nicht vom günstigsten Angebot locken lassen. Es ist immer hilfreich, sich die Bewertungen vorher durchzulesen.

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Wie lange dauert eine umfassende Sanierung und wie wird dabei vorgegangen?

Bei einer Kernsanierung ist es wichtig, sich an bestimmte Abläufe zu halten. Das hängt von unterschiedlichen Umständen ab. Wichtig dabei ist auch, in welchem Zustand sich das Gebäude befindet und was an Sanierungsmaßnahmen geplant ist. Zunächst muss man jedoch einen detaillierten Plan erstellen, der festlegt, was gemacht werden soll und chronologisch und zeitlich festhält.

Danach sollte man alle nicht-tragenden Elemente, die nicht mehr benötigt werden, entfernen. Das können Wände, Decken oder Böden sein. Im nächsten Schritt ist es wichtig, dass man die tragenden Elemente überprüft und je nach Beschaffenheit verstärkt oder gegen neue austauscht.

Bevor man mit den Spachtelarbeiten beginnt, sollte man neue Elektro- und Sanitärinstallationen verlegen. Sind die Leitungen und Rohre an Böden und Wänden verlegt, kann man mit den Putzarbeiten beginnen. Als Nächstes wird Estrich verlegt. Achtung – Estrich benötigt zum Teil eine lange Trockenzeit. Manchmal kann es bis zu acht Wochen dauern, bis er ausgetrocknet ist.

Daraufhin können die Bodenbeläge auf dem Estrich verlegt werden. Im Anschluss kommt oft der Maler und erledigt Maler- und Tapezierarbeiten. Oft werden im nächsten Schritte die Steckdosen eingebaut und Lichtschalter installiert. Am Ende baut man neue Fenster und Türen ein, sollten die alten nicht mehr in einem guten Zustand sein.

Genügend Zeit einplanen

Wie lange eine Kernsanierung dauert, kann man nicht genau sagen, da jedes Projekt unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Man kann aber davon ausgehen, dass man mehrere Monate bis zu einem Jahr dafür benötigt, wenn es sich dabei um ein Haus und keine Wohnung handelt. Man sollte auch, wie bereits erwähnt, die zum Teil lange Trockenzeit einkalkulieren.

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Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Die Kosten ergeben sich aus verschiedenen Faktoren und hängen teilweise vom Zustand des jeweiligen Gebäudes ab. Wenn ein Gebäude weniger Mängel aufweist und in den 1970er- und 80er-Jahren gebaut worden ist, kann man mit niedrigeren Kosten rechnen.

Eine grobe Faustregel besagt, dass man für eine Kernsanierung in etwa 20 Prozent des Kaufpreises bezahlt. Wenn das Gebäude jedoch älter ist, sollte man mit höheren Kosten rechnen. Am besten holt man mehrere Angebote von verschiedenen Bauunternehmen ein, bevor man mit der Kernsanierung beginnt.

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