6. Juli 2025, 12:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Knopfdruck, ein Piepen – und schon ist das Zuhause sicher? Ganz so einfach ist es nicht. Denn manche Alarmanlagen schlagen sogar bei Gewitter an. Welche Technik sinnvoll schützt und was die Polizei von bestimmten Systemen hält, lesen Sie bei myHomebook.
Wer eine Alarmanlage kaufen möchte, hat meist das Ziel, sich besser vor Einbrechern zu schützen. Doch Sicherheit beginnt nicht erst mit Technik. Der wichtigste Schritt ist zunächst die Sicherung von Fenstern und Türen, wie Sabrina Krenzler von der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes betont. Trotzdem können Alarmanlagen – je nach Ausstattung und Einsatz – abschreckend wirken. Krenzler weist darauf hin, dass auch Einbrecher wissen, dass die Anlagen schnell und gezielt Wach- und Sicherheitsunternehmen alarmieren können. Dadurch steige für Täter das Risiko, entdeckt und festgenommen zu werden. Optimal sei es aber, beides zu kombinieren: mechanischer Schutz sowie eine Alarmanlage, die idealerweise bereits auslöst, bevor der Einbrecher diesen Schutz überwunden hat.
Alarmanlage kaufen: Vorsicht bei Infraschall-Systemen
Wer plant, eine Alarmanlage zu kaufen, sollte bei der Auswahl auf bewährte Technik setzen. Systeme, die auf Infraschal basieren, auch bekannt als Luftdruck-, Luftvolumen- oder Raumresonanzfrequenz-Technik, arbeiten mit eingebauten Drucksensoren, die Luftdruckschwankungen – die etwa beim Öffnen eines Fensters entstehen – registrieren. Dann wird ein Alarm ausgelöst.
Doch genau hier liegt das Problem: Auch natürliche Ereignisse wie Gewitter oder starker Wind können Druckveränderungen auslösen. Deswegen kann es laut Krenzler zu Falschalarmen kommen. Die Polizei sieht diese Technik daher kritisch. Für Systeme dieser Art gebe es keine Zertifizierungen durch akkreditierte Prüfstellen. Zudem weist die Initiative „k-einbruch“ darauf hin, dass häufige Fehlalarme, die teils kostenpflichtig sein können, die Glaubwürdigkeit einer Alarmanlage deutlich schwächen können.
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Unterschiedliche Überwachungsarten im Vergleich
Wer eine Alarmanlage kaufen möchte, sollte wissen, welche Überwachungstechnik für das eigene Zuhause sinnvoll ist. Gängig sind zwei Methoden:
- Fallenüberwachung: Hierbei erfassen Bewegungsmelder oder Sensoren mit Infrarot-, Ultraschall- oder Mikrowellentechnik Bewegungen innerhalb eines Bereichs. Der Nachteil ist hierbei, dass die Technik erst zum Einsatz kommt, wenn Einbrecher bereits in den von der EMA überwachten Bereich eingedrungen sind.
- Außenhautüberwachung: Sie sichert gezielt Fenster und Türen und schlägt bereits vor dem eigentlichen Eindringen Alarm. Diese Variante eignet sich besonders für Wohnhäuser, da sie auch bei Anwesenheit aktiviert werden kann.

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Alarmierungsarten: So wird im Ernstfall reagiert
Alarmanlagen können auf unterschiedliche Weise auf einen Einbruch reagieren:
- Externalarm: Dieser gibt einen lauten Signalton im Haus ab, der den Einbrecher abschrecken soll. Optional kann auch eine Blitzleuchte als optisches Signal installiert werden.
- Internalarm: Informiert Personen im Gebäude – damit sie rechtzeitig reagieren können, ohne dem Täter zu begegnen.
- Fernalarm: Informiert eine ständig besetzte Notruf- oder Serviceleitstelle, die im Notfall Hilfe rufen kann. Wichtig ist, dass die Stellen zertifiziert sind.
Zusätzlich empfehlen Fachleute, Alarmanlagen so zu konfigurieren, dass sie auch als Überfallmelder eingesetzt werden können. Viele moderne, geprüfte Systeme lassen sich zudem problemlos in bestehende Smarthome-Lösungen integrieren.
Der Schutz eines Hauses muss auf die örtlichen Gegebenheiten und das persönliche Risiko zugeschnitten sein. Welche Technik sich im konkreten Fall eignet, sollte im Gespräch mit einem Fachbetrieb oder einer kriminalpolizeilichen Beratungsstelle geklärt werden.
Mit Material der dpa