Zum Inhalt springen
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Große Preisunterschiede

Fernwärme zu teuer! Verbraucherzentrale fordert Deckelung

Fernwärme
Die Preise für Fernwärme sind zu teuer, sagen Verbraucherschützer. Eine Deckelung könnte das ändern. Foto: imantsu/Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

6. Mai 2025, 9:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Preisunterschiede bei Fernwärme in Deutschland sind drastisch – und können Verbraucher mehrere Hundert Euro im Jahr kosten. Warum der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) nun einen Preisdeckel fordert und wie groß das Einsparpotenzial wäre, zeigt eine aktuelle Analyse.

Artikel teilen

Laut einer aktuellen Auswertung des Verbraucherzentrale Bundesverbands liegen die Fernwärmepreise in mehr als einem Viertel der untersuchten Netze bei 20 Cent je Kilowattstunde oder darüber. Der VZBV fordert nun eine Deckelung des Preises bei der Fernwärme und eine Gleichstellung mit Wärmepumpen im Hinblick auf die Förderungen.

Regionale Unterschiede treiben die Kosten

Eine aktuelle Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbands hat die Preise von 576 Fernwärmenetzen unter die Lupe genommen. Die Zahlen stammen von der Preistransparenzplattform Fernwärme, auf der Versorger ihre Daten freiwillig veröffentlichen. Das Ergebnis zeigt erhebliche Preisunterschiede: Während der Mittelwert bei 17 Cent je Kilowattstunde liegt, zahlen Verbraucher in gut jedem vierten Netz (27 Prozent) 20 Cent oder mehr. Und in fast jedem zehnten Netz (9 Prozent) zahlen die Haushalte sogar 25 Cent oder mehr.

Diese Preisunterschiede schlagen sich direkt auf die Haushaltskassen nieder. In einem typischen Mehrfamilienhaus mit 30 Wohneinheiten und einem Jahresverbrauch von 288.000 Kilowattstunden ergibt sich bei einem Preis von 20 Cent eine Mehrbelastung von rund 290 Euro gegenüber dem Durchschnitt. Steigt der Preis auf 25 Cent, summieren sich die jährlichen Mehrkosten auf knapp 770 Euro.

Hinweis: Konkrete Infos zu den jeweiligen Kosten finden Mieter und Eigentümer auf der aktuellen Heizkostenabrechnung des jeweiligen Anbieters. Im Zweifel kann man sich auch direkt an den entsprechenden Versorger wenden.

Deckelung von Fernwärme soll Preise senken

Das Hauptproblem: Verbraucher können ihren Fernwärmeanbieter nicht wechseln. Der Markt funktioniert in weiten Teilen als Monopol. „Die Fernwärmepreise unterscheiden sich regional sehr stark“, erklärt Florian Munder, Energieexperte beim VZBV in einer Pressemitteilung. „Wer an ein Wärmenetz mit hohen Preisen angeschlossen ist, hat schnell zusätzliche Kosten von mehreren hundert Euro pro Jahr.“ Daher fordern die Verbraucherschützer staatliches Eingreifen – und eine Deckelung bei der Fernwärme. „Die Grenze sollte sich an den Kosten für den Betrieb einer Wärmepumpe orientieren.“

Auch interessant: Warum das Heizen mit Gas immer teurer wird

Wärmenetze sollen verbraucherfreundlicher werden

Ein vom VZBV in Auftrag gegebenes Gutachten aus dem Jahr 2024 bekräftigt die Forderung nach einer Preisobergrenze. Demnach solle eine unabhängige Instanz nicht nur die Preisgrenze festlegen, sondern auch deren Einhaltung überwachen. „Wärmenetze müssen endlich verbraucherfreundlicher werden“, sagt Munder.

Dazu sei eine zügige Reform der Fernwärmeverordnung notwendig, sowie die Einführung einer bundesweiten Preisaufsicht. Zudem fordert der VZBV, dass der Ausbau von Wärmenetzen sich an den Betriebskosten von Wärmepumpen orientieren müsse. „Bezahlbare Fernwärme ist ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Wärmewende“, sagt Munder.

Balkonkraftwerk

Integrierte Wlan-Funktion | LiFeP04-Akku |
Bis zu 4 Solarmodule | eigene Solakon-App

Mehr zum Thema

Förderung soll sich an Wärmepumpen angleichen

Aus Sicht des VZBV dürften künftig nur noch solche Fernwärmenetze realisiert werden, bei denen die Verbraucher ähnlich hohe Kosten wie bei einer Wärmepumpe zu tragen hätten. Dafür sei auch eine gleichwertige Förderung beider Technologien unerlässlich. „Um einen fairen Vergleich zwischen den beiden Schlüsseltechnologien der Wärmewende ziehen zu können, müssen Wärmenetze und Wärmepumpen eine vergleichbare öffentliche Förderung erhalten“, so Munder.

Themen Heizen News

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.