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Sicherheit und Brandschutz

Die besten Feuerlöscher-Modelle für zu Hause

Die richtigen Feuerlöscher-Modelle für zu Hause
Feuerlöscher zur Hand: Bei einem Brand muss es schnell gehen Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

18.09.2020, 14:49 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Brennt es, zählt jede Sekunde. Bis die Feuerwehr eintrifft, vergeht oft wertvolle Zeit. Wer dann einen Feuerlöscher zur Hand hat, kann das Schlimmste versuchen zu verhindern. Doch Hand aufs Herz: Wer hat schon einen zu Hause? Brandschutz-Experten geben wertvolle Ratschläge.

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Manchmal reicht ein zu scharf angebratenes Steak, schon schrillt der Rauchmelder an der Küchendecke. Der durchdringende Ton weckt sogar Tiefschläfer auf. Soll er ja auch, denn ein Rauchmelder kann Leben retten. Rauchmelder sind mittlerweile Pflicht in jedem deutschen Haushalt. Aber wie ist das eigentlich mit einem Feuerlöscher für zu Hause? Muss man den pflichtmäßig besitzen? Und hilft der bei einem sogenannten Fettbrand in der Küche?

Viele Feuerlöscher ungeeignet bei Fettbrand

Gerät Fett in Brand, sind viele handelsübliche Feuerlöscher ungeeignet. Sie enthalten meist Schaum und wässrige Lösungen, können den Brand damit zusätzlich anheizen und zu lebensgefährlichen Verpuffungen führen. Bei brennendem Fett sollte man nach Ansicht der Brandschutz-Experten vom TÜV Rheinland das Feuer mit einem Deckel oder einer Decke ersticken und Pfanne oder Topf möglichst im Freien abkühlen lassen. 

Auch Carsten Wege vom Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe (BVBF) warnt: „Küchenbereiche müssen speziell mit einem für Fett- und Speiseöl-Brand gekennzeichneten Feuerlöscher geschützt werden. Das sind Fettbrand- oder Wassernebel-Feuerlöscher.“ Alle anderen Feuerlöscher erschwerten das Löschen des Feuers und könnten den Feuerlöscher-Benutzer eher gefährden.

Die für die Küche geeigneten Feuerlöscher haben die Kennzeichnung „F“.

Pulverlöscher können Brand weiter verteilen

Mit einem falschen Feuerlöscher einen Brand zu bekämpfen, kann nach Ansicht der Experten schnell nach hinten losgehen. Beispielsweise, wenn Pulver das Löschmittel ist. „Der Löschstrahl steht unter starkem Druck und verteilt dann unkontrolliert das brennende Fett oder Frittier-Öl“, ergänzt Wege.

Bedeutet: Man will es in der Not richtig machen – durch das falsche Handling und in der Panik breitet man den Brand dann aber noch aus.

Ist der Feuerlöscher für zu Hause dann überflüssig?

Natürlich nicht. Es gibt unzählige Situationen in Haus und Garten, in denen ein Brand ausbrechen und sich ungehindert zu einem lebensbedrohlichen Feuer ausweiten kann. Heruntergefallene Kippe, zündelnde Kinder oder glühende Grillkohle, die vergessen wurde, sind nur einige mögliche Szenarien.

Besonders gefährlich sind Kabelbrände, ausgelöst durch defekte Elektrogeräte. Diese können still und leise giftige Schwelbrände verursachen und die Wohnung in Brand setzen. Das merkt man erst mal nicht. Lodern dann die Flammen, ist ein Feuerlöscher oft die letzte Rettung. 

Besteht in Deutschland eine Pflicht für Feuerlöscher?

In gewerblich genutzten Räumen muss mindestens ein Feuerlöscher griffbereit vorhanden sein. Für private Haushalte ist die Anschaffung eines Feuerlöschers hingegen freiwillig.  

Was kostet ein Feuerlöscher für zu Hause?

Kleine Hand-Feuerlöscher bekommt man im Handel schon für 20 bis 60 Euro. Der Preis richtet sich nach der Größe und der Art des Löschmittels. Ein Feuerlöscher kann mit Schaum, Wasser oder Gas gefüllt sein.

Auch interessant: Leere Gasflaschen richtig entsorgen – wo gehören sie hin?

Beim Kauf auf DIN-Norm achten

Für den privaten Haushalt empfiehlt sich ein sogenannter „ABC-Löscher“. Mit solch einem Feuerlöscher können verschiedene Brände eingedämmt werden, vor allem Elektro- und Kunststoffbrände, beispielsweise von Möbeln.

„Wichtig ist, dass Feuerlöscher der Norm DIN EN 3 entsprechen. Verbraucher sollten beim Kauf nicht nur auf eine leichte Handhabung, sondern auch auf den jeweiligen Einsatzzweck des Feuerlöschers achten. Deshalb empfiehlt sich die Beratung im Fachhandel“, so Uwe Wendler, Brandschutzexperte von Tüv Rheinland in einer Presseerklärung.

Wo sollte man einen Feuerlöscher aufbewahren?

In der Nähe von möglichen Gefahrenquellen, beispielsweise Küche, Kamin oder Grill. Der Feuerlöscher sollte dabei fest und kindersicher in einer Halterung sitzen. Jedoch so, dass er schnell und unkompliziert aus der Sicherung gelöst werden kann.

Auch interessant: Was tun mit einem leeren Feuerzeug?

Achtung: Verfallsdatum checken!

Nicht jedem ist der Fakt bewusst: Auch Feuerlöscher für zu Hause besitzen ein Verfallsdatum! Daher rät der Tüv, regelmäßig zu prüfen, wie lange das Löschmittel noch hält. Für Gewerbetreibende ist der Sicherheitscheck alle zwei Jahre sogar obligatorisch. Das Verfallsdatum findet man auf der Flasche aufgedruckt. Außerdem sollte man auf die Prüfplakette achten.

Aber auch für die eigenen vier Wände gilt, regelmäßig das Ablaufdatum des Feuerlöschers zu kontrollieren. Wer Hilfe benötigt, wendet sich am besten an den Hersteller oder eine Wartungsfirma. Die entsprechenden Kontaktdaten sind auf dem Feuerlöscher vermerkt. Tipp: Der Tüv Rheinland bietet bundesweit Trainingskurse zum richtigen Umgang mit Feuerlöschern an.

Übersicht über die Brandklassen

Brandschützer unterscheiden Brände in fünf Brandklassen:

  • A: organische Stoffe wie Holz, Papier, Stroh, Textilien, Autoreifen oder Kohle
  • B: flüssige Stoffe, darunter Benzin, Alkohol, Öle, Lacke, Teer oder Paraffin
  • C: Gase wie zum Beispiel Acetyl, Propan, Methan, Wasserstoff, Erd- oder Stadtgas
  • D: Metalle wie mit Aluminium, Magnesium Lithium, Natrium und Kalium
  • F: Speiseöle wie zum Beispiel Speisefett aus Fritteusen sowie tierische und pflanzliche Fette

Diese Typen an Feuerlöschern für zu Hause gibt es

ABC

Decken die meisten Brandklassen ab. Laut der Experten vom NDR-Verbrauchermagazin sind ABC-Löscher nicht für Brände bei Fetten eingesetzt werden.

Schaum (Klassen A und B)

Gut geeignet für Brände in der Wohnung. Diese Löscher enthalten jedoch Wasser, daher dürfen sie nicht für Fettbrände eingesetzt werden.

Kohlendioxid (Klasse B)

Der Löschmittelstoff leitet nicht, wird deshalb oftmals bei Bränden an EDV-Anlagen eingesetzt. Allerdings wird dabei viel CO2 freigesetzt, was in geschlossenen Räumen schnell zu Erstickungsgefahr führt. Bei brennendem Fett besteht Stichflammen-Gefahr!

Fettbrand-Löscher (Klasse A, B, F)

Geeignet für Brände rund um den Herd. Die Geräte dieser Klasse können auch bei Wohnungsbränden eingesetzt werden.

Wasser-Löscher (Klasse A)

Meist im Handel günstig zu bekommen. Achtung: Niemals bei Elektrobränden einsetzen! Es drohen verheerende Kurzschlüsse. Bei Fettbränden kann zudem eine lebensgefährliche Explosion entstehen.

Pulver-Löscher (Klasse D)

Sehr speziell. Diese Geräte werden in der Regel bei Metallbränden eingesetzt.

ABC-Feuerlöscher können Räume vernebeln

ABC-Pulver-Feuerlöscher sind eigentlich sehr wirksam. „Sie vernebeln aber mit ihrem Pulverstaub rasch den Raum und können die Sicht auf den Brandherd nehmen“, sagt Wege. Das feine Löschpulver verteile sich in allen Ecken, dringe in Öffnungen von Einrichtungsgegenständen ein.

„Damit ist nach einem Löscheinsatz ein hoher Reinigungsaufwand gegeben. Das salzhaltige Löschpulver kann ferner im Laufe der Zeit durch Feuchtigkeit für korrodierende Folgedefekte an elektrischen Geräten sorgen“, erklärt Carsten Wege. 

Tipp vom Brandschutz-Experten: Die Anweisung steht auf jedem Gerät. Damit sollte man sich zuvor vertraut machen, um im Brandfall sicher zu löschen. 

Mehr zum Thema

Wie soll man vorgehen, wenn es zu Hause brennt?

Im Brandfall kommt es auf überlegtes, rasches und sicheres Handeln an!

  • Gefährdete Personen warnen und aus dem Brandbereich in Sicherheit bringen
  • Löschversuch mit Feuerlöscher unternehmen. Aber nur, sofern dies noch ohne eigene Gefährdung mit freier Sicht auf den Brandherd möglich und zumutbar ist
  • Mit Abstand und kurzen gezielten Stößen das Feuer löschen
  • Bei fehlgeschlagenem Löschversuch offene Fenster oder Tür des Brandraums schließen, sofern möglich
  • Im jeden Fall die Feuerwehr rufen! Wichtig, um auch bei einem Löscherfolg Rückzündungen auszuschießen und Brandstellen auf mögliche Glutnester untersuchen zu lassen
  • Benutzte Feuerlöscher müssen durch den Kundendienst überprüft, neu befüllt und instand gesetzt werden
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