
19. Juni 2025, 11:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit einer einfachen gefrorenen Wasserflasche gegen die Sommerhitze: Der sogenannte Flaschentrick soll helfen, Innenräume ohne Klimaanlage abzukühlen. In zahlreichen Social-Media-Portalen wird der DIY-Tipp derzeit diskutiert – doch wie effektiv ist die Methode wirklich?
Wenn die Temperaturen steigen und Klimaanlagen entweder zu teuer oder nicht verfügbar sind, greifen viele zu alternativen Methoden der Raumkühlung. Eine davon: Eine mit Wasser gefüllte PET-Flasche wird eingefroren und anschließend im Raum aufgestellt. Das schmelzende Eis soll die Umgebungstemperatur senken. Doch klappt der Flaschentrick wirklich, um die Wohnung zu kühlen?
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So funktioniert der Flaschentrick
Die Umsetzung ist denkbar einfach. Man füllt eine leere PET-Flasche mit einem Volumen von 1,5 bis 2 Litern zu etwa zwei Dritteln mit Wasser und verschließt sie fest. Anschließend kommt sie für mehrere Stunden oder über Nacht ins Gefrierfach. Ist das Wasser vollständig gefroren, nimmt man die Flasche aus dem Gefrierfach und platziert sie an einem möglichst hohen Punkt im Raum, etwa auf einem Schrank oder einem Regal.
Ein zusätzlicher Effekt kann erzielt werden, wenn die Flasche vor einen Ventilator gestellt wird. Die entstehende Verdunstungskälte kann sich so besser im Raum verteilen. Wichtig ist jedoch, die Flasche auf eine Unterlage zu stellen, damit Kondenswasser keine Schäden auf Möbeln verursacht.
Kühleffekt durch Verdunstung, aber mit Grenzen
Das Prinzip hinter dem Trick beruht auf der sogenannten Schmelzwärme: Wenn das Eis in der Flasche schmilzt, wird der Umgebung Energie entzogen, der Raum kühlt sich somit geringfügig ab. Anders als bei feuchten Laken, die ebenfalls zur Kühlung verwendet werden, steigt dabei die Luftfeuchtigkeit nicht nennenswert an. Das kann für ein angenehmeres Raumklima sorgen.
In der Theorie lässt sich mit einer gefrorenen 1,5-Liter-Flasche in einem 15 bis 20 Quadratmeter großen Raum eine minimale Temperaturabsenkung erreichen – vorausgesetzt, der Raum ist gut isoliert, es befinden sich keine Personen oder laufende Geräte darin und es dringt keine zusätzliche Wärme ein. In der Praxis sind solche Idealbedingungen jedoch selten gegeben. Die Kühlleistung bleibt entsprechend begrenzt.
Kurzfristige Lösung mit begrenztem Nutzen
Die Wirkung des Tricks ist nicht nur örtlich beschränkt, sie hält auch nicht lange an. Sobald das Eis in der Flasche geschmolzen ist, endet der Kühleffekt. Besonders in großen Räumen ist die Wirkung kaum spürbar. Hinzu kommt der Energieaufwand, der für das Einfrieren des Wassers sowie den Einsatz eines Ventilators benötigt wird. Die Effizienz dieser Methode ist daher insgesamt gering.
Als kurzfristige Maßnahme für kleinere Räume kann die gefrorene Flasche dennoch Linderung verschaffen. Außerdem empfiehlt man sogar, mehrere Flaschen abwechselnd zu nutzen, um den Effekt länger aufrechtzuerhalten.

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Kein Ersatz für Klimaanlagen, aber ein kleiner Helfer
Der Flaschentrick bietet eine einfache und günstige Möglichkeit, bei Sommerhitze zumindest kurzfristig die Wohnung zu kühlen. Er ersetzt keine Klimaanlage, kann aber in Kombination mit weiteren Maßnahmen – etwa dem Abdunkeln von Räumen oder nächtlichem Lüften – zur Verbesserung des Raumklimas beitragen. Nutzer sollten jedoch keine Wunder erwarten, sondern sich über die physikalisch bedingten Grenzen dieser Methode im Klaren sein.