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Total vermüllt

Warum diese Frau ohne Bezahlung die verdreckten Wohnungen von Fremden putzt

Putzen zählt wohl nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler Menschen – eine Frau aus Finnland sieht das anders
Putzen zählt wohl nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen vieler Menschen – eine Frau aus Finnland sieht das anders Foto: @aurikatariina/Instagram
Lena Hackauf
myHOMEBOOK-Redaktion

01.03.2023, 13:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Nur wenige Menschen putzen ihre eigene Wohnung wirklich gerne. Abwaschen, Staubsaugen und Wischen zählen zu den alltäglichen Pflichten, vor denen es einfach kein Entkommen gibt. Auri Kananen sieht das anders. Die finnische Influencerin putzt die Wohnungen von fremden Menschen – freiwillig und ohne bezahlt zu werden. Auf Anfrage von myHOMEBOOK verrät Auri ihre Beweggründe sowie ihre besten Putz-Tipps.

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Auf der Videoplattform TikTok sind Beiträge zum Thema Putzen besonders beleibt. Seien es nützliche Tipps, alltägliche Putzvideos oder Hardcore-Reinigungen. Letzteres postet die Influencerin Auri Katariina auf ihren Social Media Kanälen – und das mit Erfolg! Viele ihrer Videos gehen viral. Das kuriose dabei ist jedoch, dass es sich um die stark verschmutzten Wohnungen fremder Menschen handelt. Die Leidenschaft zum Putzen ist bei Auri so stark, dass sie die Räume kostenlos entrümpelt und säubert.

Je dreckiger, desto besser!

Auri Kananen ist 30 Jahre alt und lebt in der Stadt Tampere im Süden Finnlands. Sie selbst bezeichnet sich als „Queen of Cleaning“, immerhin kann es ihrer Meinung nach nicht dreckig genug sein. Auf ihrem Instagram– und TikTok-Profil finden Auris Follower nicht nur sogenannte „satisfying“ (auf Deutsch: befriedigende) Putz-Videos, sondern auch hilfreiche Tipps rund ums Reinigen der Wohnung. Bei Instagram folgen ihr 2,6 Millionen Fans, bei TikTok sind es sogar 9 Millionen.

Das Reinigen von fremden Wohnungen ist dabei nur ein Hobby der Finnin. „Putzen macht mich glücklich“, erklärt die Finnin gegenüber myHOMEBOOK. Deswegen kommt es für Auri auch nur infrage, die Wohnungen kostenlos zu putzen und eben dort, wo man sie braucht.

Abseits von Social Media ist sie dem Putzen als Managerin einer Reinigungsfirma jedoch auch nicht fern. Bereits mit 16 Jahren hat Auri mit verschiedenen Reinigungs-Jobs angefangen. Fünf Jahre später hat sie durch ein Studium ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht: „Ich habe mich echt ins Putzen verliebt“, schreibt die Finnin auf Instagram. „Im Saubermachen bin ich so gut geworden – sogar die beste auf der Welt. Und machen wir nicht alle gerne das, worin wir gut sind?“ Und solche Leidenschaft braucht es wohl möglich auch, wenn man verschmutzte Wohnungen kostenlos putzen möchte:

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Vernachlässigen der Wohnung als Folge von Depressionen

In der Regel reinigt sie die Wohnungen von Menschen, die an Depressionen erkrankt sind. Über Instagram oder per E-Mail bitten sie Auri um Hilfe. Die psychische Krankheit lähmt die Betroffenen in Hinblick auf das Putzen der Wohnung. In ihren Videos betont sie, dass man sich dafür nicht schämen muss. Kuriose Funde gab es dabei aber auch, zum Beispiel eine Sammlung Gurkenwasser oder Zähne in einer Gewürzdose. Sie ekelt sich davor aber nicht, meint sie gegenüber myHOMEBOOK. „Ich sehe schimmliges Essen jeden Tag, dadurch ist es schon normal für mich.“ Sie räumt jedoch ein, dass ein fieser Geruch durchaus gemein sein kann.

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Putzen wie die „Queen of Cleaning“

6 bis 18 Stunden kann es dauern, ein ganzes Haus komplett zu reinigen. Ihre fünf liebsten Putzutensilien sind dabei Stahlwolle, ein Schaber, ein Wasserschieber – auch um Kleinteile zusammenzukehren – Microfasertücher und Abwaschbürsten, die sind laut Auri einfach handlich. In der Regel beginnt sie damit, den groben Müll zu entfernen. Danach sammelt sie alles zusammen, was dem Besitzer des Hauses oder der Wohnung gehört. Anschließend alle Oberflächen wischen oder waschen und fertig. „Die Strategie ist also sammeln, waschen, wischen und neu organisieren.“ Am wichtigsten sei dabei eines: Zeit. „Gib den Produkten die Zeit zum Einziehen.“ Das ist besonders wichtig, wenn es sich um einen alten Fleck handelt. Dieser braucht dann entsprechend auch länger, um wieder zu verschwinden. „Die Zeit wird für dich arbeiten“, fasst Auri zusammen.

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Inspiration und Motivation findet die Finnin in ihrem eigenen Streben, noch besser zu werden und mehr zu lernen. Auri meint: „Ich bin süchtig danach, mich persönlich weiterzuentwickeln und liebe es auch, wenn sich andere Menschen ebenfalls fortentwickeln.“ Gegenüber myHOMEBOOK sagt Auri, dass das Saubermachen sie einfach glücklich machen würde, da sie dabei ihr Leben kontrollieren könne. „Es ist zufriedenstellend, wenn ich so leicht einen so großen Unterschied machen kann und Schmutz und Flecken einfach verschwinden lassen kann.“

Zudem sei es für die Finnin entspannend, aufzuräumen und zu putzen. Es gibt wohl nur einen Ort, den die „Queen of Cleaning“ nicht putzen würde: „Einen Ort, der zu sauber ist.“ Das wäre der 30-Jährigen einfach zu langweilig.

Themen Reinigen
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