
1. Juli 2025, 14:34 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein traditionsreiches Unternehmen mit fast hundertjähriger Geschichte steht am Abgrund: Es geht um die bekannten Hammer-Einrichtungsmärkte und die Schlau-Handwerkermärkte. Trotz des Insolvenzverfahrens bleiben die Türen vorerst geöffnet. Was bedeutet das für Kunden und Beschäftigte?
Die Brüder Schlau GmbH & Co. KG, bekannt für die Einrichtungskette Hammer und die Schlau-Handwerkermärkte, ist insolvent. Das Unternehmen hat den Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht Bielefeld gestellt – in Form der Eigenverwaltung. Damit möchte das Unternehmen unter gerichtlicher Aufsicht eine Sanierung eigenständig umsetzen.
Insolvenz in Eigenverwaltung eingeleitet
Rund 3900 Beschäftigte in ganz Deutschland in mehr als 240 Filialen deutschlandweit sind von dem Schritt betroffen, wie BILD (gehört wie myHOMEBOOK zu Axel Springer) berichtet. Sie arbeiten in über 180 Hammer-Filialen für Heimtextilien und Raumausstattung sowie in rund 60 Schlau-Märkten, die auf Handwerkerbedarf spezialisiert sind.
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Filialbetrieb soll weiterlaufen
Trotz der Insolvenz bleiben alle Geschäfte zunächst geöffnet. Kunden können weiterhin einkaufen, und auch bestehende Aufträge sollen wie geplant ausgeführt werden. Die Geschäftsführung kündigt an, dass ein fertiges Finanzierungskonzept vorliegt, um die Unternehmensgruppe langfristig zu stabilisieren.
Die rund 3900 Angestellten müssen sich zunächst keine Sorgen um ihre Löhne machen – diese sind laut Gesetz durch das Insolvenzgeld bis Ende August abgesichert.
Erfahrene Sanierungsexperten übernehmen
Für die Durchführung der Sanierung wurde der Bielefelder Rechtsanwalt Yorck Streitbörger als Generalbevollmächtigter eingesetzt. Zusammen mit der Unternehmensführung wird er die nächsten Schritte koordinieren.
Das Amtsgericht hat außerdem einen vorläufigen Sachwalter bestimmt, der die Sanierung überwachen soll. Ein Sachwalter ist eine Person, die im deutschen Insolvenzrecht eine wichtige Rolle spielt, insbesondere bei der Eigenverwaltung eines Unternehmens. Er überwacht die wirtschaftliche Lage des Schuldners und die Geschäftsführung, um die Interessen der Gläubiger zu wahren.

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Traditionsbetrieb in der Krise
Das Unternehmen wurde 1921 in Minden, Nordrhein-Westfalen, gegründet. Die ersten Hammer-Märkte eröffneten im Jahr 1976, jetzt sind sie insolvent. Der Traditionsbetrieb steht nun nach mehr als 100 Jahren vor einer ungewissen Zukunft – mit der Hoffnung, durch eine geordnete Sanierung wieder auf Kurs zu kommen.