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Frist läuft ab

Diese Kaminöfen müssen Ende 2024 ausgetauscht werden

Kaminofen
Für einige Kaminöfen läuft die Frist Ende 2024 ab Foto: GettyImages / Mark Hochleitner
Felix Mildner
Redaktionsleiter

08.01.2024, 05:58 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Kaminöfen sorgen für Wärme und Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Allerdings entsprechen etliche Öfen nicht mehr den aktuellen Standards, sie müssen Ende 2024 ausgetauscht werden. Um welches handelt es sich dabei?

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Ein prasselndes Kaminfeuer ist für viele Hausbesitzer der Inbegriff von Gemütlichkeit. Allerdings gibt es dabei auch einige Dinge, auf man als Betreiber achten sollte. Dazu zählt mitunter der Ausstoß von Feinstaub und Kohlenmonoxid, aber vor allem auch die Brandgefahr. Vor allem bei alten Modellen sind die Risiken besonders hoch, weshalb man einen alten Kaminofen austauschen sollte. Für einige läuft die Frist Ende 2024 ab.

Kaminofen austauschen – welche sind betroffen?

„Viele Feuerstätten sind über 20 oder 30 Jahre alt und entsprechen nicht mehr heutigen Standards“, sagt Jens Hilt vom Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW. In der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) sind Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid festgeschrieben.

Auskunft darüber, wie viel der eigene Ofen ausstößt, gibt eine Herstellerbescheinigung oder eine Einzelmessung durch den Schornsteinfeger. Kamine, die die Grenzwerte von 0,15 Gramm pro Kubikmeter für Staub und 4 Gramm pro Kubikmeter für Kohlenmonoxid überschreiten, sollten Betreiber nachrüsten, austauschen oder stilllegen.

Ende 2024 endet die Frist für solche, die zwischen 1. Januar 1995 bis einschließlich 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden. Die Verordnung listet unter §26 aber auch Ausnahmen. Ein Blick kann sich für Feuerstättenbetreiber lohnen.

Hinweis: Auch unabhängig von den Grenzwerten empfiehlt es sich, die Emissionen durch korrekte Bedienung des Kamins möglichst gering zu halten. Um im Umgang mit dem Kamin noch sicherer zu werden, kann man im Fachhandel einen „Ofenführerschein“ erwerben, sagt Jens Hilt.

Welche Risiken können entstehen?

Wenn man Kamine nicht richtig bedient und wartet, drohen erhebliche Risiken. Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands, warnt: „Im Inneren eines Schornsteines kann ein Kaminbrand entstehen, zum Beispiel, wenn nicht geeignete Brennstoffe verwendet werden.“

Dieses Feuer kann sich schlimmstenfalls auf das ganze Gebäude ausbreiten und dabei Rauch und andere Schadstoffe freisetzen. Nicht das einzige Risiko, sagt Hachemer: „Besonders bei einer fehlerhaften Be- und Entlüftung des Kamins kann unbemerkt Kohlenstoffmonoxid austreten, ein unsichtbares und geruchloses Atemgift, das tödlich wirken kann.“

Auch interessant: Welche Möglichkeiten gibt es für einen Kamin in der Wohnung?

Kamin fachgerecht einplanen

Bestenfalls sorgt man bereits beim Einbau für einen sicheren und störungsfreien Betrieb des Kamins. Dazu rät Alexis Gula vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. „Wenn in einem Neubau ein offener Kamin gewünscht wird, sollte man schon in der Planungsphase den Kontakt mit dem bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger suchen, dieser wird den späteren Kamin ja auch abnehmen“, sagt Gula.

Denn dabei gilt es einiges zu beachten, so Jens Hilt: „Die Größe des Schornsteins und die Verbrennungsluftzufuhr müssen sorgfältig geplant werden. Das gilt auch für das Zusammenspiel mit anderen Lüftungsanlagen im Gebäude, wie Dunstabzugshauben, Wäschetrocknern oder WC-Lüftern.“

Worauf kommt es beim Brennholz an?

Wenn die technischen und baulichen Voraussetzungen stimmen, kommt es auf das Brennmaterial an: Gestrichenes oder geklebtes Holz ist tabu, auch sind Kamine denkbar ungeeignet, um Abfallhölzer aus Umbauten oder Sanierungen zu entsorgen. Ideal ist unbehandeltes und möglichst harzfreies Holz, gespalten und in nicht zu großen Stücken oder Scheiten.

Nur trockenes Brennholz verwenden

„Brennholz darf maximal 25 Prozent Restfeuchte oder einen Wassergehalt von maximal 20 Prozent vorweisen. Dafür muss man gespaltenes Holz mindestens zwei Jahren lagern. Das Umweltbundesamt empfiehlt sonnige und luftige Orte dafür, die sowohl vor Regen und Schnee, als auch vor der Feuchte des Erdreichs geschützt sind.“Felix Mildner, Redaktionsleiter

Dazu passend: Die Faustformel für die richtige Größe von Holzscheiten

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Verfeuern mit der „Schweizer Methode“

Beim Anbrennen raten Experten zur sogenannten „Schweizer Methode“. Dabei schichtet man das Holz locker im Ofen, damit sich die Flammen gut von oben nach unten durcharbeiten können. Auch sollte man zunächst eher wenig Brennmaterial nutzen, und bei Bedarf nachlegen. Wichtig ist eine optimale Zufuhr der Verbrennungsluft. Ofenexperte Hilt rät von Papier als Anbrennhilfe ab und bevorzugt ökologische Alternativen aus dem Fachhandel.

Die Fußböden in der Umgebung von Kaminen sollten möglichst aus Stein oder Fliesen sein, denn Funkenflug kann auf Holz-, Laminat- oder Kunststoffböden zu Brandflecken führen. Aus dem gleichen Grund haben Papier, Stoffe, Möbel oder Teppiche nichts in der unmittelbaren Umgebung der Feuerstätte zu suchen. Eine Funkenschutzplatte aus Metall oder Glas kann empfindliche Böden schützen.

Mit Material der dpa

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