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Meine Nacht mit einer Mücke

Summ Summ Summ, wenn ich dich finde, bring ich dich um!

Wenn eine Mücke einen um den Schlaf bringt und man zum Mörder werden will
Hat es eine Mücke erst mal ins Schlafzimmer geschafft, gibt es keine Ruhe mehr Foto: Getty Images
Laura Graichen Redakteurin

02.08.2019, 14:40 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ein erwachsener Mensch sollte nicht weniger als sieben Stunden schlafen, um fit in den nächsten Tag starten zu können. Wenn der Wecker also für 6:00 Uhr gestellt ist und man um 22:00 Uhr ins Bett geht, bekommt man genau die richtige Menge Schlaf. Es sei denn, eine Mücke entscheidet sich dagegen. Eine Hasstirade unserer Redakteurin Laura Graichen.

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Schlaf ist mein Grundstein. Ohne ihn bin ich unproduktiv und fühle mich nicht wohl. Deshalb gehe ich in der Regel nicht allzu spät ins Bett. Im Sommer ist das frühe Schlafengehen allerdings so eine Sache. Manchmal ist es einfach noch zu hell, manchmal viel zu heiß. Die letzte Nacht war genau das Gegenteil. Eigentlich fing sie sogar als perfekte Schlaf-Nacht an. Durch die Wolken am Himmel war es schon etwas früher dunkel als sonst und dank eines Regengusses am Tag hatte es sich deutlich abgekühlt. Perfekte Voraussetzungen, um selig einzuschlafen. Wäre ich in meinem Schlafzimmer nicht das Opfer einer unersättlichen Mücke geworden.

Ein 15 Millimeter großer Tyrann

In diesem Fall war ich dieser Mensch.

Ich war gerade eingeschlafen und in die Anfänge eines Traums versunken, als mich ein nicht enden wollender Juckreiz in der rechten Armbeuge zurück in die Realität holte. Schlaftrunken kratzte ich mir meine Haut fast wund und schlief dabei wieder ein – bis es plötzlich da war.

Das Summen. Das Summmmmmmen.

Das Geräusch, das man unter Tausenden sofort erkennt. Bei dem man augenblicklich zusammenzuckt, aggressiv wird und völlig unkoordiniert um sich schlägt.

Wenn der Wahnsinn beginnt

Ich schaute auf die Uhr: kurz nach zwei Uhr morgens. Der Feind hatte sich in meinem Schlafzimmer breit gemacht und wartete nur darauf, zum Angriff überzugehen. Welche perfide Vorliebe treibt Mücken dazu, einem immer ans Ohr zu fliegen? Als würden sie einem sagen wollen: Du siehst mich nicht, aber ich bin hier, immer bereit, dich auszusaugen und mit juckenden Stichen zu quälen.

Deshalb sprühte ich mich mitten in der Nacht mit Insektenschutzmittel ein, benebelte sogar das ganze Bett damit. In der Hoffnung, sie damit von mir fern halten zu können. Weit gefehlt. Auch eine Stunde später lag ich noch hellwach in meinem Bett. Der einzige Unterschied: Mittlerweile hatte ich auch Stiche am Mittelfinger, am rechten Knöchel und am linken Oberschenkel.

Ich wollte einfach nur noch schlafen, aber das ließ sie nicht zu. Diese Ausgeburt der Finsternis, die mittlerweile auf das fünffache ihrer ursprünglichen Körpergröße angeschwollen sein musste, bei all dem Blut, das sie mir genommen hatte.

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Meine einzige Lösung: Mord

Mit einem irren Blick in die Dunkelheit gerichtet, gespitzten Ohren, um den nächsten Angriff rechtzeitig zu hören, und den Händen in Schlag-Position wartete ich also die halbe Nacht darauf, die eine Mücke in meinem Schlafzimmer endlich in den Tod schicken zu können.

Normalerweise versuche ich, Insekten auszusetzen, anstatt sie zu töten – obwohl ich mich vor ihnen ekel und vor manchen sogar Angst habe. Aber bei den fliegenden Teufeln gibt es für mich nur eine akzeptable Lösung: ein erlösender Schlag, der dem verdammten Summen ein Ende bereitet. Am besten schwungvoll mit beiden Händen oder mit einem schweren Gegenstand mit Schmackes gegen die Wand.

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Die nicht enden wollende Qual

Nur um dieses befriedigende Gefühl der Rache zu verspüren, und, um endlich schlafen zu können, schaltete ich sogar das Licht ein und suchte das Schlafzimmer akribisch nach der Mücke ab. Aber plötzlich summte sie natürlich nicht mehr, wagte sich nicht mehr in meine Nähe – wohl wissend, dass es definitiv tödlich für sie ausgehen würde. Cleveres Monster.

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Das traurige Ende meiner Horror-Nacht: Nach einigen sinnlosen Schlägen ins Nichts, einer gescheiterten Jagd bei Licht, einigen Wutausbrüchen und lautstarken Flüchen war es schließlich 04:36 Uhr. Meine Stiche juckten wie Hölle. Aber meine Augen waren schwer und vor lauter hasserfüllter Erschöpfung schlief ich dann doch noch für knapp anderthalb Stunden ein. Und die Mücke? Wartet wahrscheinlich jetzt schon in meinem Schlafzimmer auf Runde zwei.

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