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Anspruchsvolle Pflanze

Der ultimative Pflege-Guide für Ihren Bonsai

Bei der Pflege eines Bonsais muss viel beachtet werden
Ein Bonsai ist sehr pflegebedürftig und daher nicht für jeden Haushalt geeignet Foto: Getty Images
Laura Graichen Redakteurin

15.11.2019, 08:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Der Bonsai ist eine beliebte Pflanze, um seinem Zuhause einen asiatischen Touch zu verleihen. Der Zwergbaum ist aufgrund seiner aufwendigen Haltung allerdings nicht für jedermann geeignet und bedarf einer ganz besonderen Pflege.

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Bonsai bedeutet aus dem Japanischen übersetzt „Baum in der Schale“. Bei der Pflege dieses besonderen Baums müssen Sie wichtige Grundlagen beim Bewässern, Düngen und Umtopfen beachten – sonst stirbt er. Damit das nicht passiert, hat myHOMEBOOK den ultimativen Bonsai-Pflege-Guide.

Den optimalen Standort wählen

Auf Nachfrage von myHOMEBOOK erklärt Bonsai-Spezialist Manfred Roth: „Es gibt subtropische Pflanzen aus China und Indonesien und heimische Baumarten beziehungsweisse Bäume aus Japan, die ähnliche Klimaverhältnisse haben wie wir. Die subtropische Pflanzen vertragen keinen Frost und müssen im Winter frostfrei gestellt werden. Die heimischen oder Bäume aus ähnlichen Klimazonen sollten ganzjährig draußen gehalten werden.“ Grundsätzlich brauchen sie außerdem alle Licht, Luft und Wasser, um gesund zu sein.

Bonsais mit besonderer Erdmischung pflegen

Bonsai brauchen eine besondere Erdmischung. Meistens besteht sie zur Hälfte aus Akadama-Erde und zu jeweils einem Viertel aus feinem Kies und Humus. Wenn Halter ihren Baum nicht regelmäßig gießen können, empfiehlt sich eine Erdmischung, die Feuchtigkeit länger speichern kann. So verhindert man, dass der Bonsai austrocknet.

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Bonsai-Bäume richtig gießen

„Leider gibt es daher keine verbindliche Formel. Der Baum sollte aber komplett abtrocknen und erst dann wieder gegossen werden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit trocknet die Erde wesentlich langsamer als in trockener Wohnzimmerluft. Bei einem Standort im Freien sollte im Sommer täglich gegossen werden. Ab Oktober, wenn der Nachttau einsetzt, kann das Gießen eingestellt werden. Bei Unsicherheit ist ein Feuchtigkeitsmesser hilfreich, damit nicht zu viel gegossen wird“, so der Experte. Weitere Tipps:

  • Verwenden Sie eine Gießkanne mit einer feinen Brause, so spülen Sie beim Gießen keine Erde aus dem Topf.
  • Am besten verwendet man zum Gießen Wasser mit wenig Kalkgehalt (beispielsweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser).

Bonsai mit Dünger pflegen

Indoor-Bonsai kann man das ganze Jahr über düngen – vor allem aber müssen sie während der ganzen Wachstumssaison regelmäßig gedüngt werden (Frühjahr bis Herbst). Dies gilt nicht für kranke Bäume, sie dürfen gar nicht gedüngt werden. Frisch umgetopfte Bäume dürfen Sie lediglich für einen Zeitraum von einem Monat nicht düngen.

Man muss nicht unbedingt einen speziellen Bonsai-Dünger kaufen. Wichtig bei der Pflege Ihres Bonsais ist nur die richtige Mischung aus Stickstoff, Phosphat und Kalium (der sogenannte NPK-Wert). Diese Regeln gelten beim Düngen außerdem:

  • Zeitiges Frühjahr: Für die Bäume müssen Sie einen Dünger mit hohem Stickstoffgehalt benutzen, um das Wachstum zu fördern.
  • Sommer: Man sollte einen ausgewogenen Dünger verwenden.
  • Herbst: Nehmen Sie einen Dünger zur Ausbildung der Winterhärte.
  • Will man seinen Bonsai zum Blühen anregen, braucht man einen Dünger mit hohem Kalium-Anteil.
  • Für ältere Bäume empfiehlt sich ein Dünger mit niedrigerem Stickstoffgehalt oder eine geringere Dosis.
  • Die wohl wichtigste Regel von allen ist: niemals Überdüngen! Das schadet der Gesundheit des Baumes.

Das Umtopfen

Eine große Rolle bei der Bonsai-Pflege spielt neben dem Düngen auch das Umtopfen der Bäume. Nur auf diese Weise kann der Bonsai mit frischem Substrat versorgt werden. Gleichzeitig verhindert man, dass sich der Wurzelballen verdichtet und der Bonsai verhungert. Wie häufig ein Bonsai umgetopft werden muss, ist abhängig von der Größe der Schale und der Baumart. Schnell wachsende Bäume müssen mitunter jedes Jahr oder alle zwei Jahre umgetopft werden, ältere Bäume nur noch alle drei bis fünf Jahre.

Ob ein Baum umgetopft werden muss, überprüfen Sie am besten in jedem Frühjahr. Dafür nimmt man den Bonsai vorsichtig aus der Schale heraus und schaut sich die Wurzeln an. Wenn sie um den Ballen im Kreis wachsen, muss er umgetopft werden. Wenn die Wurzeln noch in der Erde sind, ist alles in Ordnung. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr – wenn der Baum noch in der Winterruhe ist. Dann kann man mit de Pflege-Maßnahme beginnen. Dafür brauchen Sie:

  • Sichelmesser
  • Schere
  • Drahtschneider
  • Essstäbchen
https://www.myhomebook.de/garten/wie-sie-zimmerpflanzen-richtig-umtopfen

Anleitung zum Umtopfen von Bonsais

Bevor Sie Ihren Bonsai umtopfen, müssen Sie die passende Substratmischung finden. Generell gilt, dass sie schnell trocknen muss, damit die Wurzeln nicht faulen. Sie muss aber auch genügend Wasser aufnehmen, um den Baum ausreichend zu versorgen. Und so gehen Sie dann vor:

  1. Oft sind Bonsais mit Draht an der Schale befestigt. Diesen schneiden Sie mit der Schere durch.
  2. Lösen Sie den Baum vorsichtig mit dem Sichelmesser aus der Schale.
  3. Jetzt können Sie zuerst überprüfen, ob ein Umtopfen überhaupt nötig ist. Sollte dies der Fall sein, müssen Sie mit den Essstäbchen das alte Substrat vorsichtig entfernen.
  4. Mit der Schere beschneiden Sie zu lange Wurzeln (nicht mehr als 30 Prozent abschneiden).
  5. Platzieren Sie den Baum anschließend wieder in der alten Schale. Befestigen Sie ihn mit dem Draht.
  6. Füllen Sie jetzt nach und nach um den Ballen herum dünne Schichten grobes Substrat ein.
  7. Mit den Essstäbchen arbeiten Sie das Substrat um die Wurzeln herum ein – vermeiden Sie dabei Hohlräume.
  8. Abschließend müssen Sie den Bonsai gründlich bewässern.
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Wie muss man kranke Bonsais pflegen?

Neu gekaufte Bonsai-Bäume sterben oft innerhalb des ersten Monats. Damit Ihr Bonsai nicht das gleiche Schicksal ereilt, sollten Sie sich nicht nur an die oben aufgeführten Tipps für die Pflege halten. Sie müssen Ihren Baum auch ganz genau beobachten. „Bei zu wenig oder zu viel Feuchtigkeit ist dies am Laub-oder Nadelwerk sichtbar (Verfärbung, trockene Äste)“, so Roth.

Wenn man eine Krankheit nicht zuordnen kann und nicht fachkundig im Pflanzenschutz ist, sollte man einen Fachmann aufsuchen, bevor man Spritzmittel ausprobiert. Viele im Handel erhältliche Spritzmittel können sich bei falscher Anwendung auch negativ auswirken, betont Roth dabei. In vielen Fällen kann man die Bäume mit der richtigen und angepassten Pflege retten.

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