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Planung, Standort, Sorten

Gemüsebeet anlegen – Schritt für Schritt zur eigenen Ernte

Gemüsebeet anlegen
Ein eigenes Gemüsebeet anzulegen ist gar nicht so kompliziert Foto: Getty Images
Laura Graichen Redakteurin

29.03.2022, 12:41 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten? Davon träumen viele Gartenbesitzer. Beim Gemüsebeet kommt es auf die richtige Planung und langfristig auch auf die richtige Pflege an. Hier erfahren Sie, wie man Schritt für Schritt vorgeht.

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Wer ein Gemüsebeet anlegen möchte, sollte man sich auf einiges an Gartenarbeit einstellen, die sich aber lohnen kann – wenn man richtig dabei vorgeht. Denn gerade bei der Vorbereitung gibt es viele Fragen zu klären. Was ist beim Standort zu beachten? Wie groß sollte das Beet sein? Und wann legt man das Beet am besten an? Um das Maximum aus der Beetfläche herauszuholen und sich eine reiche Ernte zu bescheren, sollte man vorab einige Überlegungen anstellen. Zudem sollte man ausreichend Zeit einplanen. Denn die Vorbereitungen beginnen im Herbst, das Beet wird im darauffolgenden Frühjahr für die Aussaat vorbereitet.

Der richtige Standort für das Gemüsebeet

Möchte man im Garten ein Gemüsebeet anlegen, sollte man dafür den sonnigsten Standort auswählen. Viele beliebte Gemüsepflanzen wie Tomaten, Gurken, Salat und Kartoffeln gedeihen besonders gut, wenn sie ausreichend Licht und Wärme abbekommen. Aber auch im Halbschatten kann ein Gemüsebeet reichlich Ertrag abwerfen, wenn man dort später etwa Erbsen, Blumenkohl, Brokkoli oder auch Spinat anpflanzt.

Zudem sollte man beim Anlegen des Gemüsebeets darauf achten, dass der Platz zwar einigermaßen windgeschützt ist, aber nicht komplett windstill. Denn eine frische Brise ist wichtig, damit die Pflanzen nach einem Regenschauer zügig wieder trocknen und sich keine Fäulnis bildet. Zudem können Schädlinge in einer allzu windgeschützten Ecke die Pflanzen leichter befallen.

Diese Faktoren sind beim Standort wichtig:

  • sonniger Standort, mindestens halbschattig (je nach Gemüseart)
  • nicht zu windig, aber nicht windstill
  • kein Baum in der direkten Nähe, da die Wurzeln viel Wasser beanspruchen
  • möglichst gerade Fläche, da sich das Wasser bei Gefälle schlechter verteilt

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Tipp: Es lohnt sich, beim Anlegen eines Gemüsebeets die nächste Wasserquelle zu berücksichtigen. Da das Beet regelmäßig gewässert werden muss, spart man sich damit lange Wege. Auch der Komposthaufen sollte sich, wenn möglich, in Reichweite befinden.

Die richtige Bodenbeschaffenheit

Der Erdboden unterscheidet sich je nach Region. Die Beschaffenheit kann stark variieren: Während in manchen Gegenden leichter und sandiger Boden vorherrscht, ist er andernorts lehmig und damit schwerer. Dazwischen finden sich für ein Gemüsebeet jedoch ideale Bedingungen. Der Boden sollte möglichst locker und nährstoffreich sein, damit die Pflanzen gut anwachsen. Entspricht der Boden nicht diesen Eigenschaften, kann man nachhelfen:

  • Zu sandiger und leichter Boden: untermischen von Komposterde, Stallmist oder Gesteinsmehl
  • Zu schwerer und lehmiger Boden: untermischen von Sand, im Herbst gut umgraben

Wie groß sollte ein Gemüsebeet sein?

Je nach Größe des Gartens und persönlicher Vorliebe kann das geplante Gemüsebeet unterschiedlich groß ausfallen. Allerdings sollte man eine Mindestgröße von einigen Quadratmetern reservieren, sonst lohnt sich die Mühe kaum. Da sich in der Praxis Beete mit geraden Reihen etabliert haben, sollte es sich um eine rechtwinklige Fläche handeln.

Um die Pflanzen gut erreichen zu können, ist eine Breite von rund 1,20 Meter optimal. In der Länge ist man eher flexibel, einige Meter sollten es jedoch schon sein. Fällt die Fläche breiter aus, sollte man einen Weg in der Mitte mit mindestens 60 Zentimetern Breite einplanen. Damit wird vermieden, dass man aus Bequemlichkeit über das Beet steigt und versehentlich Pflanzen zertritt.

Diese Faktoren sind bei der Größe wichtig:

  • rechteckige Form
  • gerade und parallele Reihen
  • 1,20 Meter Breite
  • rund fünf Meter Länge
  • bei größerem Beet Mittel- und Seitenwege einplanen

Tipp: Es lohnt sich, eine Skizze des Gemüsebeets anzufertigen und die Fläche mit einer Schnur abzustecken. In der Skizze lassen sich zudem die geplanten Gemüsepflanzen festhalten.

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Salat in Gemüsebeet pflanzen
Salatpflanzen benötigen ein Gemüsebeet an einem sonnigen Standort Foto: Getty Images

Beeteinfassungen gleich mitplanen

Eine Beeteinfassung sollte bei der Planung des Gemüsebeets berücksichtigt werden. Sie verhindert, dass der Rasen ins Beet wuchert oder die Erde ausgespült wird. Zudem kann eine Abgrenzung vor Schädlingen schützen. Welche Möglichkeiten es für Beeteinfassungen gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Gemüsebeet anlegen – Schritt für Schritt

Nach der Planung ist Körpereinsatz gefragt. Das Anlegen eines Gemüsebeets unterteilt sich in zwei Phasen – eine im Frühjahr, eine im Herbst. Spaten, Schaufel, Harke, Rechen und Grubber oder Sauzahn (einzinkiger Grubber) sind dabei die wichtigsten Werkzeuge. Bei einer größeren Fläche kann sich auch eine Motorhacke oder Fräse lohnen, die man im Baumarkt oder Gartencenter ausleihen kann.

Herbst

Im Herbst findet die erste Phase statt, denn über den Winter ruht das vorbereitete Beet. Das ist im Herbst zu tun:

  1. Fläche abstecken mit Stangen und Schnur.
  2. Grasnarbe rund 15 Zentimeter tief abstechen und ausheben.
  3. Erde rund 25 Zentimeter tief auflockern und mit Sauzahn durchlüften.
  4. Unkraut und Steine entfernen.
  5. Gegebenenfalls Erde mit Kompost anreichern und unterheben.
  6. Oberfläche mit Harke oder Rechen glätten.

Tipp: Mit einem Sauzahn lässt sich der Erdboden durchlüften, ohne dass die Schichten dabei durcheinander geraten. Ansonsten kann das Leben vieler wichtiger Mikroorganismen im Boden beeinträchtigt werden. Mit dem Sauzahn dazu rund 20 Zentimeter tiefe und gleichmäßige Rillen ziehen, beispielsweise im Schachbrettmuster. Einige Gartenprofis verzichten sogar komplett auf das Umgraben und empfehlen die Karton-Methode.

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Frühjahr

Nach dem Winter beginnt die zweite Phase. Am besten macht man sich im April an die Arbeit, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Das ist im Frühjahr beim Anlegen eines Gemüsebeets zu tun:

  1. Erde harken und gegebenenfalls Unkraut jäten.
  2. Erde mit dem Rechen glätten.
  3. Gegebenenfalls Wege anlegen (Festtreten und mit Trittsteinen oder Ähnliches auslegen).
  4. Schnüre spannen für Saatreihen, dabei ausreichend Abstand einplanen.
  5. Reihen mit Schaufelstiel ziehen.
  6. Gegebenenfalls Rankhilfen platzieren, je nach Gemüseart.
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Gemüse im Beet anpflanzen

Anschließend kann das Gemüse, egal ob gekauft oder vorgezogen, im Beet eingepflanzt werden. Auch Samen kann man dann einsetzen. Auf den Samentüten stehen die optimalen Zeitfenster für die Aussaat. Je nach Beschaffenheit sollte man den Boden vor dem Säen noch einmal gründlich wässern, damit die Jungpflanzen die Nährstoffe gut aufnehmen können. Welche fünf Gemüsesorten sich vor allem für Anfänger eignen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Den Gemüsepflänzchen sollte man ausreichend Platz im Beet einräumen. Deshalb nicht zu dicht pflanzen. Sind die Samen im Boden, kommt noch eine Schicht lockere und humusreiche Erde darüber. Anschließend noch behutsam eingießen, damit die Samen nicht wieder herausgespült werden.

Generell gilt: Mit der Saat erst ab April beginnen, wenn der Boden bereits etwas wärmer ist. Auch die Eisheiligen, die Mitte Mai stattfinden, können mit ihrem Spätfrost den Pflanzen noch den frühen Kältetod bereiten.

Themen: Gartenpflanzen Gemüse
34 Tipps für die Gartengestaltung
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