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Gefürchtete Pflanzenkrankheit

Grauschimmel – wie man Pflanzen vor dem Schadpilz bewahrt

Grauschimmel im Garten bekämpfen
Grauschimmelfäule befällt eine Viehlzahl von Pflanzen, darunter auch Sonnenblumen Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

02.02.2021, 11:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Grauschimmelfäule kann auf vielen Pflanzen auftreten und sie letztlich vernichten. Der hartnäckige Pilz ist unter Züchtern und Hobbygärtnern gleichermaßen gefürchtet. Welche wirksamen Mittel gibt es gegen die Krankheit?

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Sind Pflanzen im Beet oder auch im Zimmer urplötzlich schlapp, leblos und faulig? Sind Blattspitzen mit einem milchigweißen Flaum überzogen? Dann hat der Grauschimmel zugeschlagen. Die Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) ist hierzulande recht stark verbreitet. Dementsprechend gefürchtet ist die Pilzkrankheit unter Hobbygärtnern, Pflanzenzüchtern und Anbauern. Einige Pflanzen und Früchte werden durch den Pilz besonders häufig heimgesucht. Darunter solche Gartenköstlichkeiten wie Erdbeeren oder Trauben.

Welche Pflanzen sind von Grauschimmel betroffen?

Grauschimmel macht sich aber auch gerne über Gemüse, insbesondere über Gurken und Salatköpfe her. Und auch Schönheiten wie Alpenveilchen, Geranien sowie Rhododendron leiden mitunter stark unter dem Schimmelpilz. Nicht zuletzt: Auch Rasen kann der Grauschimmelfäule zum Opfer fallen.

Ganz schlimm trifft es oftmals die Weinreben im eigenen Garten. Hier muss im Kampf gegen die Grauschimmelfäule richtig aufgefahren werden: Niem, Lebermooser und Schachtelhalmbrühe sind die erste Wahl. Mitunter müssen zusätzlich marktgängige, biologische Spritzmittel eingesetzt werden. Was bei vielen anderen Obstgewächsen auch hilft, ist den Abstand zu erhöhen. Regelmäßig zu schwache oder abgestorbene Trauben herausnehmen und so die Anzahl der Trauben reduzieren.

Auch interessant: Weißen Schimmel im Beet entfernen und vorbeugen

Was hilft gegen Grauschimmel?

Um ihre Sporen gut vermehren zu können, benötigen Pilze ausreichend Wärme und Feuchtigkeit. Begünstigt wird der Pilzbefall auch durch die falsche Gabe an Dünger. Ist darin beispielsweise zu viel Stickstoff enthalten, kann das Schadpilze geradezu einladen. Ein veganer Dünger hat meist eher geringere Stickstoffwerte. Wie man den leicht selbst herstellt, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.

Generell gilt im Kampf gegen den Grauschimmelpilz: Feuchtigkeit im Griff behalten, kein Laub begießen, Staunässe vermeiden!

Vorbeugende Maßnahmen gegen den Pilz

Im Garten

Spritzungen mit biologischen Mitteln gegen Pilze stärken viele Pflanzen. Die Produkte bekommt man in gut sortierten Gartenfachhandlungen, Biomärkten oder online. Zudem sollte man gefährdete Pflanzen eher am Morgen gießen. Auch das stärkt die Gewächse, ohne durch zu hohe Feuchtigkeit über den Tag den Pilzen eine Einladung auszusprechen. Nicht nur in Gewächshäusern, sondern auch im Gemüsebeet sollte auf ausreichend Platz zwischen den Pflanzen geachtet werden, Licht und Luft sind geradezu die Pest für Schimmelpilze!

Beerensträucher wie zum Beispiel Erdbeeren kann man mit einer schützenden Schicht aus Stroh bedecken. Auch hier sollte man die Gewächse regelmäßig pflegen. Brombeeren, auch wenn sie noch so piksen, sollten auf kranke und abgestorbene Stellen geprüft werden. Diese müssen regelmäßig entfernt werden. Generell sollte man lieber pilz- und schadresistente Sorten im Garten pflanzen. Wie bei vielen anderen pilzempfindlichen Gewächsen sollte auf stickstoffreiche Düngergabe verzichtet werden.

Auch interessant: Zwei Methoden, um Grauschimmel bei Erdbeeren vorzubeugen

Bei Topf- und Zimmerpflanzen

Für Topf- und Zimmerpflanzen gilt vor allem in den Wintermonaten: Regelmäßig, jedoch mäßig gießen. Die Erde sollte in der Regel eher leicht angetrocknet sein als durchgehend nass. Abgestorbene Pflanzenteile wie Blätter, Blüten und Stängel sofort entfernen. Was zu lange liegt, bietet dem Grauschimmelpilz ein leichtes Einfallstor.

Hochwertige Bodenqualität stärkt Pflanzen und hilft gegen Schadpilze

Allgemein ist eine gute Bodenqualität das A und O im Kampf gegen Grauschimmel. Die Erde sollte locker, luftig und humushaltig sein. In solch einem nährstoffreichen Boden wimmelt es vor guten Mikroben. Was diese Art des Bodens besonders ausmacht, ist sein Duft nach Waldboden.

Eine gute Erde bedeutet auch, den pH-Wert des Bodens regelmäßig zu checken und bei Bedarf zu handeln. Ein zu saurer Boden kann gut mit Gesteinsmehl verbessert werden. Mulchen mit natürlichen Bestandteilen, am besten aus dem eigenen Garten, wirkt zudem Wunder.

Biologische Pflanzenstärkungsmittel im Kampf gegen Grauschimmelfäule

Niem hilft gegen Pilzbefall bei Brombeeren, Dahlien, Feldsalat und Bohnen. Erdbeeren kann man gut mit einer selbst angesetzten Brennnesseljauche spritzen. Hier sollten jedoch gewissenhaft alle abgestorbenen Pflanzenteile regelmäßig entfernt werden. Bei Tomaten hilft gegen den Befall durch Grauschimmelpilze Niem oder ein Extrakt aus Pechnelken.

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Schadpilze sind Schwächeparasiten

Grauschimmelpilze fühlen sich immer da wohl, wo ausreichend Feuchtigkeit herrscht. Mit Vorliebe fallen sie über kraftlose Gewächse her, weshalb sie auch als „Schwächeparasiten“ gelten. Bedeutet: Je besser Pflanzen mit den für sie geeigneten Nährstoffen versorgt sind, desto widerstandsfähiger sind sie gegenüber Schädlingen und Pflanzenkrankheiten.

Die Schadpilze haben da leichtes Spiel, wo auf Nährstoffmangel oder aber auch Überschuss an falschen Nährstoffen auch noch der falsche Standort hinzukommt. Fressen Larven von Schadinsekten kleine Tunnel oder Löcher in die Pflanzen, wie zum Beispiel bei den Fruchtmumien, kann der Grauschimmelpilz danach leicht eindringen, seine Fäden ins Pflanzengewebe hineinwachsen lassen und wuchern. Als Folge wird den befallenen Pflanzen die Lebenskraft entzogen, letztlich verkümmern sie.

Themen Gartenpflanzen
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