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Von wegen lästige Insekten

Dafür sind Wespen nützlich

Viele sehen in Wespen nur stechende Schädlinge – ein Vorurteil
Viele sehen in Wespen nur stechende Schädlinge – ein Vorurteil Foto: Getty Images / © Jackie Bale
Laura Graichen Redakteurin

22.08.2023, 12:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die wenigsten Menschen freuen sich wohl, wenn sich Wespen zu ihnen gesellen. Sie naschen ungefragt von Lebensmitteln, fliegen nah am Körper umher und stechen auch noch zu, wenn sie uns als Gefahr betrachten. Nein, Wespen sind wirklich lästig – zumindest für uns Menschen. Die Natur hat sich aber auch bei diesen Insekten etwas gedacht.

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Jedes Tier und jede Pflanze erfüllt eine Aufgabe in der Natur. In einem Ökosystem stehen die verschiedenen Organismen in einem Abhängigkeitsgefälle zueinander. Nimmt die Population von Rehen ab, schwindet auch die der Wölfe. Erholt sich die Rehpopulation, werden auch wieder mehr Wölfe in den Wäldern leben – stark vereinfacht erklärt. Dieses Prinzip gilt für sämtliche in einem Ökosystem lebenden Lebewesen – auch für Wespen. Obwohl die gestreiften Insekten für uns Menschen wirklich lästig sind, sind Wespen nützliche Tiere.

Wofür sind Wespen nützlich?

Viele Wespen-Arten nehmen Obst, Blüten und Nektar zu sich und dienen daher als wichtige Bestäuber. Ohne sogenannte Feigwespen gäbe es beispielsweise keine leckeren Feigen, denn sie sorgen dafür, dass die Blüten bestäubt werden und die Früchte wachsen können.

Außerdem machen sich Wespen nützlich, indem sie andere Insekten und damit auch Schädlinge sowie deren Larven verspeisen. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) vernichtet ein kleiner Wespenstaat bis zu 3000 Fliegen, Mücken, Raupen, Motten, Spinnen und andere Insekten pro Tag.

Passend dazu: Warum es in Zukunft mehr Wespen geben wird

Warum stechen Wespen?

Die schwarz-gelben Insekten stechen, wenn jemand ihre Königin, ihr Nest oder sie selbst angreift oder sie sich durch jemanden oder etwas bedroht fühlen. Im Gegensatz zur Honigbiene verliert die Wespe ihren Stachel bei einem Stich nicht, sondern kann ihn einziehen und wieder einsetzen. Da er keine Widerhaken besitzt und schneller aus der Haut herausgleiten kann, geben sie weniger Gift als Biene oder Hummel ab. Daher sind Wespenstiche weniger schmerzhaft.

Übrigens: Die Honigbiene und die Wespe sind tatsächlich verwandt. Vor mehreren Millionen Jahren hat sich die Biene aus der fleischfressenden Wespe entwickelt. Sie unterscheiden sich heute nicht nur in ihrer Farbe und dem Fakt, dass Bienen nur einmal stechen können. Bienen fressen, anders als ihre Verwandten, kein Fleisch.

Auch interessant: So entfernen Sie erfolgreich ein Wespennest

Darf man Wespen töten?

Wespen stehen wie viele andere Insekten unter Naturschutz. Daher ist es verboten, sie zu töten oder Nester einfach umzusiedeln. Je nach Bundesland kann es bei einem Verstoß zu Bußgeldern zwischen 5000 und 50.000 Euro kommen. Bei besonders geschützten Arten sind sogar Strafen in Höhe von bis zu 65.000 Euro möglich.

Das Verbrechen, klein zu sein

„In den sozialen Medien kursiert ein Spruch, der den Blickwinkel auf Wespen und andere kleine Tiere verrückt. Er lautet: „I pray nobody kills me for the crime of being small.“ Übersetzt heißt es „Ich bete, niemand tötet mich für das Verbrechen, klein zu sein.“ Ein simpler Satz, der von der Autorin als Gebet eines Käfers gedacht ist. Ein simpler Satz, der zum Nachdenken anregt.“Lena Hackauf von myHOMEBOOK

Passend dazu: Wespen mit einer zerknüllten Papiertüte vertreiben – funktioniert der Internettrick? 

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Methoden, um sich vor Wespen zu schützen

Am besten lässt man Speisen und Getränke nicht lange draußen stehen, denn beides lockt die Deutsche sowie die Gemeine Wespe an. Ein Tipp des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern: Wespen nicht anpusten, um sie zu vertreiben. In der Atemluft befindliche Spucke zieht die Insekten an. Stattdessen hilft es, Wespen mit zerstäubtem Wasser zu besprühen. Es wirkt für sie wie ein Wetterumschwung, sodass sie in ihr Nest zurückkehren.

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