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Schmierige Insekten

Wolllaus-Befall! Mit effektiven Methoden Gartenpflanzen retten

Wollläuse im Garten bekämpfen
Wollläuse werden zwischen zwei und zwölf Millimeter groß Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

23.07.2020, 13:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wollläuse oder Schmierläuse können Pflanzen richtig zu schaffen machen. Bei einem Befall sollten Hobbygärtner daher umgehend handeln. Doch das ist gar nicht so einfach.

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Schmierige Typen gibt es auch im Tierreich. Und zwar zahlreich. Stolze 1000 Arten zählt zum Beispiel die Gattung der Wollläuse, auch Schmierläuse genannt. Warum die Insekten so heißen? Ihre wollige Behaarung wird schmierig, sobald man sie berührt. Das ist schon gewöhnungsbedürftig genug. Richtig fies wird es jetzt: Die Läuse können zahlreiche Pflanzen befallen und ihnen den Garaus machen.

Warum sind Wollläuse so gefährlich für Pflanzen?

In den Sommermonaten legen Wolllaus-Weibchen nach der Befruchtung hunderte Eier ab, meistens in einer schützenden, wachsartigen Hülle. In der Regel entstehen in einem Jahreszyklus zwei Generationen an Wollläusen. Wenn es für die Insekten richtig gut läuft, sind bis zu acht Generationen möglich.

Sowohl die ausgewachsenen Wollläuse als auch ihre Larven legen einen unbändigen Appetit an den Tag. Befallene Pflanzen werden regelrecht ausgesaugt. Zudem sondern die Insekten üble Giftstoffe ab, die den Pflanzen richtig zu schaffen machen. Wird nichts weiter unternommen, verkümmern sie schließlich.

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Welche Pflanzen sind besonders gefährdet?

So viele Arten es gibt, so vielfältig ist ihr Geschmack. Allgemein gilt: Krautige Pflanzen stehen ganz oben auf dem Speiseplan der Wollläuse. Dazu zählen neben Kräutern auch Staudenpflanzen. Und auch bei diesen Pflanzen machen Wollläuse nicht Halt: Gummibäume, Yucca-Palmen, Ananaspflanzen, Passionsblumen, Weihnachtsstern und Orchideen. Generell sind Korbblütler eher betroffen.

Ganz übel kann es übrigens Orangen- und anderen Zitruspflanzen ergehen. Ein großflächiger Befall durch die gefürchtete Zitrusschmierlaus (Planococcus citri), die in ganz Mitteleuropa weit verbreitet ist, führt regelmäßig zu Ernteausfällen.

Wollläuse befallen viele verschiedene Pflanzenarten
Auch Hibiskuspflanzen sind vor Wollläusen nicht sicher Foto: dpa picture alliance

Wie erkennt man einen Befall durch Wollläuse?

Die Eier und die wollige, weiße Wachsschicht verteilen Schildläuse nicht nur einfach auf oder unter Blättern. Auch an der Blattachse findet man die Eigehege. Ganz perfide: Auch im Substrat oder an den Wurzeln verstecken die Pflanzenschädlinge ihre Eier. Übrigens erkennt man einen Befall bei Zimmerpflanzen spätestens beim Umtopfen. Die weißen Gespinste kleben meist an der Innenseite der alten Blumengefäße.

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Hinweis: Ein weiteres Indiz für einen Befall durch Wollläuse: Ameisen. Die Krabbler lieben den Honigtau, den die Wollläuse absondern.

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Gartenpflanzen

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Natürliche Schädlingsbekämpfer sind beispielsweise auch Florfliegen-Larven, Schlupfwespen oder Marienkäfer. Die Nützlinge bekommt man im Gartenfachhandel oder bestellt sie online. Die Eier werden in der Nähe der Wolllaus-Gespinste abgelegt, die Natur vollbringt dann das ihre.

Zimmerpflanzen

Befallene Zimmerpflanzen müssen schnellstmöglich in Quarantäne. Gut eignet sich dafür ein heller, aber kühler Standort. Dort geht es dann an eine robuste Behandlung. Alle Blätter und andere Pflanzenteile, auf denen sich Wollläuse breit gemacht haben, müssen abgeschnitten werden.

Alternativ kann man die Blätter auch mit einem in Spiritus getränktem Tuch behutsam abreiben und von den Läusen befreien. Anschließend sollte die Pflanze in der Wanne abgeduscht werden. Bei befallener Erde oder Wurzeln sollten Zimmerpflanzen umgetopft werden.

Themen Hausmittel
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