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Das vergessene Heilkraut Andorn im Garten anpflanzen

Andorn Heilkraut: Im Vordergrund ein Stengel Andorn, im Hintergrund verschiedene Gläser und Schalen mit getrocknetem Andorn
Weißer Andorn kann als Tee aufgegossen werden und als Tinktur oder im Honig Verwendung finden Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

30.05.2021, 15:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Heilkraut Andorn wurde schon im Mittelalter kultiviert. Es geriet zu Unrecht etwas in Vergessenheit, dabei wächst Andorn auch im Gartenbeet. Es gibt jedoch einen Haken.

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Andorn (Marrubium vulgare) mag eher unscheinbar aussehen. Das nach Thymian duftende Kraut hat jedoch eine heilsame Wirkung. Vor allem gegen Husten kann es helfen. Deshalb wurde Andorn 2018 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Das Heilkraut findet vielerlei Verwendung, zum Beispiel als Heiltee, als Tinktur gegen kleine Wunden oder auch in Honig. In der Klostermedizin des Mittelalters wurde Andorn für die Bekömmlichkeit mit Fenchel, Dill und Wein aufgekocht und getrunken.

Im Mittelalter wurde das Kraut reichlich kultiviert. Schon in der Klosterküche der Hildegard von Bingen wurde Andorn gerne verwendet. Heutzutage ist die Pflanze jedoch fast in Vergessenheit geraten. Es verwildert und findet sich oftmals am Wegesrand, dabei lässt sich die Heilpflanze ziemlich unproblematisch auch im eigenen Garten oder im Kübel ziehen.

Andorn im Garten oder Kübel anpflanzen

Ein sonniger Standort im Garten ist für den Gewöhnlichen Andorn perfekt. Regen und Wind in Maßen machen der Pflanze nicht viel aus. Das robuste Kraut kommt gut auf leicht kalkhaltigen und nährstoffarmen Böden zurecht. Ist die Erde lehmhaltig, dankt es die Pflanze mit gutem Wachstum. Bei sandiger Erde können Hobbygärtner mit einer Tonmineralmischung wie Bentonit gegengesteuern, die sie in die Erde einarbeiten.

Das Heilkraut sät man im Garten oder Balkonkübel zwischen Anfang Mai und Ende Juni aus. Wer mag, zieht die lichtkeimenden Samen der Pflanze auf der Fensterbank vor. Andorn wächst recht buschig, weswegen man am besten einen Pflanzenabstand von rund 40 Zentimetern einhält.

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Andorn richtig pflegen

Das Heilkraut ist außerordentlich robust und pflegeleicht. Einige Dinge sollte man dennoch beachten.

Bewässerung

In den heißen Sommermonaten gießt man das Heilkraut Andorn am besten in den Abendstunden. Ist es besonders trocken, verwendet man etwas mehr Wasser. Ideal ist nicht zu kaltes, weiches Wasser zum Beispiel aus der Regentonne. Generell hält man für Andorn die Erde stets leicht feucht, Staunässe vermeidet man hingegen. Ansonsten braucht Andorn nicht viel Wasser, auch im Topf oder Kübel gießt man die Pflanze nur mäßig.

Düngung

Im Kübel auf Terrasse oder Balkon gibt man einmal im Monat eine kleine Gabe Kräuter- oder normalen Pflanzendünger. Im Beet kann vor der Aussaat etwas Kompost in die Erde eingearbeitet werden. Steht die Blütezeit kurz bevor, unterstützt etwas Universaldünger die Blütenbildung.

Schnitt

Andorn hat einen Haken. Die Pflanze breitet sich schnell im Garten aus. Um ihr Einhalt zu gebieten, schneidet man sie in der Blütezeit zurück oder sammelt die Blütenköpfe ab.

Heilkraut Andorn: Andorn mit weißen Blütenköpfen
Die Blütenköpfe trennt man ab, damit sich Andorn nicht zu sehr von selbst aussäht Foto: dpa picture alliance

Frostschutz

Die Pflanze ist winterhart und kommt mit Temperaturen bis minus 12 Grad zurecht. Etwas Mulch oder Reisig im Beet gibt jungen Pflanzen ausreichenden Winterschutz.

Krankheiten und Schädlinge

Schädlinge und Pflanzenkrankheiten treten in der Regel kaum auf. Das kann an dem hohen Anteil an ätherischem Öl liegen, denn davor nehmen viele Schadinsekten Reißaus. An Pflanzenkrankheiten tritt Echter Mehltau auf, wenn die Pflanze über längere Zeit zu trocken gehalten wurde und geschwächt ist.

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Andorn ernten und verwerten

In der Blütezeit Anfang Juni bis Mitte August kann das Heilkraut Andorn geerntet werden. Tipp: Nur die oberen Blätter und Pflanzenteile verwenden. Die unteren Blätter schmecken schnell sehr bitter.

Rund 30 Arten wachsen über Zentralasien bis in den Mittelmeerraum. Vor allem der Gemeine Andorn mit seinen filigranen weißen Blüten tritt in unseren Breiten häufig in Erscheinung. Die Heilwirkung beruht auf ätherischem Öl und Gerbstoffen. Der in der Pflanze enthaltene Bitterstoff Marrubiin unterstützt die Drüsenfunktion der Atemwege, weshalb Andorn gut bei Asthma, Bronchitis und Husten hilft. Zudem kurbeln die Stoffe die Leberfunktion an und lindern Magen-Darm-Beschwerden.

Aus Andorn gewinnt man üblicherweise einen Husten-Tee. Dazu einfach eine Handvoll getrockneter Andorn-Blätter mit kochendem Wasser aufkochen. Der Tee sollte etwa zehn Minuten ziehen und wird dann abgeseiht. Der schleimlösende Tee kann mit einem Löffel Honig gesüßt werden und sollte bei Husten mehrmals täglich getrunken werden. Er regt zudem den Appetit an und lindert Magen-Darm-Beschwerden. Dafür trinkt man vor den Mahlzeiten ein bis zwei Tassen.

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