
3. Juli 2025, 13:01 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit Jahrhunderten beobachten Menschen das Wetter und versuchen, daraus kluge Schlüsse zu ziehen. Aus diesen Erfahrungen entstanden die sogenannten Bauernregeln. Manche scheinen erstaunlich genau, andere wirken wie aus der Luft gegriffen. myHOMEBOOK erklärt, was hinter der Bauernregel „Macht der Juli uns heiß, bringt der Winter viel Eis“ steckt – und hat dafür bei einem Profi nachgefragt.
Früher hatten die Menschen keinen Wetterbericht auf dem Handy, sie mussten sich auf die Natur, die Sterne und ihre Beobachtungen verlassen. Viele Bauernregeln entstanden durch jahrelanges Aufschreiben und Weitergeben von Wetterphänomenen. Die Bauernregel, dass ein heißer Juli einen kalten Winter nach sich ziehen soll, basiert auf dem Prinzip des Ausgleichs. Ein besonders heißer Sommer könnte auf eine Wetterlage hindeuten, die später im Jahr in die entgegengesetzte Richtung umschlägt – nämlich in eisige Kälte. Doch was ist dran? Jörg Riemann von der Wettermanufaktur klärt auf.
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Das steckt hinter der Bauernregel zum heißen Juli
Riemann erklärt, dass man die Bauernregel „Macht der Juli uns heiß, bringt der Winter viel Eis“ im Laufe der Jahre falsch überliefert hat. Außerdem bezieht sie sich nicht auf den kompletten Juli, sondern auf die Hundstage, die erst Ende Juli starten. „Die Regel stimmt, wenn man auf den Wettercharakter schauen würde“, ordnet Riemann ein.
Im Juli ist es grundsätzlich eher warm, erklärt der Experte. Aber wenn man zusätzlich ein Hochdruckgebiet hat, also den Charakter des Wetters beobachtet, dann stimmt diese Bauernregel mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent. „Wenn der Wettercharakter Ende Juli freundlich ist, also mit Hochdruckeinfluss an den Hundstagen, dann können wir mit etwa 50 Prozent auch mit einem Hochdruckgebiet im Januar rechnen. Und dieser wird dann eher freundlich ablaufen.“
Freundlich bedeutet aber nicht automatisch warm, ergänzt der Experte: „Ein Hochdruckgebiet im Juli ist mit hohen Temperaturen verbunden und ein Hochdruckgebiet im Januar ist in der Regel mit niedrigen Temperaturen verbunden.“
So sieht der weitere Juli aus
Eine ganz genaue Prognose kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeben, erklärt Riemann. Aber so wie es aktuell aussieht, haben wir ein Hoch überstanden, nun macht sich ein Tiefdruckgebiet bereit. Zu Beginn der kommenden Woche wird es wahrscheinlich überall in Deutschland einmal geregnet haben. Die Wettermodelle zeigen an, dass dieses Tief wohl die ganze kommende Woche über bestehen bleibt und erst zum Wochenende Mitte Juli wieder ein Hoch zu erwarten sein wird.

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Was das Wetter für den Garten bedeutet
Das kommende Tief heißt für den Garten, dass die Pflanzen zunächst durchatmen können. Die Luft wird frischer und es ist Regen zu erwarten. Da sich ab Mitte Juli wieder ein Hochdruckgebiet einstellt, parallel zu den Sommerferien in vielen Bundesländern, sollte man sich frühzeitig Gedanken um eine ausreichende Bewässerung machen.