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Wurmröhren

So funktioniert das Gärtnern mit einem Beetkomposter

Beetkomposter
Die Wurmröhren werden im Gartenbeet eingegraben und mit Obst- und Gemüseresten befüllt. Würmer wandeln das Material anschließend in wertvollen Dünger um Foto: Getty Images / ThamKC

02.04.2024, 05:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Kompostierung von Gartenabfällen kann ganz unterschiedlich aussehen. Neben dem herkömmlichen Komposthaufen gibt es beispielsweise den Beetkomposter. Hier werden Gartenabfälle in einer löcherigen Röhre direkt dort kompostiert, wo die Nährstoffe gebraucht werden: im Boden. Wie solche Wurmröhren funktionieren und wie man sie nutzt.

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Die meisten Gärtner wissen einen Komposthaufen im Garten zu schätzen. Gartenabfälle lassen sich auf ihm bequem entsorgen und er liefert das schwarze Gold des Gärtners – nämlich Kompost. Ein Beetkomposter, auch als Wurmröhre oder Kompoströhre bekannt, funktioniert ähnlich, ist aber viel kleiner und wird direkt im Beet eingegraben.

Was sind Wurmröhren?

Wurmröhren sind löchrige Röhren, die aus Ton, Kunststoff oder Metall bestehen. Sie werden im Boden versenkt und mit Garten- und Gemüseabfällen befüllt. Kompostwürmer nutzen die organischen Materialien als Futter und verteilen dann ihren nährstoffreichen Kot, den sogenannten Wurmhumus im Beet. Kleine Wurmröhren können in großen Kübeln oder in Hochbeeten eingesetzt werden. Größere Wurmröhren eignen sich besser für Beete.

Wann und wie wird der Beetkomposter eingegraben?

Wer einen Beetkomposter einsetzen möchte, macht das am besten noch vor der Aussaat oder der Bepflanzung. Dabei stört man Saatgut und Jungpflanzen nicht unnötig durch das Eingraben der Röhren. Die Wurmröhre sollte man so tief im Boden versenken, dass die Oberkante knapp über der Erdoberfläche liegt. Eine Abdeckung schützt die Würmer vor Lichteinstrahlung und den Minikompost vor dem Austrocknen.

Dazu passend: Zu Hause kompostieren mit einer Wurmkiste

Wie wird die Wurmröhre befüllt?

Sobald der Beetkomposter eingegraben ist, kann er nach und nach befüllt werden. Geeignet ist hier ein Mix aus guter Gartenerde mit bei der Ernte anfallenden Gemüseabfällen, Laub, Grasschnitt und andere Materialien, die klein genug sind, um in der Röhre Platz zu finden. Dazu kommen die Kompostwürmer. Genau wie bei einem herkömmlichen Komposthaufen ist es wichtig darauf zu achten, dass die unterschiedlichen Materialien gut gemischt sind.

Viele Nährstoffe für Starkzehrer

Beetkomposter liefern eine Menge Nährstoffe. Daher ist es sinnvoll, sie dort einzusetzen, wo Starkzehrer wie Kürbis, Paprika, Tomaten, Gurken oder Zucchini wachsen.

Auch interessant: Die Vor- und Nachteile einer Flächenkompostierung

Wurmröhre selbst bauen

Ob rein funktionale Plastikröhren oder stylische Tongefäße: Wurmröhren sind im Handel in den unterschiedlichsten Ausführungen zu erhalten. Zum Teil erschwinglich und zum Teil super teuer. Wer sein Geld lieber für tolle Pflanzen wie für Mispeln, Kornelkirschen, Apfelbäume oder für Saatgut und Gemüsejungpflanzen ausgeben möchte, kann sich eine Wurmröhre für wenig Geld ganz einfach selbst bauen.

Dazu schneidet man von einer Rolle Kaninchen- oder Hühnerdraht ein Stück ab und dreht es einfach zu einer Röhre zusammen. Aber Achtung! So günstig diese Variante ist, so unfallträchtig ist sie auch. Denn die ineinander gesteckten Enden des Drahtstücks lassen sich nur schwer so zurechtbiegen, dass man sich nicht mehr an ihnen verletzten kann.

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Vor- und Nachteile von Beetkompostern

Ein Komposthaufen ist in der Regel eher praktisch als schön. Verlegt man die Kompostierung ins Erdreich, ist das ästhetische Problem gelöst, denn Wurmröhren sind optisch unauffällig. Gleichzeitig wird der Kompost genau dort produziert, wo er benötigt wird, und kann die ihn umgebenden nährstoffhungrigen Pflanzen direkt versorgen.

Einen herkömmlichen Komposthaufen kann ein Beetkomposter aber nicht ersetzen. Dafür hat er ein viel zu geringes Fassungsvermögen. Nur für Balkon- oder Terrassengärtner, die ihren Beetkomposter in Hochbeeten oder großen Kübeln einsetzen, kann diese Kompost-Variante eine gute Möglichkeit sein, anfallende Pflanzenreste sinnvoll zu nutzen. Allerdings gibt es auch hier ein Aber, denn die Wurmröhre nimmt in der ohnehin schon recht kleinen Anbaufläche in Kübeln oder Hochbeeten Platz weg, auf dem auch Gemüse wachsen könnte.

Auch Schnecken können in Wurmröhren zum Problem werden, denn sie lieben das feuchte Dunkel, das dort herrscht. Positiv betrachtet: Wer eine Wurmröhre nutzt, weiß wenigstens, wo er die Schnecken absammeln könnte, wenn er bereit wäre, die Röhre regelmäßig zu durchforsten.

Eine Frage von Aufwand und Nutzen

„Für mich stellt sich bei Wurmröhren die Frage nach dem Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Da ich relativ viel starkzehrendes Gemüse wie Tomaten, Zucchini & Co. anbaue, müsste ich eine ganze Menge Wurmröhren einbauen, damit alle Pflanzen gut versorgt sind. Das erscheint mir viel aufwändiger als eine Flächenkompostierung, bei der Gartenabfälle direkt auf den Beeten verteilt werden, um dort zu verrotten. Hätte ich jedoch nur wenige Pflanzen zu versorgen, wäre es mir einen Versuch wohl wert.“

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