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Kommt auch im Garten vor

Wussten Sie, dass die „Schwarze Hornisse“ eigentlich keine Hornisse ist?

Blauschwarze Holzbiene auf einer Blume
Bei der Schwarzen Hornisse handelt es sich nicht – wie der Name vermuten lässt – um eine Hornisse Foto: Getty Images/Vatroslav Zupanic
Isa Kabakci
Redakteur

2. Juli 2025, 10:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Immer häufiger wird in deutschen Gärten ein ungewöhnlich großes, schwarzes Insekt gesichtet, das auf den ersten Blick an eine Hornisse erinnert. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt in der sogenannten „Schwarzen Hornisse“ eine ganz andere Art.

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Mit ihrer Größe von bis zu 2,8 Zentimetern und dem metallisch-schwarzen Körperbau wirkt das Insekt auf viele Menschen bedrohlich. Dabei handelt es sich bei dem Insekt, das umgangssprachlich als „Schwarze Hornisse“ bezeichnet wird, nicht um eine Hornisse oder Hummel, sondern um die Blauschwarze Holzbiene. Fachlich korrekt heißt sie Xylocopa violacea und wurde vom NABU zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt. Trotz ihrer imposanten Erscheinung ist die Blauschwarze Holzbiene friedlich, nützlich – und keinesfalls gefährlich.

Achtung, Verwechslungsgefahr

Die Blauschwarze Holzbiene besitzt einen tiefschwarzen Körper mit violett schillernden Flügeln. Ihr Aussehen erinnert an eine Hummel, doch aufgrund ihrer Größe und dunklen Färbung wird sie häufig mit einer Hornisse verwechselt. Die Weibchen können bis zu 28 Millimeter lang werden, die Flügelspannweite beträgt etwa vier Zentimeter.

Der glänzende Panzer und das laute Brummen im Flug verstärken den Eindruck eines potenziell gefährlichen Tieres. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Die Holzbiene sticht nur im äußersten Notfall, Männchen sind sogar gänzlich ohne Stachel.

Lebensweise der Blauschwarzen Holzbiene

Als Solitärbiene lebt die Blaue Holzbiene nicht in Staaten, sondern einzeln, informiert der NABU. Weibchen legen ihre Nester in sonnenbeschienenem Totholz an, indem sie bis zu 30 Zentimeter lange Gänge in morsches Holz nagen. Dort legen sie Brutkammern an, die mit Pollen und Nektar gefüllt werden.

Die Larven schlüpfen meist im Juli. Aufgrund des Klimawandels breitet sich die wärmeliebende Art seit einigen Jahren verstärkt Richtung Norden aus. Während sie früher vor allem im Südwesten Deutschlands vorkam, reicht ihr Verbreitungsgebiet inzwischen bis weit nach Norddeutschland.

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Ökologische Bedeutung und Schutzstatus

Die Blaue Holzbiene spielt als Bestäuber eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie bevorzugt pollenreiche Pflanzen wie Platterbsen oder Gartengeißblatt. Aufgrund ihrer Körpergröße und langen Zunge kann sie Blüten bestäuben, die anderen Insekten unzugänglich sind.

In manchen Fällen nutzt sie jedoch auch einen Trick: Sie beißt ein Loch in die Blüte, um den Nektar zu erreichen, ohne zur Bestäubung beizutragen. Dennoch gilt sie als wichtiger Teil der biologischen Vielfalt. Holzbienen stehen unter Artenschutz und dürfen nicht getötet werden. In der Roten Liste wird Xylocopa violacea aktuell als „ungefährdet“ geführt.

Doch Vorsicht: Nicht jedes große Insekt im Garten ist eine Holzbiene. Wer ein Exemplar mit gelb-schwarz geringeltem Hinterleib sieht, hat es womöglich mit einer Asiatischen Hornisse zu tun. Diese Art jagt gezielt Honigbienen und ist deutlich agiler. Die Blauschwarze Holzbiene – auch wenn sie „Schwarze Hornisse“ genannt wird – hingegen fliegt gemächlich und konzentriert sich auf Pflanzen. Für den Menschen stellt sie keine Gefahr dar – im Gegenteil: Wer Totholz im Garten stehen lässt oder spezielle Nisthilfen anbietet, kann aktiv zum Schutz der Art beitragen.

Themen Tiere

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