14. November 2025, 15:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Fremde Katzen im Blumenbeet, Hunde im Vorgarten – für viele Gartenbesitzer ein echtes Ärgernis. Ein kurioser Tipp aus dem Internet verspricht Abhilfe mit einem simplen Haushaltsgegenstand. Doch was auf den ersten Blick einfallsreich erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als bedenklich. Ein Experte findet dazu deutliche Worte.
Gabeln gegen Katzen im Garten? Kurioser „Tipp“ aus dem Netz
Im Internet kursiert ein vermeintlich einfacher Trick gegen ungebetene tierische Gäste: Gabeln, die mit den Zinken nach oben in die Erde gesteckt werden. Diese sollen Katzen oder auch Hunde davon abhalten, in Beete zu laufen oder dort zu graben. Wer die Optik schonen möchte, könne auch auf durchsichtige Kunststoffgabeln zurückgreifen – diese seien im Beet kaum sichtbar und damit weniger auffällig.
NABU-Experte: „Vielleicht ja nur als schlechter Scherz“
Vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) kommt eine klare Absage an diesen Vorschlag. „Wir wissen nicht, von wem dieser ‚Trick‘ stammt und mit welcher Absicht er lanciert wurde“, sagt Helge May vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) auf myHOMEBOOK-Anfrage. „Vielleicht ja nur als schlechter Scherz.“
Die Vorstellung, Tiere mit Gabeln vertreiben zu wollen, hält er für vollkommen abwegig: „Es wäre jedenfalls einigermaßen absurd, Katzen mit in die Erde gesteckten Gabeln vertreiben zu wollen.“ Ob alternative Maßnahmen wie Pflanzen, Bodenbeläge oder akustische Mittel hilfreich seien, könne er nicht beurteilen. Der NABU selbst sehe kein grundsätzliches Problem mit Katzen im Garten.
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Hauskatzen kaum Bedrohung für Wildtiere
„Lokal können sogenannte Freigänger-Katzen durchaus Auswirkungen auf Wildtierbestände haben, zum Beispiel auf Vögel oder Eidechsen“, räumt May ein. Dabei seien die „Stubentiger“ jedoch überwiegend harmlos. Freilaufende Hauskatzen mit festem Zuhause würden meist nur aus Langeweile jagen. „Das größere Problem sind verwilderte Hauskatzen“, betont der NABU-Experte. „Diese sind gezwungen, ihren Nahrungsbedarf außer über menschliche Abfälle praktisch komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken.“
Um das Problem langfristig einzudämmen, spricht sich der NABU seit Langem für umfassende Maßnahmen aus: Kastration beziehungsweise Sterilisation verwilderter Tiere sowie eine Pflicht zur Kastration und Kennzeichnung auch bei Hauskatzen mit Freigang.
Tierfreundliche Methoden bevorzugen
Wer dennoch versucht, seinen Garten katzenfrei zu halten, kann auf tierfreundlichere Maßnahmen setzen. Etwa bestimmte Pflanzen, die durch ihren Geruch abschreckend wirken. Neben der sogenannten „Verpiss-Dich-Pflanze“ gelten auch Lavendel, Pfefferminze oder Zitronengras als natürliche Abschreckung. Die intensive Duftnote empfinden viele Tiere als unangenehm – Menschen stört sie in der Regel nicht. Alternativ kann man es auch mit Kaffeesatz versuchen.
Nicht alles ist erlaubt
„Laut Naturschutzgesetz sind Maßnahmen, die zu Verletzungen oder gar zum Tod eines Tieres führen können, verboten. Wer Katzen oder Hunde vertreiben möchte, sollte daher stets auf ungefährliche und tierfreundliche Methoden zurückgreifen. Und Gabeln in den Garten zu stecken, an denen sich die Tiere womöglich verletzen, gehört bestimmt nicht dazu. Zumal Katzen intelligent genug sind, um einen Bogen über die spitzen Zinken zu machen.“