
8. April 2025, 12:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Jeder Hundebesitzer hat sie schon bemerkt: die gelben Flecken im Rasen, die entstehen, nachdem der Hund sein Geschäft erledigt hat. Aber wieso entstehen diese Flecken und was kann man dagegen tun?
Hunde beanspruchen ihr Revier – und das auch im eigenen Garten. Oft bleiben im Rasen dann braune oder gelbe Flecken und „verbranntes“ Gras zurück, besonders wenn die gleiche Stelle häufig zur Erleichterung genutzt wird. Der Grund dafür liegt in der Zusammensetzung des Urins: Die enthaltenen Stoffe schädigen den Rasen. Doch wie kann man vorbeugen? Und wie lässt sich das unschöne Fleckenbild wieder beheben? myHOMEBOOK hat bei Rasenprofi Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft nachgefragt.
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Übersicht
Wieso führt Hunde-Urin zu gelben Flecken im Rasen?
Hunde-Urin muss nicht zwangsläufig für gelb-braune und kahle Flecken im Rasen sorgen. Es kann sogar zunächst passieren, dass das Gras an der Stelle außerordentlich sprießt. Doch der Urin ist dennoch alles andere als ein Bio-Dünger für den Garten, vor allem wenn der Vierbeiner die entsprechende Stelle regelmäßig aufsucht. Dann entstehen gelbe Flecken, ähnlich wie bei „verbranntem“ Rasen aufgrund von mangelnder Wasserversorgung.
„Der Salzgehalt im Hunde-Urin ist so hoch, dass er den Blättern das Wasser entzieht“, erklärt Dr. Nonn. Der Urin sei relativ hoch konzentriert und wenn dieser auf den Rasen trifft, dann kommt es zu Verätzungen.
Hintergrund: Die Zusammensetzung der Nährstoffe im Urin ist ausschlaggebend für die Färbung. Konkret geht es um den hohen Salzgehalt. Das Salz entzieht den Graswurzeln Wasser, bis sie keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können und absterben. Oberflächlich zeigt sich dieses Phänomen in Form gelber Flecken.
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Wie kann man die Flecken im Rasen vermeiden?
Falls der Hund sein Geschäft im Garten verrichtet, sollten Gartenbesitzer schnell reagieren. „Wenn ein solches Malheur passiert ist, kann man eigentlich nur direkt hingehen und die Salzlake verdünnen, indem man mit einer Gießkanne Wasser darauf gießt“, rät der Experte. Allerdings könne es an dieser Stelle zu einer grüneren Färbung kommen. „Der Harnstoff, der im Urin enthalten ist, befindet sich auch in manchen Düngern. Es handelt sich um eine Stickstoffverbindung. Pflanzen können diesen Harnstoff verwerten und wachsen besser.“
Positiver Nebeneffekt: Der Geruch wird überdeckt, was die Stelle auch für andere Hunde, beispielsweise aus der Nachbarschaft, weniger attraktiv macht. Hier erfahren Sie zudem, wie man fremde Hunde vom Garten abhalten kann – schonend, aber effektiv.

Bitte gar nicht erst das Pinkeln im Garten antrainieren
„Auf gar keinen Fall im Garten pinkeln lassen! Das mögen Hunde nicht, weil der Garten zum erweiterten Heimterritorium gehört und nicht mit Urin markiert werden sollte – dagegen sträubt sich jeder natürliche Instinkt des Tieres. Dem Tier selbst ist es äußerst unangenehm, das zu machen. Zusätzlich erzeugt man Probleme mit anderen Hunden, die vorbeikommen und die ‚Pipi-Stelle‘ beschnuppern und übermarkieren wollen. So ein Verhalten sollte man außerdem nicht unterstützen, weil Halter dadurch faul werden und den Hund nachts ’nur mal schnell in den Garten lassen‘ und er nicht mehr ausgelastet wird.“
Weitere Möglichkeiten gegen Hunde-Urin im Rasen
Hundehalter können auch versuchen, ihrem Vierbeiner eine als Toilette ausgewiesene Stelle im Garten anzuerziehen, die er benutzen darf. Man kann sie mit einer Eingrenzung versehen, beispielsweise mit Rundhölzern, um sie zu „verstecken“. Auch die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze kann dabei helfen, das Urinieren im Garten zu unterbinden. Im Handel gibt es zudem Duftmittel, die Hunde vom Rasen abhalten sollen.
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Wie kann man die gelben Flecken reparieren?
Ist der Rasen erst einmal verbrannt, hilft nur noch die Radikalkur, erklärt der Profi: „Da hilft nur herauskratzen und nachsäen. Die Gräser benötigen relativ lange, um sich zu regenerieren, weil der Boden an diesen Stellen anscheinend schon einen relativ hohen Salzgehalt hat und wenn es nicht viel regnet, sodass die Salze nicht ausgewaschen werden, dann bleiben diese gelben Flecken teils monatelang.“ Die betroffene Stelle kann man einfach mit einer Handharke aufkratzen und das abgestorbene Pflanzenmaterial entfernen. Danach neuen Rasen säen und gut angießen, damit der hohe Salzgehalt nach unten ausgewaschen wird, erklärt Dr. Nonn.