
23. Juni 2025, 17:06 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer einen Garten pflegt, weiß: Der Blick in den Himmel ist oft genauso wichtig wie der Griff zum Spaten. Seit Jahrhunderten verlassen sich Bauern und Gärtner nicht nur auf Erfahrung und Beobachtung, sondern auch auf traditionelle Bauernregeln. Eine dieser Regeln rückt jedes Jahr am 24. Juni besonders in den Mittelpunkt – der Johannistag, benannt nach Johannes dem Täufer. myHOMEBOOK hat mit Diplom-Meteorologe Jörg Riemann gesprochen und erklärt, warum der Johannistag so wichtig für den weiteren Verlauf des Sommers ist.
Der Johannistag am 24. Juni spielt im Gartenjahr eine wichtige Rolle. Er markiert nicht nur das Ende der Spargel- und Rhabarbersaison, sondern gilt auch als Orientierungspunkt für viele gärtnerische Tätigkeiten in der zweiten Jahreshälfte. Seit jeher beobachten Landwirte und Gärtner deshalb an diesem Tag besonders genau das Wetter – denn eine alte Bauernregel besagt: „Wie das Wetter am Johannistag war, so bleibt es viele Tage gar.“ Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich in der Bauernregel zum Johannistag?
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Das steckt hinter den Bauernregeln zum Johannistag
Beim Johannistag handelt es sich um den „kleinen Bruder“ des Siebenschläfers am 27. Juni, erklärt Jörg Riemann von der Wettermanufaktur. Es gibt gleich mehrere Bauernregeln, die den Johannistag am 24. Juni betrachten und versuchen, das Wetter im Sommer vorherzusagen. Zum einen haben wir: „Regnet’s am Johannistag, regnet es danach noch 14 Tag“, außerdem gibt es noch: „Scheint die Sonne am Johannistag, folgt guter Sommer ohne Plag“.
Wie bei allen Bauernregeln, die sich auf einen bestimmten Tag beziehen, sollte man auch einen oder zwei Tage davor und danach betrachten, betont Riemann. „Die Bauernregeln um den Johannistag stimmen in zwei von drei Fällen“, erklärt der Profi. In diesem Jahr sei das Wetter eindeutig uneindeutig. Betrachtet man die Tage vor und nach dem Johannistag, wechselt es stark zwischen Hitze und Regen. Doch was bedeutet das?
Dieses Wetter haben wir in den kommenden 14 Tagen zu erwarten
„Das wechselhafte Wetter, das wir aktuell haben – mal schön, mal heiß, dann kühl und Regen – ist das Thema der kommenden zwei Wochen“, erläutert Riemann. „Es hat einen wechselhaften Charakter, wobei die Nordhälfte Deutschlands zu Beginn der Woche etwas mehr von Regen profitiert als der Süden. Das ändert sich am Donnerstag. Es wird am Freitag überall sehr durchwachsen sein, bevor sich dann am Wochenende wieder der Hochdruckeinfluss verstärkt. Dieser Hochdruckeinfluss wird aber nicht von Dauer sein, denn er wird dann wieder von Tiefdruckgebieten abgelöst.“


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Das bedeuten die Bauernregeln zum Johannistag für den Garten
Betrachtet man die wechselhafte Wetterlage, sollte man in der Lage sein, spontan zu handeln. Ist es sonnig, sollte man ausreichend wässern. An einem regnerischen Tag hingegen kann man Gießkanne oder Rasensprenger auch einmal ruhen lassen.
Der Johannistag ist aber nicht nur für die Bewässerung wichtig. Der 24. Juni ist für Gärtner insoweit von Bedeutung, als sich nun die Aufgaben verändern. Für manche Pflanzen, wie beispielsweise Spargel oder Rhabarber, geht die Ernte zu Ende. Diese benötigen nämlich ausreichend Zeit, um sich zu regenerieren. Bei anderen Pflanzen hingegen beginnt jetzt die Ernte. Einige Obstbäume tragen beispielsweise bereits die ersten Früchte, auch die ersten Tomaten und Gurken können je nach Region geerntet werden. Und auch einige Gehölze im Garten brauchen am Johannistag einen Schnitt.