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Zeitpunkt und Technik

So schneidet man Kirschlorbeer richtig

Kirschlorbeer
In voller Blüte ist der Kirschlorbeer nicht nur eine Augen- sondern auch eine Bienenweide. Mit dem richtigen Schnitt blüht die Lorbeerkirsche besonders üppig. Foto: picture alliance
Marike Stucke
Autorin

07.03.2024, 06:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Heckenpflanze, die auch Lorbeerkirsche genannt wird, wächst schnell und blickdicht und ist deshalb bei Gärtnern beliebt. myHOMEBOOK erklärt, wie man Kirschloorbeer schneiden sollte und welcher Zeitpunkt dafür geeignet ist.

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Ursprünglich stammt der Kirschlorbeer aus Südosteuropa, kommt aber auch im Iran und in Libyen vor. Seine Herkunft verrät viel über seine Widerstandskraft: Hohen wie niedrigen Temperaturen hält die Lorbeerkirsche ohne Probleme stand. Das macht sie in unseren Breiten selbst bei starkem Frost zu einer langlebigen Heckenpflanze. Hobbygärtner schätzen besonders bei neu angelegten Grundstücken, dass der Kirschlorbeer innerhalb von wenigen Jahren eine dichte, immergrüne Hecke bildet. Rund 20 bis 40 Zentimeter kann eine Kirschloorbeer-Hecke im Jahr wachsen. Aber nicht nur als Strauch ist die Lorbeerkirsche geeignet, auch die Baumform ist unkompliziert und dekorativ im Garten. Damit Hecken- wie Baumform gut zur Geltung kommen, ist bei schnellwachsenden Pflanzen wie dem Kirschlorbeer aber auf den richtigen Schnitt zum passenden Zeitpunkt zu achten.

Rückschnitt von Kirschlorbeer nur zwischen Oktober und Februar

Zwischen 1. März und 30. September ist es laut Bundesnaturschutzgesetz verboten, Hecken, Bäume und Büsche zu fällen oder abzuschneiden. Dies dient dem Vogelschutz, denn diese bauen in dieser Zeit in Hecken und Bäumen Nester. Größere Schneidearbeiten würden sie stören und damit verjagen. Größere Schneidemaßnahmen sollten also immer im Winter bzw. Spätwinter oder Herbst erfolgen.

Leichte Form- und Pflegeschnitte sind aber auch noch nach dem 1. März erlaubt. Dies betrifft etwa Zweige, die störend in Wege ragen und kranke oder mit Schädlingen befallene Pflanzenteile, die man aus Schutz vor Ausbreitung entfernen sollte.

Kirschlorbeer im Spätwinter schneiden

Sowohl aus Vogelschutzgründen als auch um Frostschäden an den Trieben zu vermeiden, sollte der Hauptschnitt am Kirschlorbeer im Spätwinter ausgeführt werden. Hier bietet sich Mitte bis Ende Februar an. Jüngere Pflanzen sollten stärker zurückgeschnitten werden als ältere, damit die Heckenpflanze kompakt wächst und schnell blickdicht wird.

Neuaustriebe kann man ohne Weiteres um die Hälfte kürzen. Dies animiert den Strauch zum Wachstum und zur Verzweigung und sorgt für buschige Hecken, die schnell wieder nachwachsen. Der richtige Ansatzpunkt für den Schnitt ist jeweils kurz über einem Blattpaar.

Wer eine Lorbeerkirsche als einzelnen Strauch oder auch in Baumform kultiviert, muss keinen so starken Rückschnitt vornehmen. Hier kann einfach ein gründlicher Formschnitt erfolgen. Besonders die Kugelform bietet sich bei Stämmchen an und auch Solitärsträuchern kann eine rundliche Form verpasst werden.

Auch interessant: Was man bei verkahlten Hecken noch tun kann, um sie zu retten

Das richtige Werkzeug, um Kirschloorbeer zu schneiden

Viele Hobbygärtner greifen am liebsten zur elektrischen Heckenschere, wenn es um den Rück- oder auch Formschnitt geht. Beim Kirschlorbeer sollte man aber tatsächlich auf Handarbeit setzen. Denn die Lorbeerkirsche gehört zu den immergrünen Heckenpflanzen und die elektrische Heckenschere zersäbelt alles, was ihr in den Weg kommt – auch grüne Blätter, die noch eine Weile an der Pflanze verbleiben. Dies führt zu vielen braunen Blattresten am Kirschlorbeer, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch eine Angriffsfläche für Schädlinge und Krankheitserreger bieten.

Eine scharfe Handschere sorgt für verletzungsarmes Schneiden beim Kirschlorbeer und hat für den Gärtner eine fast meditative Wirkung. Der Schneidevorgang ist ruhig und langsamer und die Pflanze wird nur an wirklich notwendigen Stellen verletzt. Beim Schneiden sollten allerdings unbedingt Handschuhe getragen werden. Die Lorbeerkirsche ist giftig und bei empfindlicher Haut können die Pflanzensäfte zu Hautreizungen führen.

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Kirschlorbeer im Herbst schneiden

Manche Pflanzen treiben unter günstigen Bedingungen besonders stark aus. Dann kann ein zweiter Schnitt im Herbst, nach der Vogelschutzzeit, durchaus Sinn machen. Hier sollte aber weniger stark als im Frühjahr zurückgeschnitten werden, da andernfalls die Blüte im Frühling geringer ausfallen kann.

Marike Stucke
Autorin

Schutz für die Vogelwelt

„Heckenpflanzen sind nicht nur der ideale Sichtschutz, um sich gegen ungeschützten Blicken im eigenen Garten zu wappnen. Sie bieten vielen Vögeln ein Refugium, in dem die Tiere sich verstecken und auch nisten können. Im Frühling fliegen zahlreiche Bestäuber die Blüten der Pflanze an. Auch die Beeren der Lorbeerkirsche sind bei Vögeln sehr beliebt und Insekten, die sich im dichten Blattdickicht verstecken, sind für Vögel darüber hinaus echte Leckerbissen. Wer also der Natur etwas Gutes tun will, setzt auf Heckenpflanzen und schneidet diese nicht zu schmal und radikal zurück. Je dichter und breiter die Hecke, desto wohler fühlen sich Spatz, Amsel und Meise hier.“

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