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Pflanzenschädling

Miniermotten im Garten erfolgreich bekämpfen – so geht’s

Blätter eines Strauches sind deutlich mit Minen von Miniermotten durchzogen
Deutlich zu erkennen: Befallene Blätter werden von Miniermotten-Larven durchbohrt Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

26.03.2020, 11:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Miniermotten können große Schäden im Garten anrichten. myHOMEBOOK gibt Tipps, wie Hobby-Gärtner gegen die Schädlinge vorgehen sollten.

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Obwohl es erst Frühling ist, sieht es schon aus wie Herbst. Meist sind es junge, jedoch geschwächte Rosskastanien, an denen braun-gelbe Blätter müde herunterhängen. Der Grund ist die Rosskastanien-Miniermotte, die ihre Eier an die Blätter ablegt. Schlüpfen die Larven, bohren diese sich in die Blätter hinein und fressen das Blattgewebe auf.

Zurück bleiben Fraßgänge, die auch als sogenannte Minen bezeichnet werden. Daher der Name: „Miniermotte“. Am beschädigten Gewebe bilden sich schließlich die unansehnlichen gelben bis braunen Flecken, die Blätter vertrocknen und fallen ab. Letztlich kann die befallene Pflanze nicht genug Nährstoffe aufnehmen und nicht mehr wachsen.

1000 Arten der Miniermotte weltweit

Wer meint, der Schädling befällt nur Rosskastanien – der irrt. Es soll rund tausend unterschiedliche Arten von Miniermotten geben, alleine in Europa sind es geschätzt 100. Und jede Art hat sich auf eine spezielle Pflanze spezialisiert, die sie vorwiegend befällt. Ahorn, Azaleen Buchen, Flieder – kaum eine Pflanze, ein Baum oder Strauch ist vor der Miniermotte gefeit.

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Miniermotte im Blatt zuerst kaum erkennbar

In erster Linie sind es die gefräßigen Larven der Miniermotte, die große Schäden anrichten. Für das ungeübte Augen verborgen im Blattgewebe bohren diese unermüdlich ihre Minen. Viele Hobbygärtner können den Befall in der Regel nicht gleich sicher erkennen. Sichtbar wird der Schaden meist erst, wenn sich die Blätter verfärben – was jedoch auch durch einen Pilzbefall passieren kann und so zu Verwechselungen führen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die große Anzahl unterschiedlicher Miniermotten-Arten es für Hobbygärtner nicht leicht macht, schädliche von nützlichen Insekten zu unterscheiden.

Was hilft gegen Miniermotten?

. Im Gartenfachhandel gibt es dazu einige zugelassene Produkte. Geschwächte Bäume und Pflanzen brauchen in erster Linie ausreichende Nährstoffe, um wieder fit zu werden. Im Handel erhältlich sind zahlreiche mit Pflanzenstärkungsmittel. Hobby-Gärtner können jedoch auch einen nährstoffreichen Sud selbst ansetzen, beispielsweise im sogenannten Bokashi. Hilfreich ist auch eine Lösung aus Brennesseljauche, mit der die Pflanzen gegossen oder besprüht werden.

Durch Miniermotten befallene Blätter aufsammeln

Um einen dauerhaften Befall durch Minimiermotten zu verhindern, müssen abgefallene Blätter und Zweige aufgesammelt und vernichtet werden. Da die Puppen im Laub überwintern und im Frühjahr neu schlüpfen, ist das Aufsammeln bisher die nachhaltigste Methode. Zudem müssen die kranken Blätter am Baum oder Strauch entfernt werden.

Die Pflanzenteile sollten jedoch keinesfalls im Kompost oder in der Biotonne landen, da die Puppen dort überleben und die Larven schließlich schlüpfen können. Das Laub muss vielmehr im Hausmüll entsorgt werden. Damit keine weiteren Motten ihre Eier ablegen, sollten betroffene Pflanzen anschließend mit einem engmaschigen Gartenvlies abgedeckt werden.

Achtung: Ob es gestattet ist, Laub im Garten zu verbrennen, wird durch das jeweilige Bundesland festgelegt.

Pheromonfallen locken Miniermotten an

Um zu bestimmen, ob es sich überhaupt um Miniermotten handelt, kann man eine sogenannte Pheromonfalle einsetzen. Der trichterförmige Behälter ist mit Wasser und einem Sexuallockstoff (Pheromon) angefüllt. Dieser zieht männliche Miniermotten an, die in der Falle verenden. Bei der Methode kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Insekten sind bestimmt – und tot.

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Baumringe gegen heraufwandernde Motten

Ist ein Baum von Miniermotten befallen, kann ein Leimring helfen. Denn anstatt nach der Paarung der Insekten oder dem Schlüpfen der Larven den Baum anzufliegen, klettern die Motten oftmals den Stamm hinauf. An dem um den Baumstamm gewickelten Leimring kommen die Vielfraße jedoch nicht vorbei.

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Natürliche Fressfeinde einsetzen

Singvögel und Hühner haben Miniermotten zum fressen gern. Während ein Nistkasten jedoch für Meisen und Co. schnell angebracht ist, will oder kann nicht jeder Hobby-Gärtner Hühner im Garten halten. Dann sollten Schlupfwespen zum Einsatz kommen. Die parasitären Wespen-Larven ernähren sich mit Vorliebe von den Larven der Miniermotten. Die Eier der Nützlinge sind im Fachhandel oder online erhältlich. Sie werden in kleinen Kartons geliefert und anschließend an den befallenen Pflanzen ausgebracht. Den Rest erledigt Mutter Natur.

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